Fanratsitzung: 16.12.2020

Beginn der Sitzung: 18:00 Uhr

Ort der Sitzung: Videokonferenz

1. Begrüßung

Björn Hegemann begrüßt alle teilnehmenden Mitglieder des Fanrats sowie den Gast Carsten Cramer (Geschäftsführer).

2. Aktuelle Situation beim BVB (Carsten Cramer)

Carsten Cramer begrüßt alle Anwesenden und beginnt mit dem „Seitenwechsel“ von Jan-Henrik Gruszecki. Dies werfe ein „bemerkenswertes“ Licht auf den BVB, da nicht zum 1. Mal ein Vertreter der Fanszene „die Seiten wechsle“ und für den BVB arbeite. Dies sei ein Ausdruck der Wertschätzung für die Fanszene und zeige, wie relevant und wichtig die Ansicht der Fans beim BVB sei.

Jan-Henrik Gruszecki ergreift daraufhin das Wort und stellt klar, dass es für ihn keinen richtigen „Seitenwechsel“ darstelle. Obwohl er nun beim BVB fest angestellt sei, bleibe er trotzdem weiterhin Fan und wolle auch weiterhin gerne häufig im Fanrat zu Gast sein. Er bemerkt, dass viele Meinungen der Fans und Fanvertreter sowieso identisch seien und somit sicherlich viele gemeinsame Anknüpfungspunkte bestünden.

Carsten Cramer betont, dass er sich darauf freue, jemanden mit viel Gespür dafür zu haben, „was draußen los sei“, denn das könne am Ende nur von Vorteil für den BVB sein und allein darum gehe es.

Carsten Cramer geht dann noch auf den Trainerwechsel ein, welcher am Sonntag, den 13.12.2020, stattgefunden hat. Er betont, dass der BVB Lucien Favre und seinem Co-Trainer viel zu verdanken habe, doch dass eine Veränderung notwendig war. Der neue Trainer Edin Terzić habe es dann beim ersten Spiel so gemacht, wie es sich alle erhofft und erwünscht haben. Er sei ein „Schwarzgelber“ und sehr kompetent. Edin Terzić wird die Mannschaft vorerst bis zum Ende der Saison trainieren.

Der Geschäftsführer des BVB geht dann noch mal auf den Brief der AG Fanpolitik ein, der an den BVB gerichtet wurde. In diesem wurde sich kritisch zu der Kommunikation in dem offenen Brief des BVB an seine Fans geäußert. Carsten Cramer sagt, dass die Kritik zur Kenntnis genommen wurde, er jedoch finde, dass man sich mit bestimmten politischen Entscheidungen durchaus differenzierter auseinandersetzen dürfe. Dies bedeute gleichzeitig nicht, dass politische Corona-Maßnahmen von Grund auf hinterfragt würden. Der BVB habe zu jeder Zeit das Gefühl aufkommen lassen, dass alle Maßnahmen mitgetragen werden. Zudem sei der BVB sehr froh, überhaupt spielen zu dürfen und sei sich der Vorbild-Funktion durchaus bewusst.

Dann geht Carsten Cramer noch einmal kurz auf den Termin mit der Fanhilfe zum Thema Stadion-Allianzen ein. Er erklärt noch mal, dass die Kommunikation zu dem Thema mehr als ungünstig war und stellt klar, dass man sich dafür bei dem Termin erneut entschuldigt habe.

Nachdem alle Themen besprochen wurden, betont Carsten Cramer noch mal, dass der Fanrat kein Pflichttermin für ihn sei, sondern er gerne an den Sitzungen teilnehme, da er so viele Dinge früh ansprechen könne und die Meinungen des Fanrats einholen könne. Er bedankt sich, auch im Namen der anderen beiden Geschäftsführer des BVB, noch mal für den Einsatz aller Beteiligten. Da keine weiteren Fragen mehr aufkommen, verabschiedet sich Carsten Cramer daraufhin von der Runde.

3. Aktuelles zum Thema Jugendarbeit (Benedikt Watermeier)

Björn Hegemann ergreift wieder das Wort und bedankt sich bei Carsten Cramer. Daraufhin gibt er das Wort an Benedikt Watermeier ab, der eine kurze Rückmeldung zum Thema Jugendarbeit geben möchte. Björn stellt klar, dass dieses Thema in Zukunft noch häufiger auf der Agenda stehen werde, da es so wichtig sei, hier „dran zu bleiben“.

