Borussia Dortmund ist mit einem Sieg in die englischen Wochen gestartet. Am 5. Spieltag der Fußball-Bundesliga gewann der BVB gegen die TSG Hoffenheim durch ein Tor von Marco Reus hochverdient, aber knapp mit 1:0 (1:0).

Es berichtet Boris Rupert
Vor 79.300 Zuschauern – im Gästebereich waren signifikante, nicht verkaufbare Bereiche leer geblieben – schoss Marco Reus den BVB nach einer Viertelstunde in Führung, gab es schon vor der Pause weitere Chancen, den Vorsprung auszubauen, außerdem wurde den Borussen ein ziemlich klarer Handelfmeter verweigert. Trotz überlegenen Spiels blieb es spannend bis zum Schluss.

Ausgangslage:  
Beide waren mit drei Siegen und einer Niederlage in die Saison gestartet. Nach zuvor zwei Remis und einer Niederlage hatte es in der vergangenen Saison erstmals wieder einen Heimsieg gegen die TSG gegeben, den siebten im 14. Duell an der Strobelallee. Im Rückspiel siegte der BVB ebenfalls mit 3:2 und gewann damit erstmals seit dem Aufstieg Hoffenheims im Jahr 2008 beide Saisonspiele gegen die TSG.

Personalien:   
Terzic musste im Vergleich zur vorangegangenen Partie in Berlin auf Guerreiro und Adeyemi verzichten. Meunier und Bynoe-Gittens rückten für sie in die Startelf. Zudem fehlten Dahoud, Malen, Haller und Morey.

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Taktik:  
Wolf rückte in Borussia Dortmunds 4-2-3-1-Formation von der rechten auf die linke Abwehrseite. Brandt begann diesmal rechts im Mittelfeld, rückte wie schon beim Spiel in Berlin ein, bildete mit Reus häufig eine „Doppel-Zehn“. Hoffenheim staffelte sich defensiv in einem 5-3-2 und schaltete nach Balleroberung blitzschnell um. Angelino und Akpoguma, die linken Leute aus der Fünfer- bzw. Dreierkette, spurteten dann nach vorn, um Überzahl zu schaffen auf dem linken Flügel.

Spielverlauf & Analyse:
Mit Anpfiff entwickelte sich eine temporeiche Partie. Keine 30 Sekunden waren gespielt, als Hummels den in abseitsverdächtiger Position gestarteten Rutter stoppen musste. Auf der anderen Seite gab Wolf einen frühen Warnschuss ab, den Baumann parierte (2.). Echte Chancen ergaben sich aber zunächst nicht. Das änderte sich nach einer Viertelstunde. Bynoe-Gittens spielte die Kugel von der linken Seite scharf nach innen. Am Sechzehner ließ Brandt abtropfen für den über links einlaufenden Reus, der aus sieben Metern rechts oben in den Winkel traf (16.).

Drei Minuten später setzte Wolf eine Flanke einen Tick zu hoch an, so dass Modeste zwar an den Ball kam, ihn aber übers Gehäuse köpfte. Modeste war nicht nur im Zentrum als Abschlussspieler aktiv, sondern auch auf dem Flügel als Vorbereiter. Von seiner scharfen Hereingabe etwas überrascht, bugsierte Bynoe-Gittens das Leder knapp am linken Pfosten vorbei ins Aus (22). Das war eine Riesenchance! Nach gut einer halben Stunde wurde Kabaks Handspiel nicht mit Elfmeter sanktioniert. Die Bilder waren eigentlich eindeutig…

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Hadern mussten die Borussen auch in der Schlussphase der ersten Halbzeit: Zunächst musste Bynoe-Gittens an der Schulter behandelt (dann ausgewechselt) werden, in Unterzahl legte Bellingham rechts im Strafraum Meuniers Zuspiel mit einem herrlichen Absatzkick auf Reus ab, der die Kugel aus 15 Metern knapp links vorbei zirkelte (43.). Dann zog Bellingham links im Strafraum ab, Baumann riss die Hände hoch, am Ende landete der Ball auf dem Tornetz (45.).

Hoffenheim wechselte zur Pause dreimal, kam zu Beginn des zweiten Abschnitts auch zweimal zum Abschluss, ohne dass sich an den Kräfteverhältnissen, an der Dortmunder Überlegenheit grundsätzlich etwas änderte. Das Einzige, was nicht zum Spiel und zur großartigen Stimmung passte, war der (knappe) Spielstand. Brandt hatte sich kurz nach Wiederanpfiff Bellinghams Pass zu weit vorgelegt, so dass ein Hoffenheimer den Abschluss zur Ecke blocken konnte.

In der 67. Minute hätten sich die Borussen für ihren starken Auftritt mit dem zweiten Tor belohnen können, doch Baumann parierte zweimal überragend, zunächst gegen Hazard, dann den Nachschuss von Modeste. In der Schlussphase forcierte Hoffenheim die Offensivbemühungen, Terzic stellte mit der Hereinnahme von Süle um auf Dreier-/Fünferkette (Meunier und Hazard außen). Borussia kam nicht mehr strukturiert nach vorne. Stattdessen Hoffenheimer Dauerdruck, dem die Defensive um den starken Hummels standhielt.

Ausblick:   
Jetzt geht’s Schlag auf Schlag! Am Dienstag (Anstoß bereits 18.45 Uhr) spielt der BVB in der UEFA Champions League gegen den FC Kopenhagen und tritt kommende Woche Samstag zum Bundesliga-Spitzenspiel bei Rasenballsport Leipzig an.

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