Während die Geschäftsführung einen Rekordumsatz für das Geschäftsjahr 2016/17 vorlegt, legen Mannschaft und Trainer einen Rekordstart hin. Und einen Rekordtransfer gibt es auch noch: Ousmane Dembélé wechselt für eine achtstellige Summe nach Barcelona.

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Deutschlands Fußball-Hauptstadt fiebert dem Saisonauftakt entgegen. 76 Tage nach dem letzten Heimspiel der Saison 2016/17 gegen Werder Bremen präsentiert sich die Strobelallee wieder in Schwarz und Gelb. Insgesamt 50.000 Besucher kommen zur Saisoneröffnung. Im Supercup muss sich Pokalsieger Borussia Dortmund dem Deutschen Meister Bayern München anderntags knapp und unglücklich geschlagen geben: Nach 90 Minuten und zweimaliger BVB-Führung durch Christian Pulisic und Pierre-Emerick Aubameyang steht es 2:2. Roman Bürki pariert im Elfmeterschießen gegen Joshua Kimmich und bringt den BVB zunächst auf die Siegerstraße, doch dann scheitern Sebastian Rode und Marc Bartra an Sven Ulreich.

Ousmane Dembélé bleibt dem Training zunächst unentschuldigt fern. Es entwickelt sich ein Transferpoker, bei dem Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc Härte und Konsequenz zeigen – und sich am Ende mit ihren Forderungen durchsetzen. Sechs Tage vor Transferschluss wird mit dem FC Barcelona eine grundsätzliche Einigung erzielt: Die Spanier zahlen eine fixe Transferentschädigung in Höhe von 105 Millionen Euro. Darüber hinaus wird zusätzlich die Zahlung variabler Transferentschädigungen bis zu einer maximalen Gesamthöhe von rund 40 Prozent des Betrags der fixen Transferentschädigung vereinbart.

Und nun dreht sich das Transferkarussell: Der ukrainische Nationalstürmer Andrey Yarmolenko von Dynamo Kiew unterschreibt einen bis zum 30. Juni 2021 datierten Kontrakt. „Andrey ist ein Spieler, den wir schon seit langer Zeit verfolgen und der sowohl auf Vereinsebene als auch in Diensten der ukrainischen Nationalmannschaft für Fußball auf Topniveau steht“, erklärt Zorc, der wiederum Emre Mor zu Celta de Vigo und Felix Passlack (für zwei Jahre auf Leihbasis) zur TSG Hoffenheim ziehen lässt. Im Gegenzug kommt der auf beiden Seiten einsetzbare Außenverteidiger Jeremy Toljan aus dem Kraichgau nach Westfalen, und in Jadon Sancho (17) angelt Zorc ein von mehreren europäischen Spitzenklubs umworbenes englisches Top-Talent.

Während der Sportdirektor am Schreibtisch jede Menge Arbeit hat, muss er sich um die Form der Mannschaft nicht sorgen. Dem Titelverteidiger gelingt zunächst mit einem 4:0 (2:0)-Erfolg gegen den Verbandsligisten 1. FC Rielasingen-Arlen ein souveräner Start in die 75. Pokal-Saison. Marc Bartra erzielt das 1:0, Pierre-Emerick Aubameyang trifft drei Mal. Jan-Niklas Beste feiert sein Profi-Debüt.

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Zum Auftakt der 55. Bundesliga-Saison stürmt der BVB gleich an die Tabellenspitze, gewinnt mit 3:0 beim VfL Wolfsburg. Vor ausverkauftem Haus bringt Christian Pulisic die Westfalen nach 22 Minuten in Führung, die Marc Bartra nur fünf Minuten später mit einem Schuss in den Winkel auf 2:0 erhöht. Nach 60 Minuten gelingt Pierre-Emerick Aubameyang der Treffer zum 3:0-Endstand. Es folgt ein ungefährdeter 2:0-Heimsieg gegen Hertha BSC. Auf Zuspiel von Nuri Sahin gelingt Aubameyang nach einer Viertelstunde ein technisch herausragendes Tor. Mit einem satten wie sehenswerten Linksschuss erzielt Sahin dann bereits in der 57. Minute den Treffer zum 2:0-Endstand. „Vor allem bei eigenem Ballbesitz müssen wir gegen so einen kompakten Gegner den Ball schneller laufen lassen, die Seiten schneller wechseln“, mahnt jedoch Peter Bosz.

Die Geschäftsführung vermeldet mit 405,7 Millionen Euro einen Umsatzrekord. „Wir haben unsere Schallmauer durchbrochen. Das hatten wir eigentlich erst für 2019 geplant“, erläutert Hans-Joachim Watzke: „Von 2011 bis 2017 haben wir 134 Millionen Euro Gewinn nach Steuern erzielt und stellen damit eines der gewinnträchtigsten Unternehmen in Europa dar.“ Den Wert des BVB skizziert der Vorsitzende der Geschäftsführung „konservativ gerechnet jenseits einer Milliarde“.

Zudem kann der Verein sein 150.000. Mitglied begrüßen! In der Liste der mitgliederstärksten Vereine wird der BVB weltweit nur von drei Klubs übertroffen.
Boris Rupert