Borussia Dortmund hat am Sonntagabend Tabellenplatz vier zurückerobert. Zum Abschluss des 26. Spieltags der Fußball-Bundesliga setzte sich der BVB nach zähem Spiel mit 3:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt durch.

Es berichtet Boris Rupert

Vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK bestrafte Mario Götze einen Abwehrpatzer mit dem 0:1 (13.), doch Karim Adeyemi glich nach gut einer halben Stunde für einen überlegenen, aber defensiv nicht immer sattelfesten BVB zum 1:1 aus. Erst in der 81. Minute traf Mats Hummels zum 2:1, in der Nachspielzeit verwandelte Emre Can einen Elfmeter.

Ausgangslage:  
Gegen keinen anderen Klub hatte Schwarzgelb bislang so viele Tore (197) als auch Siege (49) erzielt. Die SGE war seit fünf Punktspielen ungeschlagen und hatte sogar nur eine der zurückliegenden zehn Begegnungen in der Bundesliga verloren.

Personalien:   
Nicht nur der rot-gesperrte Marcel Sabitzer musste ersetzt werden, sondern auch Gregor Kobel, der leicht angeschlagen passen musste, sowie Jadon Sancho, der aber immerhin auf der Bank saß. Im Vergleich zum Champions-League-Spiel am Mittwoch gegen Eindhoven (2:0) kehrte der dort gelb-gesperrte Nico Schlotterbeck zurück. Insgesamt gab es vier weitere Veränderungen in der Startelf: Alexander Meyer, Marius Wolf, Marco Reus und Karim Adeyemi ersetzen Kobel und Sabitzer sowie Sancho, Niklas Süle, Salih Özcan (alle Bank).

Taktik:   
Fließend waren die Übergänge in der Frankfurter Abwehr von Dreier- über Vierer- bis hin zu Fünferkette. Bei Ballbesitz wechselten die Hessen in ein 3-4-3 mit den Ex-Borussen Götze und Knauff hinter der einzigen Spitze Marmoush. Dann rückten auch die Außenbahnspieler Dina Ebimbe und Nkounkou weit auf. Der BVB agierte in einer 4-2-3-1-Grundordnung mit insgesamt fünf offensiv ausgerichteten Akteuren, denn einer davon wirkte gemeinsam mit Emre Can auf der Doppelsechs: Julian Brandt.

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Spielverlauf & Analyse:
Nach verhaltenem Beginn, in dem der BVB nur mit Distanzschüssen zum Abschluss kam, führte ein Ballverlust im gegnerischen Strafraum zum frühen Gegentor. Nkounkou schlug den Ball Richtung Mittelkreis, dort entwischte Marmoush Schlotterbeck, scheiterte aber nach seinem Alleingang an Meyer. Der Abpraller landete bei Götze, der im Halbkreis vor der Strafraum direkt abzog und technisch stark zum 0:1 vollendete (13.).

Fünf Minuten später verhinderte Pacho auf der eigenen Torlinie das mögliche 1:1, als er Füllkrugs Kopfball abwehrte. Es war aber die einzige Großchance in den ersten 30 Minuten für den BVB, bei dem man die nötige Entschlossenheit vermisste. Dann aber schlug Schlotterbeck einen sehenswerten Diagonalball auf Malen, der sich rechts am Strafraum durchsetzte, flach in den Rücken der Abwehr spielte. Reus ließ die Hereingabe durch, denn er hatte gesehen, dass Adeyemi links am Fünfer völlig blank stand und nur noch einschieben musste (33.). Insgesamt aber war das schwarzgelbe Spiel zu fehlerbehaftet, um trotz statistischer Vorteile (8:3 Torschüsse, 61% Ballbesitz) mit einer Führung in die Kabine gehen zu können.

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Der zweite Durchgang begann ebenso verhalten wie der erste. Zu statisch waren die Offensivvorträge der Borussen, obwohl es nach dem Seitenwechsel auf die Südtribüne ging. Das 1:1 durch Adeyemi in der 33. Minute war bis weit in die zweite Hälfte der achte und bis dahin letzte Abschluss. Näher an einem weiteren Tor war die SGE, allerdings stellte Dina Ebimbes Schuss nach 50 Minuten Meyer nicht vor allzu große Probleme. Nach zuvor nicht geahndetem Foul an Maatsen kam Marmoush aus kurzer Distanz zum Abschluss – Meyer parierte stark (69.).

Eine Einzelaktion von Malen leitete die Schlussphase ein; der Schuss ging knapp vorbei (71.). Sekunden später hatte Brandt nach einem der wenigen Abwehrfehler der Gäste das 2:1 auf das Fuß, scheiterte aber an einem gegnerischen Bein. Dann die 81. Minute: Nach der ersten Gelben Karte im Spiel (Buta nach Foul an Malen) schlug Brandt den Freistoß scharf vors Tor, Hummels kam herangeflogen und wuchtete den Ball per Kopf in die Maschen. Fünf Minuten später sah Can erst „Rot“, dann nach dem Blick auf den Monitor nur noch „Gelb.“

Die Nachspielzeit war angebrochen, als Moukoko durchsteckte zu Bynoe-Gittens. Dem stieg ein Frankfurter auf den Fuß – Elfmeter! Can verwandelte sicher zum 3:1.

Ausblick:   
Die Bundesliga unterbricht ihren Spielbetrieb zugunsten der Nationalteams. Weiter geht es für den BVB am Karsamstag (30. März) mit einem Auswärtsspiel beim FC Bayern München.

Teams & Tore

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Fußball-Bundesliga, 26. Spieltag
BORUSSIA DORTMUND – EINTRACHT FRANKFURT  3:1 (1:1)

Bor. Dortmund: Meyer – Wolf, Hummels, Schlotterbeck, Maatsen (85. Bensebaini) – Brandt (85. Özcan), Can – Adeyemi (65. Bynoe-Gittens), Reus (65. Nmecha), Malen – Füllkrug (73. Moukoko)
Eintr. Frankfurt: Trapp – Tuta (90. Chandler), Koch, Pacho – Dina Ebimbe (68. Chaibi), Skhiri (90. Hasebe), Larsson, Nkounkou – Götze (74. Ekitiké), Knauff (74. Buta) – Marmoush
Bank: Lotka, Sancho, Duranville, Süle – Grahl, Collins, Max, van de Beek
Tore: 0:1 Götze (13., Marmoush), 1:1 Adeyemi (33., Malen), 2:1 Hummels (81., Brandt), 3:1 Can (90.+3, Can, Foulelfmeter, Koch an Bynoe-Gittens)
Eckstöße: 8:3 (Halbzeit 4:2), Chancenverhältnis: 4:3 (2:1)
Schiedsrichter: Stieler (Hamburg), Gelbe Karten: Can – Buta, Koch
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft), Wetter: heiter, 12 Grad