Sébastien Haller
- 9
- Gregor Kobel 1
- Mateu Morey Bauza 2
- Nico Schlotterbeck 4
- Ramy Bensebaini 5
- Salih Özcan 6
- Giovanni Reyna 7
- Felix Nmecha 8
- Marco Reus 11
- Niclas Füllkrug 14
- Mats Hummels 15
- Julien Duranville 16
- Marius Wolf 17
- Youssoufa Moukoko 18
- Julian Brandt 19
- Marcel Sabitzer 20
- Donyell Malen 21
- Emre Can 23
- Thomas Meunier 24
- Niklas Süle 25
- Julian Ryerson 26
- Karim Adeyemi 27
- Ole Pohlmann 30
- Abdoulaye Kamara 32
- Alexander Meyer 33
- Marcel Lotka 35
- Jamie Bynoe-Gittens 43
- Antonios Papadopoulos 47
Seit Juli 2022 steht der 29 Jahre alte Angreifer bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Er spielte zuvor für Ajax Amsterdam und kam bis Juni 2023 (Stichtag für alle Angaben) wettbewerbsübergreifend in 22 Partien (9 Tore / 5 Vorlagen) für den BVB zum Einsatz.
Sein Schicksal berührte Fußball-Deutschland. Sein disziplinierter Kampf gegen den Krebs beeindruckte alle. Nach einem halben Jahr Zwangspause mit zwei Operationen und vier Chemotherapien war der Patient Haller ab Januar 2023 wieder der Profifußballer Haller. „Seine persönliche Geschichte ist das Märchen der abgelaufenen Saison, vielleicht das Märchen des europäischen Vereinsfußballs“, sagte Hans-Joachim Watzke in einem Interview mit dem Mitgliedermagazin Borussia (Ausgabe Juni 2023). „Ich weiß noch genau, wie ihn und uns alle während des Sommertrainingslagers in Bad Ragaz die Nachricht ereilt hat, dass er an Krebs erkrankt ist. Er wurde zweimal operiert, musste vier Chemotherapien durchleiden und war während dieser Zeit so stark, dass er sogar noch andere Menschen aufgebaut hat. Nach gerade mal einem halben Jahr steht er wieder auf dem Platz und greift an. Was für eine Kraft hat dieser Mann?! Das ist wirklich beeindruckend.“
Der Stürmer war nach der Winterpause in allen 19 Ligaspielen dabei (15-mal als Starter). Mit ihm holte der BVB im Schnitt 2,4 Punkte pro Spiel, ohne ihn waren es zuvor nur 1,7. „Als er zurückkam, standen wir nicht einmal mehr auf einem Champions-League-Platz, unsere etatmäßigen offensiven Außen hatten während der ersten 15 Spieltage – wenn ich das richtig in Erinnerung habe – kein Tor erzielt. Mit Sébastien haben wir uns dann, wohlgemerkt im Verbund, zur torgefährlichsten Offensive entwickelt“, erinnerte sich Watzke. Haller selbst traf neunmal, das war BVB-Top-Wert über die gesamte Saison gemeinsam mit Julian Brandt und Donyell Malen; diese neun Rückrundentreffer wurden von keinem anderen Bundesliga-Profi übertroffen. Der Franzose war schon in seiner Zeit bei Frankfurt als Stürmer bekannt, der keinem Zweikampf aus dem Weg geht und sich gut durchsetzen kann, genauso war es nun auch beim BVB. Er gewann ganz starke 53 Prozent der Duelle und ist bei hohen Bällen der bevorzugte Offensivspieler bei Borussia.
„Du kannst Krebs bekommen, aber du kannst ihn auch besiegen. Das habe ich im vergangenen halben Jahr gelernt“, erläuterte Sébastian Haller in einem Interview mit dem Mitgliedermagazin Borussia (Ausgabe März 2023) und betonte, dass er „nie daran gezweifelt hatte, dass ich wieder auf den Platz zurückkehren würde. Sehr gut erinnere ich mich noch an das Meeting mit unserem Arzt, als er mir sagte: Okay, Sébastien, du kannst wieder ins Training einsteigen. Das war so um den 20. Dezember herum. Da wusste ich, dass der Tumor raus war und nichts mehr von der Krankheit übrig war in meinen Körper.“
Haller war zur Saison 2022/23 als Nachfolger des zu Manchester City gewechselten Torjägers Erling Haaland verpflichtet worden. Im Jahr zuvor glänzte Haller im Trikot von Ajax Amsterdam nicht nur als Torschützenkönig der niederländischen Eredivisie (21 Saisontore), sondern vor allem in der UEFA Champions League. Insgesamt elf Tore bedeuteten Platz drei im Jahresranking der besten Torjäger, in der Gruppenphase traf Haller dabei in jedem Spiel – etwas, das zuvor nur Superstar Cristiano Ronaldo jemals gelungen war. Auch in der Bundesliga hat Haller schon den Nachweis erbracht, ein verlässlicher Torschütze zu sein. Zwischen 2017 und 2019 erzielte er in 60 Spielen im Trikot von Eintracht Frankfurt 24 Tore.
Geboren wurde er am 22. Juni 1994 in Ris-Orangis vor den Toren von Paris. Sein Vater ist Franzose, seine Mutter stammt von der Elfenbeinküste. Daher besitzt er beide Staatsbürgerschaften. International läuft er für das Land seiner Mutter auf und bestritt bisher 15 A-Länderspiele. In der Jugend hatte er noch für Frankreich gespielt, von der U16 bis zur U21 in 51 Nachwuchs-Länderspielen 25 Treffer erzielt. Als Kind machte er Judo, ist auch deshalb extrem beweglich.
Im Juni 2011 unterzeichnete Haller als 17-Jähriger bei der AJ Auxerre seinen ersten Profivertrag und absolvierte im Juli 2012 sein erstes Zweitligaspiel. Im Januar 2015 wechselte er zum FC Utrecht. Die zweieinhalb Jahre in der niederländischen Eredivisie mit 51 Toren in 98 Partien bezeichnete er als Wendepunkt seiner Karriere, die anschließend richtig Fahrt aufnahm. Zur Saison 2017/18 wechselte Haller zu Eintracht Frankfurt, gewann in seiner ersten Saison mit den Hessen den DFB-Pokal (3:1 gegen Bayern München). In der Saison darauf war der 1,90 Meter große Athlet an 24 der 60 Frankfurter Bundesliga-Tore direkt beteiligt. 15-mal traf er selbst, neunmal legte er direkt auf. Und es hätten noch mehr Scorerpunkte sein können, wenn er sich nicht am 27. Spieltag verletzt hätte.
Zur Saison 2019/20 schloss sich der Ivorer West Ham United in der englischen Premier League an. In seinen ersten drei Ligaspielen gelangen ihm drei Tore; nach anderthalb Jahren auf der Insel waren es 14 Treffer in 54 Partien. Im Januar 2021 ging Haller zurück in die Niederlande zu seinem früheren Trainer Erik ten Hag, der ihn in Utrecht zum Top-Stürmer geformt hatte. Im Trikot des AFC Ajax gewann er 2021 und 2022 (als Torschützenkönig) die Meisterschaft, 2021 zudem den Pokal.
Haller ist verheiratet, hat zwei Kinder (Tochter Chiara und Sohn Eden) und gilt als bodenständig und bescheiden.