Marcel Sabitzer
- 20
- Gregor Kobel 1
- Mateu Morey Bauza 2
- Nico Schlotterbeck 4
- Ramy Bensebaini 5
- Salih Özcan 6
- Giovanni Reyna 7
- Felix Nmecha 8
- Sébastien Haller 9
- Marco Reus 11
- Niclas Füllkrug 14
- Mats Hummels 15
- Julien Duranville 16
- Marius Wolf 17
- Youssoufa Moukoko 18
- Julian Brandt 19
- Donyell Malen 21
- Emre Can 23
- Thomas Meunier 24
- Niklas Süle 25
- Julian Ryerson 26
- Karim Adeyemi 27
- Ole Pohlmann 30
- Abdoulaye Kamara 32
- Alexander Meyer 33
- Marcel Lotka 35
- Jamie Bynoe-Gittens 43
- Antonios Papadopoulos 47
Seit Ende Juli 2023 steht der 29 Jahre alte österreichische Nationalspieler bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Er spielte zuvor für Bayern München.
Marcel Sabitzer wurde am 17. März 1994 in Wels im oberösterreichischen Alpenvorland geboren und galt schon als Jugendlicher als eines der größten Offensivtalente des Landes. Mittlerweile ist er im zentralen Mittelfeld heimisch. Er denkt mit und gegen den Ball eher offensiv und vorwärtsgerichtet. Eine seiner großen Stärken liegt im Gegenpressing, und er ist ein Spezialist für Distanzschüsse: Zwölf seiner 34 Bundesliga-Tore erzielte er per Weitschuss, darunter drei direkt verwandelte Freistöße.
Dem Sohn des ehemaligen österreichischen Nationalspielers Herfried Sabitzer wurde der Fußball quasi in die Wiege gelegt. Seine Anfänge liegen beim ESV Admira Villach, in der Folge beim Grazer AK, für den er bis 2008 und damit bis ins Alter von 14 Jahren die Schuhe schnürte. Über Austria Wien ging es für ihn 2009 in die Akademie von Wacker Mödling, wo er zunächst parallel für die U17 und U19 spielte und in der Saison 2009/10 in der Regionalliga im Seniorenbereich debütierte. Bereits 2012/13 stand der damals 18-Jährige auf dem Zettel deutscher Erstligisten, doch Sabitzer baute seine Karriere behutsam auf, spielte ab Januar 2013 für den österreichischen Rekordmeister Rapid Wien, für den der Newcomer in der Spielzeit 2013/14 in 29 Liga-Partien sieben Treffer erzielte und in der UEFA Europa League erstmals Luft im europäischen Klubfußball atmete.
Anschließend sicherte sich in Rasenballsport Leipzig ein deutscher Klub die Dienste des Mittelfeldspielers, lieh ihn jedoch für die Saison 2014/15 an den FC Salzburg aus. In 33 Ligaspielen erzielte er 19 Tore und verbuchte 16 Torvorlagen, womit er großen Anteil am erneuten Meistertitel des Klubs hatte. Auch am Gewinn des ÖFB-Cups war er mit sieben Toren und sechs Vorlagen in nur fünf Spielen maßgeblich beteiligt.
Ab Sommer 2015 spielte Sabitzer sechs Jahre lang in Leipzig, zunächst in der zweiten Bundesliga, seit 2016 im Oberhaus. Er glänzte mit Technik, Dynamik, Schnelligkeit und – im Alter von nur 23 Jahren – auch schon mit Reife. Und mit Vielseitigkeit. Er wurde im Angriff, hinter den oder der Spitze(n) eingesetzt sowie auf den Flügeln. „Ich bin von allem ein bisschen“, beschrieb er im kicker (August 2015) seine Spielweise. 2017 wurde er zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt.
Als Julian Nagelsmann 2019 als Cheftrainer bei den Sachsen übernahm, machte er Sabitzer zu seinem „aggressive Leader“ im zentral-defensiven Mittelfeld. Dessen Werdegang – vom Flügel zum zentralen Chef – erinnert an den von Bastian Schweinsteiger. Im Sommer 2021 wechselte der Österreicher, mittlerweile Kapitän der Leipziger Mannschaft, mit seinem Trainer zum FC Bayern München. Ende Januar 2023 wurde er bis Saisonende an Manchester United ausgeliehen (18 Pflichtspiele, davon elf in der Startelf; wegen einer Meniskusverletzung fiel er in den finalen fünf Partien aus). Im Viertelfinal-Hinspiel der UEFA Europa League gegen den FC Sevilla (2:2) ragte er mit zwei Toren heraus. Auf nationaler Ebene gewann er mit dem Team den englischen Ligapokal.
Während der Vorbereitung auf die Saison 2023/24 entschied sich Sabitzer für einen Wechsel zu Borussia Dortmund. Ausschlaggebend sei ein langes Telefonat mit Trainer Edin Terzic gewesen. „Er hat mir aufgezeigt, wie er mich sieht, was meine Stärken und auch Schwächen sind und welche Rolle er für mich hat. Das bringt dich zum Überlegen und beeindruckt. Wenn ein Fremder dich so genau kennt und studiert hat, zeigt das, dass er sich wirklich mit dir beschäftigt hat. Ich habe die Möglichkeit eines Wechsels erst mit mir selbst ausgemacht und dann die Familie mit ins Boot geholt. Anschließend habe ich das Go gegeben, und dann ging es sehr schnell. Das war ein Prozess von vielleicht zwölf bis 14 Stunden.“
Sabitzer ist „überzeugt von der Mannschaft, dem Verein, den Fans, dem Stadion – einfach beeindruckend. Es war nicht einfach, als Gegner nach Dortmund zu kommen. Das hat nie richtig Spaß gemacht, wenn 75.000 gegen dich sind. Ich will angreifen, will hier Spaß haben und mich in der Liga präsentieren, wie ich es schon mal gemacht habe“. Seine Rolle definiert der Neuzugang so: „Auf dem Platz muss es auch mal eklig zugehen. Das habe ich in der Vergangenheit auch gemacht. Solche Typen braucht es: die sich nicht wegducken, wenn es auch mal nicht so lustig ist.“ Seine Stärken sieht Sabitzer als Achter: „Ich mache viele tiefe Läufe, aber ich bin mir auch nicht zu schade, nach hinten zu laufen und Drecksarbeit zu machen. Box-to-Box-Spieler ist meine Rolle.“
In dieser Rolle kann er auf eine seiner Waffen – Distanzschüsse – setzen: „Das kann gegen tiefstehende Gegner helfen“. In der Jugend hat er mit seinem besten Kumpel, einem Torwart, viele Torschüsse trainiert: „Das hat sicher seinen Teil zu meiner Schusstechnik beigetragen. Das will ich einbringen.“
Beim BVB läuft Sabitzer mit der Rückennummer 20 auf. Viele Nummern im Kader waren nicht mehr frei. Diese hat er gewählt, weil er sie bereits in der Anfangszeit bei der österreichischen Nationalmannschaft trug. Bei seinem Debüt am 5. Juni 2012 war er 18 Jahre, zwei Monate und 19 Tage alt. Mittlerweile stehen 71 Berufungen zu Buche. Sabitzer ist seit April 2019 Vater einer Tochter (Mary Lou).