Borussia Dortmund hat das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht. In einem spannenden Zweitrundenspiel setzte sich der BVB vor knapp 80.000 Zuschauern im Signal Iduna Park mit 2:1 (0:0) gegen Bundesliga-Tabellenführer Borussia Mönchengladbach durch.

Es berichtet Boris Rupert

Nach dem Temperatursturz von knapp 20 Grad (beim Derby) auf zwei Grad dauerte es bis weit in die zweite Hälfte, bis sich das erhoffte „heiße“ Spiel entwickelte. Gladbach war in Durchgang eins die leicht bessere Mannschaft, dem Dortmunder 1:0 wiederum stand bei Hazards Schuss in der 29. Minute die Torlatte im Weg. Gladbach ging in der 71. Minute durch Thuram in Führung, Brandt drehte die Partie mit einem Doppelschlag binnen weniger als drei Minuten.

Ausgangslage: 
Das 121. Pflichtspiel zwischen beiden Klubs war erst das dritte Aufeinandertreffen im DFB-Pokal. Zuvor hatte Mönchengladbach die beiden (Heim-)Spiele für sich entschieden. Der BVB ging mit einer Serie von neun aufeinanderfolgenden Siegen gegen Mönchengladbach in diese Partie. Vor elf Tagen hatte es in der Liga einen 1:0-Erfolg gegeben.

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Personalien:  
Der BVB musste auf Reus (muskuläre Probleme), Hummels (Magen-Darm-Infekt), Bürki (Infekt) und Schmelzer (Aufbautraining) verzichten. Alcácer stand nach überwundenen Blessuren erstmals in diesem Monat im Kader und saß zu Beginn ebenso auf der Bank wie der an Hand und Arm lädierte Götze. Im Vergleich zum Derby am vergangenen Samstag gab es sechs Änderungen in der Startelf: Akanji, Zagadou und Schulz in der damit auf drei Positionen veränderten Viererkette sowie Brandt, Hazard und Bruun Larsen ersetzten Hummels, Guerreiro, Delaney, Reus, Hakimi und Götze. Mit Blick auf das Bundesliga-Duell beider Mannschaften vor elf Tagen an gleicher Stelle standen insgesamt zehn neue Namen auf dem Aufstellungsbogen: jeweils fünf bei beiden Teams.

Taktik:   
Weigl wechselte aus der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld an die Seite zu Witsel. Brandt übernahm im 4-2-3-1 der Schwarzgelben die Rolle von Reus auf der „Zehn“, Bruun Larsen besetzte die Position davor im Angriff. Gladbach spielte im Gegensatz zum Aufeinandertreffen in der Liga mit einer Dreierkette in der Abwehr. Zakaria, schnellster Spieler des Gegners, übernahm hier den zentralen Part. Benes spielte vor der Deckung in Gladbachs 3-3-2-2-Grundordnung.

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Spielverlauf & Analyse:
Gladbach hatte die Herangehensweise im Gegensatz zum Ligaduell komplett verändert, presste von Beginn an mit vier Spielern (den Spitzen Thuram und Stindl sowie den „Achtern“ Neuhaus und Hofmann) sehr hoch und sorgte dafür, dass der BVB sichtbare Probleme in der Spieleröffnung hatte und sich nach genau einer halben Stunde schwer in die Bredouille brachte: Hofmann nahm Hitz im Strafraum den Ball ab, doch der Torwart bügelte seinen Fehler wieder aus und glänzte acht Minuten später, als Thuram nach Lainers Hereingabe nach einem Patzer in der Innenverteidigung am Fünfmeterraum zum Abschluss, aber dank Hitz nicht zum Torerfolg kam.

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Insgesamt dauerte es zu lange, bis die gegnerische Pressinglinie überspielt war, zudem krankte das Dortmunder Spiel an Ungenauigkeiten. Dennoch gab es dicke Chancen auch für den BVB: Hazard traf aus gut 20 Metern die Querlatte (29.), Sancho kam nach Doppelpass mit Bruun Larsen aus 16 Metern zum Abschluss. Der Ball wurde abgefälscht und ging zwei Meter am Gladbacher Gehäuse vorbei (33.).

Der BVB präsentierte sich mit Beginn des zweiten Durchgangs deutlich entschlossener. Das von Weigl dirigierte Pressing wirkte wesentlich geschlossener und abgestimmter. Plötzlich hatte Gladbach Probleme im Aufbau, schoss die Bälle nach vorne. Und Schwarzgelb ging auf Torabschlüsse. Auch wenn die Versuche von Weigl, Sancho und Witsel noch nicht für ultimative Gefahr sorgten, waren es in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte fast so viele Abschlüsse wie im kompletten ersten Durchgang.

Von Gladbach kam bis zur 71. Minute offensiv kaum noch etwas, doch dann hatte Wendt nach einem Einwurf zu viel Platz auf der linken Seite. Seine Flanke landete bei Thuram, der zum 0:1 einköpfte. Doch der BVB fand eine schnelle Antwort: Zunächst setzte sich Brandt auf dem linken Flügel durch, passte im Sechzehner zurück auf Sancho, der sofort abzog, aber an Sommer scheiterte, der mit dem Fuß klärte. Damit war die Szene aber noch nicht beendet. Bevor der Ball rechts ins Seitenaus ging, war Witsel da, leitete weiter zu Piszczek, und der von außen Richtung Strafraumlinie zu Brandt, dessen Schuss von zwei Gladbachern leicht abgefälscht zum 1:1 einschlug (77.). Keine drei Minuten später leitete Brandt seinen zweiten Treffer selbst ein, mit einem Hackentrick auf den eingewechselten Götze, der weiterleitete auf Hazard: Lupfer im Strafraum auf Brandt, der mit dem Kopf zum 2:1 traf (80.).

In der Nachspielzeit hatte Sancho das 3:1 auf dem Fuß, verzog aber (90.+2), auf der anderen Seite vereitelte Hitz Gladbachs letzte Chance durch Thuram (90.+4).

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Ausblick: 
Am Samstag trifft der BVB in der Liga auf den VfL Wolfsburg. Anstoß ist um 15.30 Uhr im Signal Iduna Park.

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