Benedikt Watermeier bedankt sich zunächst für die Rückmeldungen zu dem Thema, welche auch via E-Mail bei ihm eingegangen seien. Er erwähnt, dass die aktuelle Situation eine Umsetzung des Konzepts natürlich gerade nicht leichter mache. Somit solle der Start der Arbeitsgruppe zu dem Thema „erstmal nach hinten“ verschoben werden. Derzeit würde der BVB erstmal noch den Rahmen etwas enger stecken, um dann bei der Umsetzung auf die Expertise der Arbeitsgruppe zu bauen. Der BVB werde dann noch auf einzelne Fanclubs und Initiativen des Fanrats zugehen, die für die Arbeitsgruppe als sinnvoll erachtet würden und sich gemeldet hatten. Weiterhin bestehe natürlich das Angebot, uns jederzeit anzuschreiben/anzurufen, wenn jemand Anmerkungen oder Wünsche habe. Damit gibt er das Wort weiter an Maik Strothmüller.

4. Berichte der Fanabteilung (Maik Strothmüller)

Maik Strothmüller möchte zwei Punkte ansprechen, die die Arbeit der Fanabteilung widerspiegeln. Er geht noch mal auf den Brief ein, der an die Geschäftsführung des BVB geschickt wurde. Maik Strothmüller erklärt, dass die Aussagen in dem offenen Brief des BVB an die Fans „sauer aufgestoßen“ seien. Man wünsche sich, dass dieses Thema in Zukunft sensibler behandelt werde, so dass sich keine Verschwörungstheoretiker o.ä. durch den offenen Brief in seiner falschen Handlungsweise bestätigt sehen. Das Ganze sei somit mit ein bisschen mehr Demut zu behandeln.

Dann macht Maik Strothmüller noch auf ein weiteres Schreiben aufmerksam, welches morgen veröffentlich werden solle. Es geht hier um eine Stellungahme der Football Supporters Europe, in dem es um die Veränderung des europäischen Fußballs gehe. Es sei somit ein fanpolitisches Statement u.a. im Kampf gegen die Kommerzialisierung des Fußballs und für einen fairen Wettbewerb.

5. Aktuelles zur „Task Force Zukunft Fußball“ (Ramona Steding/Janni Gruszecki)

Jan-Henrik Gruszecki gibt einen Überblick zu dem Thema „Task Force Zukunft Fußball“. In der 1. Runde sei es um das Thema „Frauenfußball“ gegangen. Hier waren die Meinungen sehr konsensual und es wurde die Handlungsempfehlung gegeben, dass man das Thema Frauen- und Mädchenfußball in die Lizensierung mit aufnehmen solle und somit zur Pflicht für jeden Verein mache. Zudem sollen Frauen, genau wie die Herren-Profis, von ihrem Beruf als Profi-Fußballerinnen leben können. Es bestehe aber kein Zwang für Profi-Fußballvereine eine kommerzielle Frauenfußballmannschaft zu stellen. Somit bleibe den Vereinen eine gewisse Handlungsfreiheit.

Das Thema „Gesellschaftliche Verantwortung“ wurde dagegen schnell zu einer Diskussion über 50:1 und diese verlief dann nicht mehr so konsensual. Somit konnte am Ende keine Handlungsempfehlungen an die DFL weitergegeben werden.

Das nächste Thema sei „Financial Fairplay“ und Jan-Henrik Gruszecki hoffe sehr darauf, dass man zu diesem Thema wieder eine Handlungsempfehlung abgeben werde. Die 3. und somit letzte Diskussionsrunde solle morgen stattfinden.

Es werde dann im Januar noch eine Abschlussveranstaltung geben, in der über das Abschlusspapier diskutiert werde und nach weiteren 12 Monaten werde es dann noch mal ein Treffen geben, um zu überprüfen, ob die Handlungsempfehlungen umgesetzt oder angestoßen wurden. Die Handlungsempfehlungen werden bei der DFL-Vollversammlung vorgetragen.

