Der Deutsche Meister bleibt weiter ohne Punktverlust: Die Handball-Damen von Borussia Dortmund haben nur vier Tage nach dem Titelgewinn ihr Auswärtsspiel bei den Bad Wildungen Vipers mit 37:30 (17:16) gewonnen. Bis zum Saisonende haben die Borussinnen noch zwei Partien vor der Brust.

"Wir müssen jetzt schauen, ob wir die Anspannung wieder finden", hatte BVB-Trainer André Fuhr vor dem Duell mit Bad Wildungen gewarnt. Am vergangenen Samstag hatten die Borussinnen mit einem Sieg bei den Wildcats aus Halle drei Spieltage vor dem Saisonende die Deutsche Meisterschaft perfekt gemacht.

Schwarzgelb hatte sich aber gleich das nächste Ziel gesetzt. Bis zum Saisonende wollten die Dortmunderinnen bei drei noch ausstehenden Spielen ungeschlagen bleiben - so ging André Fuhr am Mittwochabend auch in das Bundesliga-Duell mit Bad Wildungen: Der BVB-Trainer schickte die gleiche Startsieben wie schon in Halle auf das Parkett und es sah zunächst gut aus. Mit einem schönen Heber traf Kelly Vollebregt im ersten Angriff von Rechtsaußen zum 1:0 für den BVB.

Nach hektischen ersten fünf Minuten hatte Bad Wildungen dann aber die Chance zur Führung, eine starke Parade von Yara ten Holte verhindert das zunächst (3:3, 6.). Kurz darauf gingen die Vipers durch zwei schnelle Tore in Folge aber doch 5:3 in Führung, André Fuhr griff zur Auszeit und schickte Tessa van Zijl für Laura van der Heijden und Isabell Roch für ten Holte aufs Feld.

Aber Bad Wildungen wollte es in der Anfangsphase einfach mehr, setzte sich nach einigen Fehlpässen des BVB auf 9:5 ab (12.), überwand die schwarzgelbe Abwehr vor allem immer wieder über Anspiele an den Kreis. Alina Grijseels und Clara Monti Danielsson brachten dann etwas mehr Stabilität in die Abwehr, Isabell Roch hielt einige gute Chancen der Vipers, Dortmund kämpfte sich auf 10:9 (17.) heran. Alina Grijseels erzielte aus dem Rückraum nach 19 Minuten den Ausgleich zum 10:10, Clara Monti Danielsson war es dann vom Kreis, die Schwarzgelb wieder in Führung brachte (15:14, 25.). "Nach 20 Minuten haben wir das Spiel gedreht", analysierte ein unter dem Strich zufriedener André Fuhr nach der Partie.

Beim Stand von 16:15 für den BVB hielt Rinka Duijndam einen wichtigen Siebenmeter und Dana Bleckmann erzielte im Gegenzug eine Zwei-Tore-Führung für die Dortmunderinnen zum 17:15 (30.). Vor der Pause verkürzte Bad Wildungen noch auf 16:17.

Die Borussinnen starteten mit schnellen Toren von Laura van der Heijden, Inger Smits und Kelly Dulfer in die zweite Hälfte und verschafften sich so ein Vier-Tore-Polster (21:17, 35.). Der BVB hatte in der Pause offenbar neue Kraft geschöpft und zeigte sein gewohntes Tempospiel: Mitte der zweiten Halbzeit fing Dulfer einen Pass der Vipers ab und bediente Inger Smits, die zum 26:20 traf.

Bad Wildungen stellte in der Schlussphase um und setzte im Angriff den siebten Feldspieler ein (50.) - der Sieg der Borussinnen war aber zu keiner Zeit mehr gefährdet. Johanna Stockschläder traf gleich zweimal hintereinander ins leere Tor zum 32:25 und anschließend zum 33:25 (54.). Am Ende siegte Schwarzgelb mit 37:30 und steht nun mit 56:0 Punkten an der Spitze der Handball Bundesliga Frauen (HBF).

Dem Ziel, die Saison als ungeschlagener Meister zu beenden, stehen jetzt noch zwei Spiele im Weg. Am 22. Mai steigt zunächst das letzte Heimspiel der Borussinnen gegen die Neckarsulmer Sport-Union, am 25. Mai folgt das letzte Saisonspiel bei der HSG Blomberg-Lippe.

BVB-Handball-Damen: Duijndam, Roch, ten Holte; Grijseels (2), van der Heijden (4), van Zijl (3), Smits (5/1), Abdulla (2), Stockschläder (4), Freriks (2), Dulfer (7), Rode, Bleckmann (3/1), Vollebregt (4), Danielsson (1)