Wenn am kommenden Samstagmittag um 14 Uhr der Ball im Aachener Tivoli rollt, ist die wohl längste fußballfreie Zeit der Regionalliga-Geschichte beendet. Exakt 182 Tage liegen zwischen dem jüngsten Pflichtspiel von Borussia Dortmunds U23 im März und dem Auftakt der Saison 2020/21 am Samstag. 

Im März und jetzt auch Anfang September dabei ist Enrico Maaßen. Der 36-jährige coachte in der vergangenen Saison noch den SV Rödinghausen, dem bis dato letzten Pflichtspielgegner der U23 des BVB. Seit dem Sommer trägt Maaßen schwarzgelb. „Wir freuen uns, dass es nach sechs Monaten wieder los geht. Ich hoffe, dass wir mit einem positiven Start in die Saison gehen“, so Maaßen. Voller Vorfreude ist auch Teammanager Ingo Preuß, der sogar noch ein Stück weiter geht: „Wenn wir in Aachen gewinnen sollten, war es die geilste Vorbereitung der Welt!“ 

Kurzer Rückblick: Hinter dem BVB liegen in der Sommervorbereitung diverse Testspiele sowie das Trainingslager in Kirchberg in Tirol. Neben der fußballerischen Arbeit auf dem Platz stand vor allem der Teambuilding-Gedanke im Vordergrund. Gleich 15 Neuzugänge galt es zu integrieren und mit dem bestehenden Kader zu einer Mannschaft zu formen. Dass das geglückt ist, bestätigte Maaßen bereits vor einigen Tagen: „Die Atmosphäre im und um das Team ist sehr gut.“ Für Ingo Preuß gibt es trotz der guten Vorbereitung einen Wermutstropfen: „Im Moment sehe ich alles positiv, bis auf die Verletzung von Moritz Broschinski. Er war unsere erste und für mich auch sehr, sehr wichtige Verpflichtung. Leider fällt er monatelang aus, aber wir hoffen, dass er relativ schnell wieder fit wird. Die Operation ist gut gelaufen.“ Gut gestimmt ist Preuß trotzdem mit Blick auf die startende Regionalliga-Spielzeit: „Wenn wir die Spielfreude, die Lauffreude und die Bereitschaft, füreinander zu kämpfen, ummünzen können auf die Saison, werde ich eine Menge Spaß haben.“

Eine große Stärke des kommenden Gegners fällt am Samstag weg. Die zahlreichen Anhänger der Alemannia können ihr Team nicht im Stadion nach vorne peitschen, und trotzdem gilt die Mannschaft aus dem Rheinland als erste große Herausforderung. „Die Alemannia ist physisch sehr stark. Sie sind unangenehm zu bespielen“, so Trainer Maaßen. „Ich glaube, dass sie kompakt und aggressiv gegen den Ball spielen werden und versuchen wollen, uns mit dem einen oder anderen Ball zu überraschen. Sie setzen viel auf das Umschaltspiel, sodass es für uns eine sehr intensive Aufgabe wird.“ Doch der Übungsleiter hat großes Vertrauen in seine Mannschaft und attestiert ihr eine hervorragende Vorbereitung. Was er am Samstag von seinen Jungs erwartet? „Dass wir genau das präsentieren, was wir auch in der Vorbereitung gezeigt haben. Wir spielen sehr gut organisiert gegen den Ball und konzentriert mit dem Ball. Ich erwarte, dass wir uns viele Torchancen erspielen und dass wir dann natürlich auch Tore erzielen“, gibt Maaßen zu Protokoll.
Timo Lammert