„Wenn man sich misst, sollte man versuchen zu gewinnen. Jetzt gibt es auch noch einen Titel zu holen, es ist ein Prestigeduell gegen Bayern München“, sagt BVB-Trainer Marco Rose vor dem Supercup am Dienstagabend. Anstoß des Duells zwischen Meister und Pokalsieger im SIGNAL IDUNA PARK ist um 20.30 Uhr.

„Wir nehmen das Spiel sehr ernst, auch wenn die Rahmenbedingungen nicht einfach sind“, so Rose. „Wir spielen drei Tage nach unserem ersten Punktspiel und haben wenig Regenerationszeit. Aber wir versuchen, unsere bestmögliche Leistung auf den Platz zu bekommen und zu zeigen, dass wir für die Saison bereit sind.“ Die ersten beiden Pflichtspiele der Spielzeit hat Schwarzgelb gewinnen können: zunächst das DFB-Pokalspiel beim SV Wehen Wiesbaden mit 3:0, am vergangenen Samstag dann den Bundesliga-Auftakt zu Hause gegen Eintracht Frankfurt mit 5:2. Jetzt steht das dritte Pflichtspiel gegen den FC Bayern München an. „Wenn man hierher kommt, die Geschichte des Vereins kennt, möchte man daran arbeiten, um Titel mitzuspielen – deswegen bin ich hier. Wir werden morgen um diesen Titel kämpfen“, sagt Rose am Tag vor dem Supercup.

Verzichten muss der Cheftrainer dabei auf Thorgan Hazard. Der Offensivspieler hatte schon in der ersten Halbzeit gegen Frankfurt Schmerzen im Knöchel. Nach der Partie sei der Knöchel dick geworden, sodass ein Einsatz gegen München nicht infrage kommt. Auch weitere Rückkehrer kann Rose nicht begrüßen.

Emre Can, der in der vergangenen Woche ins Mannschaftstraining eingestiegen war, hat einen Rückschlag erlitten, zunächst an der Wade, dann an den Adduktoren. „Es ist eine Reizung, wir müssen die Entwicklung von Tag zu Tag beobachten“, sagt Rose. „Er hat nach seiner Rückkehr sehr unregelmäßig trainiert. Wir hoffen, dass er bald da ist, weil er für uns wichtig ist. Er kann auf der Sechs, der Acht und in der Innenverteidigung spielen, das gibt einem Trainer unheimliche Flexibilität.“

Positive Signale senden unterdessen Mats Hummels und Raphael Guerreiro, die beide im Integrationstraining sind. „Der Schritt von der Integration ins Mannschaftstraining ist der wichtigste. Wenn sie den gut verkraften und ein paar Trainingstage in den Beinen haben, sind sie ein wichtiger Teil der Mannschaft“, erklärt der Cheftrainer.

Ob Axel Witsel wie gegen Frankfurt erneut in der Innenverteidigung auflaufen wird oder Antonios Papadopoulos verteidigt (wie gegen Wiesbaden), lässt Rose offen. Witsel „kommt von der EM, hat eineinhalb Wochen mittrainiert, hat jetzt 75 Minuten in den Beinen. Er hatte am Ende Krämpfe. Der Körper hat gezeigt, dass es reicht. Ich werde heute mit ihm reden, wie es aussieht.“

Generell müsse man nach dem EM-Turnier und einer teilweise kurzen Vorbereitungszeit die Verletzungsgefahr auf dem Schirm haben. „Ich glaube, dass wir den Rhythmus Samstag-Dienstag-Samstag mit einer normalen Woche danach gut verkraften.“ Das Thema werde erst konkreter, „wenn wir Englische Wochen am laufenden Band spielen. Wir müssen auf unsere Jungs aufpassen und im Austausch sein. Die Jungs müssen klare Signale ans Trainerteam senden. Aber wir werden auch niemanden bremsen. Wenn jemand fit ist und uns weiterhelfen kann, wird er auch auf dem Feld stehen.“
Christina Reinke

BVB-TV by 1&1: Die Pressekonferenz vor dem Supercup gegen München