Borussia Dortmunds Handballerinnen zeigten im vorletzten Gruppenspiel der EHF European League eine starke Leistung und gewannen mit 32:24 (17:8) bei Molde Elite. Damit haben sie den nächsten Schritt zum Einzug ins Viertelfinale gemacht. 

Ausgangslage: Der BVB hatte das Hinspiel gegen Molde hauchdünn mit 33:32 gewonnen. Anschließend folgten zwei Siege gegen Besançon. Mit sechs Punkten führte der BVB vor dem vorletzten Spieltag die Gruppe A an. Auf Platz zwei folgten die punktgleichen Ungarinnen von Siófok KC.  

Personalien: Als die Borussinnen am Freitagvormittag vom Flughafen Dortmund per Charterflug nach Norwegen aufbrachen, war auch Maraike Kusian dabei, die glücklicherweise ihre Erkältung überwunden hatte. Bis auf die Langzeitverletzte Harma van Kreij konnte Borussen-Coach Henk Groener damit seine Bestbesetzung aufbieten, was bei den Norwegerinnen nicht der Fall war. Es fehlte Star-Spielerin Mona Obaidli, die im Hinspiel gegen den BVB mit 16 Treffern die mit Abstand beste Schützin war.

Spielverlauf: Zumindest in den Anfangsminuten spürte man nichts von dieser Schwächung bei den Norwegerinnen. Erst in der 8. Minute gelang es dem BVB, durch einen Treffer von Meret Ossenkopp mit 4:3 zum ersten Mal in Führung zu gehen. Immer wieder scheiterte der BVB an Moldes Torfrau Mathilde Rømer. Keine zwölf Minuten waren gespielt, da nahm Henk Groener seine erste Auszeit. „Wir müssen in der Abwehr mit allen sechs Spielerinnen verteidigen. Und vorne die Lücke suchen“, gab Groener die Richtung an. 

Die Ermahnung von Groener und der Appell seiner Kapitänin Alina Grijseels („aufwachen“) fruchteten. Keine sechs Minuten später führten die Schwarzgelben nach dem ersten Treffer von Emma Olsson mit 12:8. Und in diesem Tempo ging's weiter. Die BVB-Abwehr verteidigte offensiver, Rückraumspielerin Johanne Nypan wurde kurz gedeckt, was Molde offensichtlich völlig aus dem Konzept brachte. Meret Ossenkopp verwandelte die aus der guten Abwehrarbeit resultierenden Tempogegenstöße sicher und war im ersten Durchgang fünfmal erfolgreich. Fünf Minuten vor der Pause hieß es bereits 15:8. Ohne seine Toptorschützin Mona Obaidli war Molde harmlos. Die Norwegerinnen hatten in der 15. Minute zum 8:8 ausgeglichen und waren danach bis zur Pause nicht mehr zum Torerfolg gekommen. Beim Stand von 17:8 ging es in die Kabine.

Im zweiten Durchgang gönnte Henk Groener seinen beiden dauerbelasteten Rückraumspielerinnen Alina Grijseels und Dana Bleckmann (nur in der Abwehr) eine kleine Pause, was Molde nutzte, um das Resultat vor heimischem Publikum zumindest etwas freundlicher zu gestalten. In der 40. Minute führte der BVB nur noch mit 20:15, offenbarte besonders in der Abwehr größere Lücken.

Bevor die Norwegerinnen noch weiter aufschließen konnten, brachte Henk Groener nach einer weiteren Auszeit („lasst uns nochmal 15 Minuten Gas geben“) wieder Alina Grijseels und Dana Bleckmann im Angriff. Bleckmann erhöhte mit ihren Treffern vier, fünf und sechs auf 25:20, den Schlusspunkt setzte dann Lisa Antl mit ihrem Tor zum 32:24-Endstand. 

Stimmen: 

BVB-Trainer Henk Groener: „Das war ein gute Mannschaftsleistung, wir haben souverän durchgespielt.“

Rupert Thiele (kommissarischer Abteilungsleiter): „Wir sind etwas nervös ins Spiel gekommen, haben danach aber eine starke Abwehrleistung gezeigt. Im zweiten Durchgang hatten wir zunächst einen kleinen Durchhänger. Ganz stark waren Haruno Sasaki und Dana Bleckmann. Am Ende hat Madita Kohorst noch zweimal sehr gut pariert.“ 

Ausblick: Nach der Rückkehr aus Norwegen müssen die Borussinnen am Mittwoch gegen die Sport-Union Neckarsulm in der Bundesliga ran. Anwurf ist um 19.30 Uhr in der Halle Wellinghofen. Am Sonntag, 19. Februar, folgt dann der Abschluss der Gruppenphase mit der Partie gegen Siófok KC in der Dortmunder Westfalenhalle. Anwurf ist um 14 Uhr. 

Die Handballerinnen wollen bei dem Spiel den bisherigen deutschen Zuschauerrekord brechen. Der BVB hatte ihn im Jahr 1997 beim Spiel gegen Ljubljana mit 8700 Zuschauern aufgestellt. Bislang sind mehr als 6500 Karten verkauft. Wer beim Rekordversuch dabei sein will, kann hier Karten kaufen.

BVB Handball-Damen: Moth, Kohorst, ten Holte; Grijseels (4), Sprengers (2), Kusian (1), Antl (4), Ossenkopp (5), Sasaki (3), Olsson (2), Rønning (1), Stens, Hausherr (1), Bleckmann (8), Garovic (1)