Im Auftaktspiel zur Bundesliga-Saison 2023/24 triumphierten die Handballerinnen des BVB vor 551 Zuschauern in der Halle Wellinghofen mit 30:24 (17:11) gegen den letztjährigen Tabellenvierten VfL Oldenburg. Ein Spaziergang war die Angelegenheit bei heißen Temperaturen in der Halle aber nicht, dafür war der VfL Oldenburg ein zu starker Gegner, der nie aufgab und die Partie lange offen hielt, am Ende aber gegen den überlegenen BVB chancenlos war.

Personalien: Bis auf Dana Bleckmann, die verletzt ausfiel, war der BVB komplett. Erstmals wieder dabei auch die Japanerin Haruno Sasaki, die die Vorbereitung aufgrund ihres Einsatzes bei der japanischen Nationalmannschaft verpasst hatte.

Spielverlauf: Der BVB begann mit der Niederländerin Tess Lieder im Tor, den stabilen Mittelblock bildeten zunächst Lena Degenhardt und Emma Olsson. Mit Alicia Stolle auf halbrechts war eine weitere neue BVB-Spielerin in der Start-Aufstellung, die direkt die Abwehr verstärkte. Lena Degenhardt war es, die nach 94 Sekunden das erste Tor der neuen Saison für den BVB erzielte. Der neue BVB rollte mit guter Defensivarbeit und einer ganz starken Lieder im Kasten direkt los und führte nach vier Minuten mit 5:1. Linkshänderin Stolle erhöhte nach neun Minuten mit ihrem dritten Treffer auf 7:2. Zeit für Oldenburgs Trainer Niels Bötel eine erste Auszeit zu nehmen.

In der Folge fanden die Gäste besser ins Spiel, während der BVB im Angriff leichtsinniger wurde und ein ums andere Mal an Ex-Borussin Madita Kohorst scheiterte. Borussen-Coach Henk Groener reagierte, brachte Sarah Wachter im Tor, Harma van Kreij verstärkte den Innenblock und Haruno Sasaki wirbelte die VfL-Abwehr gehörig durcheinander. Oldenburg verkürzte zwar noch auf vier Tore, doch Neuzugang Degenhardt beendete die kurze Torflaute mit dem Treffer zum 10:5 (20.).

Mit dem wohl schönsten Treffer der ersten Hälfte erhöhte Lena Hausherr von Linksaußen aus äußerst spitzem Winkel auf 12:6 (21.). Fast ebenso stark die Aktion der Japanerin Sasaki zum 16:8 (27.). Sasaki, die während der gesamten Vorbereitung mit der japanischen Nationalmannschaft im Rahmen der Olympia-Qualifikation unterwegs war, stürmte im Alleingang von links nach rechts durch die Abwehr und ließ sich auch von Kohorst im Tor nicht bremsen. Mit 17:11 ging es in die Kabinen.

Entschieden war damit aber noch nichts. Als die Borussinnen zu Beginn der zweiten Hälfte zweimal vor dem Tor von Kohorst scheiterten, rief Groener seine Sieben nach nur zwei Minuten schon wieder zur Auszeit. Die Partie wurde zunehmend ruppiger, doch der BVB blieb cool, überwand die kurze torlose Phase. Sinnbildlich stand dafür die Aktion von Kreisläuferin Emma Olsson, die sich auf dem Griff ihrer Gegenspielerin mit aller Kraft befreite und auf 24:18 (45.) erhöhte.

In den letzten zehn Minuten musste die Dortmunderinnen nochmals alles geben, um die Norddeutschen auf Distanz zu halten. Spätestens mit dem Treffer von Torfrau Wachter zum 29:23 (57.) ins leere Tor des VfL war die Partie aber entschieden.

Stimmen:

Trainer Henk Groener: „Vielen Dank zunächst, dass so viele Fans bei diesen Temperaturen in die Halle gekommen sind. In der ersten Hälfte haben wir sehr gut unsere Chancen genutzt, haben gesehen, was möglich ist. Dann sind wir aber aus der Kabine gekommen, als wenn wir gedanklich noch in der Pause waren. Bis zum Schluss war die Partie umkämpft, jeder Angriff, jede Abwehraktion war hart erarbeitet. Wir haben gesehen, dass wir, wenn es hektisch wird, noch nicht so aufgestellt sind, wie wir es gerne hätten.“

Ausblick: Am kommenden Samstag, 16. September, spielt der BVB in Bad Wildungen, eine Woche später empfangen sie im zweiten Heimspiel der Saison die HSG Blomberg-Lippe.

Handball-Damen: Lieder, Wachter (1); Hausherr (2), Sprengers (6/2), Kusian, Antl (1), Degenhardt (4), van Kreij, Stolle (6), Ossenkopp (1), Sasaki (4), Olsson (3), Rønning (2), Campos.