Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee den Lagerkomplex Auschwitz. Vier Tage vor dem 75. Jahrestag der Befreiung treffen sich heute Staats- und Regierungschefs aus aller Welt in Yad Vashem zum fünften Welt-Holocaust-Forum. Zu den geladenen Gästen zählt auch eine Delegation von Borussia Dortmund. Die Botschaft ist klar: Für Antisemitismus darf es keinen Platz geben – weder in Deutschland noch an anderen Orten auf der Welt!

Der BVB hat sich vor zwölf Jahren dem Kampf gegen Antisemitismus und Diskriminierung jeder Art verschrieben. Getreu dem Motto „Borussia verbindet! Gemeinsam erinnern. Gemeinsam gegen Antisemitismus“ engagiert sich der Klub durch Bildungsreisen, Workshops und andere Formate gemeinsam mit seinen Fans, Mitarbeitern, Partnern und Sponsoren. Als Konsequenz seiner langjährigen Aktivitäten auf diesem Gebiet, die wissenschaftlich begleitet werden, unterstützte der BVB im vergangenen April mit einer Spende in Höhe von einer Million Euro einen Erweiterungsbau von Yad Vashem (www.yadvashem.org), der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem.

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(v.li.) Ruth Ur, Vertreterin der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland, begrüßte die BVB-Delegation um Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Geschäftsführung), Carsten Cramer (Geschäftsführer), Daniel Lörcher (Abteilungsleiter Corporate Responsibility) und Sarah Reichert (Assistenz der Geschäftsführung) beim Welt-Holocaust-Forum in Jerusalem.

Der Holocaust zielte auf die totale Vernichtung der Juden, die Ausrottung ihrer Kultur und Geschichte ab, er war getrieben von Antisemitismus. Yad Vashem arbeitet unermüdlich daran, das Wissen und das Bewusstsein für dieses dunkle Kapitel der Geschichte zu schärfen. Neben der Erinnerung werden auch die jüngsten antisemitisch getriebenen Vorfälle wie z.B. der Anschlag von Halle an der Saale aus dem Oktober des vergangenen Jahres Thema des Welt-Holocaust-Forums sein, das unter dem Motto „Remembering the Holocaust. Fighting Antisemitism“ stattfindet.

„Es ist eine große Ehre und Anerkennung für uns, dass Borussia Dortmund am Welt-Holocaust-Forum teilnehmen darf. Unsere Spende im vergangenen Jahr war ein Zeichen dafür, dass wir unserer gesellschaftlichen Verantwortung verstetigt nachkommen. Gleichzeitig ist sie aber auch ein Zeichen dafür, dass wir nach wie vor aus der Vergangenheit lernen müssen und Antisemitismus auch in der heutigen Zeit klar benannt und bekämpft werden muss“, sagt Borussia Dortmunds Vorsitzender der Geschäftsführung, Hans-Joachim Watzke.

Während des Welt-Holocaust-Forums hat der BVB entschieden, seine präventive Bildungsarbeit nicht nur fortzuführen, sondern diese sukzessive zu ergänzen und auszubauen. Unter anderem wird Borussia Dortmund zu diesem Zweck in Kürze die Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) unterzeichnen.

„Der Fußball im Allgemeinen und Borussia Dortmund im Speziellen haben die Kraft, Menschen unabhängig von Bildung, Alter oder finanziellen Möglichkeiten anzusprechen und sie zu sensibilisieren. Vor diesem Hintergrund, und vor dem Hintergrund unserer präventiven Bildungsangebote, ist die Übernahme der IHRA-Arbeitsdefinition ein wichtiger Schritt. Sie soll insbesondere als Vorbild beispielsweise für entsprechende Bildungsinhalte in der Erwachsenen- sowie der Kinder- und Jugend-Bildung dienen. Sie kann damit dazu beitragen, die vielfältigen Facetten des Antisemitismus herauszuarbeiten und zu analysieren“, betont BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer.

Borussia Dortmund ist beim Welt-Holocaust-Forum u.a. durch Hans-Joachim Watzke und Carsten Cramer vertreten. Wenn am Montag kommender Woche in Auschwitz der Befreiung des Lagerkomplexes gedacht wird, zählt Watzke ebenfalls zu den geladenen Gästen der staatlichen Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.

Die Arbeitsdefinition der International Holocaust Remembrance Alliance (www.holocaustremembrance.com) im Wortlaut:

Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen. Darüber hinaus kann auch der Staat Israel, der dabei als jüdisches Kollektiv verstanden wird, Ziel solcher Angriffe sein.“