6. Sonstiges (Wünsche/Kritik/Feedback, usw.)

Björn Hegemann übernimmt daraufhin wieder das Wort und gibt einen kurzen Rückblick zu der digitalen Fanclub-Weihnachtsveranstaltung, welche am Montag stattgefunden hat. Es haben sich knapp 400 Fanclubs angemeldet und zu Spitzenzeiten bis zu 700 User zugesehen.

Nun gibt Björn Hegemann eine kleine Vorausschau, wie es mit dem Fanrat im kommenden Jahr weitergehen solle. Er erwähnt, dass wieder eine Teilnehmerliste eingeführt werden solle. Diese diene nicht zur Kontrolle der Mitglieder, sondern sei ein Teil der Pflicht des BVB gegenüber den anderen Fanclubs, die den Fanrat in Teilen gewählt haben. Er bittet darum, dass man sich bei der nächsten digitalen Sitzung entweder mit dem vollständigen Namen oder mit dem Vornamen und dem Namen des Fanclubs anmelden solle.

Zudem solle der Fanrat sobald möglich wieder persönlich stattfinden. So könne die Diskussionskultur zurückkehren und man könne Arbeitsgruppen reaktivieren oder neu schaffen. Das führe zu mehr Aktivität. Bei Themenwünschen könne man sich, wie immer, gerne melden.

Es sollen im kommenden Jahr auch weiterhin externe Gäste an den Fanrat-Sitzungen teilnehmen und man werde versuchen, dass sich auch Spieler oder Trainer dazu schalten. Zudem sei man dem Fanrat auch noch die Präsentation zur „Fanarbeit bei Borussia Dortmund“ schuldig, welche dann nachgeholt werden solle.

Das Datum des nächsten Termins stehe jedoch noch nicht fest, da es auch auf die Entwicklung in den nächsten Wochen ankomme – entweder im Januar oder Februar.

Jan-Henrik Gruszecki ergreift daraufhin noch mal das Wort um „eine Lanze für den neuen Cheftrainer des BVB zu brechen“. Er betont, dass Edin Terzić ein wahrer BVB-Fan sei und wenn er nicht im Trainerstab des BVB tätig wäre, würde er sich sicherlich aktiv in der Fanszene bzw. dem Fanrat engagieren. Er sei ein sehr sympathischer Typ und eben ein richtiger Borusse. Jan-Henrik Gruszecki wünscht sich, dass man ihm, sobald Zuschauer im Stadion wieder möglich seien (oder auch auf anderem Wege) so viel Euphorie mitgeben solle, wie nur möglich, da der BVB einen solchen Fan-nahen Trainer noch nie gehabt habe.

Ein Mitglied des Fanclubs „Deaf BVB Fanclub e.V.“ bedankt sich noch dafür, dass für die digitale Fanclub-Weihnachtsveranstaltung und auch für die heutige Fanrat-Sitzung eine Gebärdensprachen-Dolmetscherin zur Verfügung standen. Björn Hegemann betont drauf hin, dass das auf jeden Fall fortgeführt werde und bedankt sich, dass der Fanclub trotz der „Barriere“ regelmäßig an den Fanrat-Sitzungen und auch an anderen Veranstaltungen teilnehme.

Florian Hansing vom Fan-Projekt weist noch mal auf die letzte Veranstaltung der Vortragsreihe zu internationalen Fanszenen hin, welche morgen zum vorerst letzten Mal stattfinde. Es gehe diesmal um die englische Fankultur. Er werde den Link vor der Veranstaltung noch mal in der Fanrat-Gruppe bei WhatsApp posten, damit man auch ohne Anmeldung daran teilnehmen könne.

Daraufhin ergreift Björn Hegemann wieder das Wort und bedankt sich noch mal ausgiebig beim Fanrat für das vergangene Jahr. Es sei keine Selbstverständlichkeit, dass bei jeder (teilweise auch recht kurzfristigen) Sitzung immer über 30 Personen anwesend gewesen seien. Er spricht seinen Respekt aus und bedankt sich für den Input. Er bedankt sich auch noch bei der Gebärdensprachen-Dolmetscherin Nina Wiencek, wünscht allen Fanrat-Mitgliedern eine schöne Weihnachtszeit und beendet damit die Sitzung.

Dortmund, 16.12.2020

Sandra Portmann