Borussia Dortmund spielt in den internationalen Wettbewerben mittlerweile wieder regelmäßig in den Metropolen Europas. Zu den Spielen wird die Mannschaft von tausenden Fans begleitet, die auf ihren Reisen auch zu Touristen in den verschiedenen Städten werden. Der ein oder andere BVB-Fan kennt Madrid und London möglicherweise besser als die eigene Stadt.

Mit der Stadtrundfahrt im Mannschaftsbus wurden nun einige Fans des BVB im Rahmen der von der Fanabteilung und den Fanbeauftragten organisierten Veranstaltung zu Touristen in der Heimat des Ballspielvereins. Die Nachfrage zur ersten Fantage-Veranstaltung dieser Saison war so groß, dass das Anmeldetool bereits nach wenigen Stunden geschlossen werden musste und der Mannschaftsbus mit den Fans gleich zwei Mal durch Dortmund rollte. Zwischen den Spielen gegen Köln, Hamburg und Mönchengladbach brachten Busfahrer Klaus und Stadtführerin Heike so insgesamt 80 Borussen an zwei Abenden die vielseitige Geschichte Dortmunds näher.

Wie die Profis nach den Heimspielen durften die Fans am Stadion in den Bus einsteigen, anschließend ging es in den Süden der Stadt. Auf dem Gelände des alten Hochofenwerks Phoenix-West weiste Heike ihre Zuhörer kurz in die Kunst des Stahlkochens ein und verwies danach auf den sichtbaren Strukturwandel: Moderne Start-Ups forschen nun zu Mikrotechnologien, wo früher Stahl entstanden ist. Bei einem Stopp am Phoenix-See konnten sich anschließend alle Mitfahrer bei einem kurzen Spaziergang in der Abendsonne vom gelungenen Wandel überzeugen – und nutzten die Gelegenheit für Fotos vom und mit dem schwarz-gelben Gefährt.

Durch den Dortmunder Feierabendverkehr und mit Geschichten von Kohle, Stahl und Bier manövrierte Klaus den Bus zielsicher in Richtung Borsigplatz. Der nächste Halt für die schwarz-gelbe Reisegruppe widmete sich der BVB-Geschichte. An der Oesterholzstraße 60, wo sich vor mehr als 100 Jahren die Gaststätte Zum Wildschütz befand und wo am 19. Dezember 1909 Borussia Dortmund gegründet wurde, startete die Reisegruppe erneut zu einem kleinen Spaziergang. Nach wenigen Minuten erreichten die Schwarz-Gelben die Dreifaltigkeitskirche. Gemeindereferent Karsten Haug erzählte anschaulich die Geschichte der Jünglingssodalität, deren Mitglieder im Winter 1909 zu den Gründern von Borussia Dortmund wurden. Per pedes ging es zum Hoeschpark, an dessen Rand sich mit der Weißen Wiese der erste Sportplatz des BVB befand. Dort stiegen alle Mitfahrer wieder in den Mannschaftsbus, der sie zum Ende eines außergewöhnlichen Abends noch einmal um den Borsigplatz fuhr, bevor die Stadtrundfahrt in der Strobelallee endete.