Für Borussia Dortmunds U23 steht am Wochenende eine schwere Aufgabe an. Der BVB gastiert am Samstag (03.09) um 14 Uhr beim Aufstiegskandidaten Dynamo Dresden.

Am 7. Spieltag reist die U23 zur SG Dynamo Dresden. Der achtmalige DDR-Meister zählt zu den Zuschauermagneten in der 3. Liga, gut 22.000 Fans pilgern im Schnitt ins Rudolf-Harbig-Stadion. Damit liegen die Dresdner auf Platz eins in der Zuschauertabelle. „Das ist ein Hexenkessel. Die Fans dort können unglaublich laut sein. Vor allem, wenn es läuft, ist dort eine überragende Stimmung. Das kann aber auch schnell kippen, wenn es nicht so läuft. Dann kann es für die eigene Mannschaft ungemütlich werden“, sagt Franz Pfanne.

Die Atmosphäre dort kennt der Kapitän der Dortmunder U23 aus erster Hand. Pfanne hat seine komplette Jugend in Dresden verbracht. Insgesamt acht Jahre lang kickte der defensive Mittelfeldspieler in den Nachwuchsteams der Sportgemeinschaft: „Das hat mich schon sehr geprägt. Wenn du als Jugendlicher so lange bei einem Verein spielst, verfolgst du natürlich auch die erste Mannschaft, und ich war so oft es ging im Stadion.“

Seine Eltern gehen immer noch regelmäßig zu Dynamo, die Pfannes besitzen sogar eine Dauerkarte. Am Samstag werden sie auch vor Ort sein, dieses Mal aber selbstverständlich ihrem Sohn die Daumen drücken. Verbindungen nach Dresden gibt es für den 27-Jährigen noch auf unterschiedlichen Ebenen, in erster Linie aber über seinen früheren Mannschaftskameraden Stefan Drljača, der vor der Saison vom BVB in die sächsische Hauptstadt gewechselt ist: „Wir telefonieren regelmäßig, diese Woche hatten wir auch schon über Facetime Kontakt. Er fühlt sich dort sehr wohl.“

Am vergangenen Wochenende hat der Ex-Borusse beim 1:0-Auswärtssieg in Aue eine starke Leistung gezeigt. Ansonsten geriet der Saisonstart für den Top-Aufstiegsfavoriten eher durchwachsen. Drei Siege bei drei Niederlagen, Platz zehn in der Tabelle – das ist eindeutig zu wenig für die hohen Ansprüche bei der SGD. In Dortmund herrschen geringere Ambitionen, der Klassenerhalt ist das Ziel. Mit der bisherigen Ausbeute zeigt sich bei Schwarzgelb niemand zufrieden: „Vier Punkte nach sechs Spielen ist natürlich ausbaufähig. Aber es ist auch nicht alles schlecht. Von der Qualität der Mannschaft bin ich nach wie vor voll überzeugt. Viele Spieler sind neu, und wir haben auch ein neues Trainerteam. Und unser schweres Auftaktprogramm darf man auch nicht außer Acht lassen“, ordnet Pfanne die Situation ein.

Die vergangene Partie gegen die U23 des SC Freiburg verlief spiegelbildlich für die bisherige Spielzeit. Die Nachwuchs-Borussen lieferten eine ordentliche Vorstellung ab, erspielten sich zahlreiche gute Gelegenheiten, brachten den Ball aber nicht im gegnerischen Gehäuse unter. Am Ende stand die Null wieder auf der falschen Seite. Der BVB blieb bereits zum dritten Mal in dieser Saison ohne eigenen Treffer: „Wir machen die Dinger einfach nicht rein. Drei Tore in sechs Spielen sind zu wenig. Daran arbeiten wir aber im Training“, gibt sich der Routinier kämpferisch.

Zur Not muss der Kapitän das Knipsen gegen Dresden selbst in die Hand nehmen. Vor den eigenen Eltern im Stadion des eigenen Jugendvereins den Siegtreffer erzielen – es wäre die berühmte Geschichte, die nur der Fußball schreibt. Franz Pfanne hätte sicher nichts dagegen.