Emre Can
- 23
- Gregor Kobel 1
- Mateu Morey Bauza 2
- Nico Schlotterbeck 4
- Ramy Bensebaini 5
- Salih Özcan 6
- Giovanni Reyna 7
- Felix Nmecha 8
- Sébastien Haller 9
- Marco Reus 11
- Niclas Füllkrug 14
- Mats Hummels 15
- Julien Duranville 16
- Marius Wolf 17
- Youssoufa Moukoko 18
- Julian Brandt 19
- Marcel Sabitzer 20
- Donyell Malen 21
- Thomas Meunier 24
- Niklas Süle 25
- Julian Ryerson 26
- Karim Adeyemi 27
- Ole Pohlmann 30
- Abdoulaye Kamara 32
- Alexander Meyer 33
- Marcel Lotka 35
- Jamie Bynoe-Gittens 43
- Antonios Papadopoulos 47
Seit Januar 2020 steht der 29 Jahre alte Defensivakteur bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Der deutsche Nationalspieler kam bis Juni 2023 (Stichtag für alle Angaben) wettbewerbsübergreifend in 121 Partien (12 Tore / 8 Vorlagen) für den BVB zum Einsatz und gewann 2021 den DFB-Pokal.
Deutscher Meister und Pokalsieger war er schon zuvor. Auch Italienischer Meister und Champions-League-Sieger, wenngleich er 2013, als damals 19-Jähriger, in diesem Wettbewerb nicht aktiv zum Einsatz gekommen war. Mit dem FC Liverpool wirkte er jedoch 2016 und 2018 als aktiver Endspielteilnehmer in beiden europäischen Klubwettbewerben mit. Emre Can weiß also, wie man Titel gewinnt und große Endspiele erreicht. In seiner zweiten Saison mit dem BVB gewann er im Mai 2021 den DFB-Pokal.
Seit dem 31. Januar 2020 zählt der vielseitig einsetzbare Defensivspieler zum Profikader von Borussia Dortmund. „Ein Spieler, der neben seiner Technik auch seine Physis einbringt und über einen ausgeprägten Siegeswillen verfügt“, so der damalige Sportdirektor Michael Zorc. Die Zahlen: beeindruckend! Can war in seiner ersten Halbserie (2019/20) mit einer Quote von 61 Prozent zweikampfstärkster Mittelfeldspieler der Bundesliga und steigerte sich 2020/21 um einen weiteren Prozentpunkt.
Ob im Verein oder in der Nationalmannschaft: Emre Can hat sich unentbehrlich gemacht, er gibt seinen Teams Halt, sorgt für Balance und Stabilität im Maschinenraum und macht sich dort auch mal schmutzig. „Die Sechser-Position ist das Herz der Mannschaft. Ich liebe diese Rolle, weil ich für die Mannschaft da sein will“, sagt der Routinier, der alles mitbringt: Körpergröße, Sprungkraft, Tempo, Sicherheit und Ruhe am Ball – und die Bereitschaft, mit bedingungslosem Einsatz zu verteidigen. Der 29-Jährige spielt (wieder) so, wie er es von sich erwartet, wie es von ihm erwartet wird.
Geboren wurde er am 12. Januar 1994 als Sohn türkischer Eltern in Frankfurt am Main, spielte drei Jahre in der Jugend der Eintracht (2006 bis 2009) und wechselte dann zur U17 des FC Bayern München. Seinen ersten Einsatz bei den Profis hatte er am 12. August 2012 beim 2:1-Sieg im Supercup gegen Borussia Dortmund. Bis zum ersten Bundesligaspiel dauerte es dann noch ein halbes Jahr (13. April 2013). In jener Saison, in der die Bayern das Triple gewannen – Meisterschaft, Pokal, UEFA Champions League (2012/13) – kam der Nachwuchsspieler in beiden nationalen Wettbewerben zum Einsatz.
