Die Handballerinnen des BVB haben sich nach dem kraftraubenden Sieg gegen Bensheim/Auerbach am Mittwoch auch im Heimspiel gegen Aufsteiger HSV Solingen-Gräfrath durchsetzen können. Dank einer Leistungssteigerung nach der Pause und einer starken Sarah Wachter im Tor hieß es am Ende 23:20 (10:11) zugunsten von Schwarzgelb.

Ausgangslage: Nach dem gefeierten 31:28-Sieg am Mittwochabend gegen den Zweitplatzierten HSG Bensheim/Auerbach hatte sich der BVB seinen vierten Platz festigen können. Das Hinspiel gegen den HSV Solingen-Gräfrath hatte der BVB mit 30:24 gewonnen.

Personalien: Neben den beiden Langzeitverletzten Dana Bleckmann und Lena Degenhardt (beide Kreuzbandriss) fehlte wie schon gegen Bensheim auch Carmen Campos Costa krankheitsbedingt. Dafür war erstmals nach langer Pause wieder Alicia Stolle nach ihrer Knochenprellung dabei. 

Spielverlauf: Die Rückkehr der Kapitänin war die erste gute Nachricht am Samstagabend vor 700 Fans in der heimischen Halle Wellinghofen. Alicia Stolle was von Anfang an mit dabei, nachdem sie am 23. September ihr letztes komplettes Liga-Spiel bestritten hatte. Der BVB sollte nach dem Hinspiel in Solingen gewarnt gewesen sein, als man sich gegen den Aufsteiger ebenfalls lange schwertat.

Nach zehn Minuten führten die Schwarzgelben in einer fahrigen Partie mit 4:3. Solingen - mit den drei Ex-Borussinnen Zoe Stens, Paulina Uscinowicz und Vanessa Brand - präsentierte sich ebenbürtig mit den Schwarzgelben. Als Uscinowicz nach nach einer guten Viertelstunde Spielzeit frei durch die BVB-Abwehr ging und zum 6:6 ausglich, nahm Borussen-Coach Henk Groener seine erste Auszeit.

Doch auch danach fehlte es noch etwas an der von Groener geforderten Struktur. Nach einem leichtsinnigen Abspielfehler "klaute" sich Carina Senel den Ball und traf auf 8:6-Führung für die Gäste (19.) Nur gut, dass Torfrau Sarah Wachter quasi mit dem Pausenpfiff den Siebenmeter von Pia Adams parierte. So ging es mit einem Tor Rückstand beim 10:11 in die Pause.

Notwendig also, dass der BVB den Schalter umlegte. Und es sollte so kommen: Zunächst egalisierte Comebackerin Alicia Stolle auf 12:12. Haruno Sasaki und zweimal Lena Hausherr brachten den BVB dann mit 15:13 (36.) innerhalb kürzester Zeit in Führung. Mit dem 16:13 durch Meret Ossenkopp war definitiv die Wende eingeleitet, zumal Sarah Wachter einen großartigen Tag erwischte und zahlreiche Chancen parierte. Sie machte den Unterschied zwischen dem Tabellenvierten und dem Tabellenzwölften.

Ein Spaziergang waren die restlichen 20 Minuten aber dennoch nicht - auch wenn der BVB in der Abwehr mittlerweile besser stand und Solingen mehr und mehr die Kräfte ausgingen. In Minute 50 führte der BVB mit 20:15. Am Ende hieß es 23:20.

Stimmen: Henk Groener: "Es war ein Arbeitssieg. Ich bin dankbar, dass die Mannschaft dank der tollen Leistung von Sarah Wachter die beiden Punkte geholt hat. Es war nicht immer ein handballerischer Leckerbissen. Mit der kämpferischen Leistung bin ich zufrieden."

Lena Hausherr: "Es ist uns schwer gefallen, auf Spannung zu kommen. Das sollte uns eigentlich nicht passieren. Das war ein mega hartes Stück Arbeit. Erst ab der 50. Minuten konnte wir uns entscheidend absetzen."

Zoe Stens: "Am Ende waren wir nicht clever genug. Bis auf den Anfang der zweiten Halbzeit konnten wir gut mithalten."

Ausblick: Nach der anstehenden Länderspielpause geht es für die Borussinnen am Freitagabend, 8.März, mit dem Nachholspiel gegen Halle-Neustadt weiter.

Handball-Damen: Lieder, Wachter; Hausherr (7/5), Sprengers (1), Kusian, Antl, van Kreij (1), Stolle (1), Ossenkopp (4), Sasaki (5), Olsson, Rønning (4)