„Es war ein hartes Pflaster, das muss man ehrlich sagen“, erklärte er in einem Interview mit dem Mitgliedermagazin Borussia (Ausgabe April 2020) über die Anfänge in der Frankfurter Nordweststadt. „Man lernt, stark zu werden; man lernt Respekt, bei allem, was man macht; man lernt zu teilen; und man lernt, den richtigen Weg zu gehen – oder den falschen. Ich habe zum Glück den richtigen Weg gewählt. Aber ich habe erlebt, wie andere Jugendliche, wie Schulfreunde, zu Drogen gegriffen haben. Ich habe an den Stellen meine Familie und die richtigen Freunde gehabt. Als Fußballer habe ich gelernt, dass man alles versuchen und geben muss, um zu gewinnen. Wir haben auf einem Gummiplatz gespielt, und es ging jeden Tag nur darum, zu gewinnen – und nicht darum, wo man herkommt. Keine Frage, aus einer Niederlage kann man lernen. Doch zu gewinnen ist viel geiler. Ich hasse es zu verlieren.“
Seit der U15 durchlief Emre Can alle Nachwuchs-Nationalmannschaften des DFB und feierte am 4. September 2015 in seiner Heimatstadt Frankfurt im EM-Qualifikationsspiel gegen Polen sein Länderspiel-Debüt. Beim Confed-Cup 2017 zählte er zum Stammpersonal und gewann mit der deutschen Auswahl den Titel.
2013/14 schloss sich Can Bayer 04 Leverkusen an und wurde bereits ein Jahr später vom FC Liverpool verpflichtet, wo er zwischen 2014 und 2018 insgesamt 167 Spiele absolvierte. „In England geht es darum, geilen Fußball zu spielen, um das Tackling, um den präzisen langen Ball. Anders als in Italien, wo die Taktik im Vordergrund steht. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich auf meinen Stationen machen durfte. Ich bin als Fußballer und Mensch gereift. Die Jahre im Ausland waren cool.“
Zur Saison 2018/19 war er zu Juventus Turin in die italienische Serie A gewechselt, wirkte dort als Stammspieler entscheidend am Gewinn der Meisterschaft 2019 mit, wurde nach dem Trainerwechsel zur Saison 19/20 jedoch nur noch zweimal für die Startelf nominiert. Im Januar 2020 entschied er sich für einen Wechsel zum BVB: „Ich hatte schon immer Sympathien für diesen Klub.“ Den bisherigen Verlauf der Karriere würde er erneut so unterschreiben. „Wenn mir das jemand vor zehn Jahren gesagt hätte, hätte ich ihm das nicht geglaubt. Keinen dieser Schritte werde ich je bereuen, weil ich überall etwas dazugelernt habe.“
Nachdem er in Dortmund schon Innenverteidiger, Außenverteidiger, Solo-Sechser, auf der Doppel-Sechs und auf der Acht gespielt hatte, bekleidete der Alleskönner 2022/23 nach der Winterpause als alleiniger Sechser erstmals eine feste Position. „Vielseitigkeit ist Segen und Fluch zugleich“, sagte er dem Mitgliedermagazin Borussia (Ausgabe Mai 2023). „Wir wollen da jemanden haben, der kurz, aber sehr häufig am Ball ist“, beschrieb Chefcoach Edin Terzic Cans neue Rolle: „Einen, der sich immer wieder zeigt, wenn sein Mitspieler unter Druck ist.“ Die Ballhaltezeit verkürzen, die Ballkontakthäufigkeit erhöhen – das hat der Trainer seinem Spieler in dessen Pflichtenheft geschrieben. „Und das“, sagt Terzic anerkennend, „hat Emre richtig gut umgesetzt.“
17 seiner 20 Startelf-Einsätze in der Spielzeit 2022/23 hatte Emre Can tatsächlich nach der Winterpause. Seine Passquote von 92 Prozent war teaminterner Bestwert; sein Top-Speed von 35,1 km/h wurde nur von zwei Mitspielern übertroffen. Zudem gewann er gute 57 Prozent seiner Zweikämpfe.