Es hat nicht sollen sein mit der Doppel-Meisterschaft. Borussias U17 verlor das Finale um die Deutsche Meisterschaft gegen den 1.FC Köln vor 10.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion Rote Erde mit 2:3 (1:2).

War es die Kulisse oder die Favoritenbürde, die den BVB lange Zeit nicht ins Spiel und nach bereits 22 Minuten mit 0:2 in Rückstand geraten ließ? So oder so sahen sich die Schwarzgelben mit einer völlig neuen Situation konfrontiert, nachdem Jacob Jansen nach 21 Minuten mit einem Doppelpack bereits die deutliche Kölner Führung erzielt hatte. Beide Tore fielen im Zusammenspiel mit Borussias unglücklichem Schlussmann Leon Klußmann.

Bei Treffer Nummer eins, bei dem auch Tim Böhmer seine Füße im Spiel hatte, reagierte Klußmann unglücklich (15. Minute), Treffer Nummer zwei resultierte nach einem von Lanser geschlagenen langen Ball aus einem Missverständnis zwischen dem Torhüter und Innenverteidiger Albin Thaqi (22.). Die BVB-Jungs um die Kapitäne Rilind Hetemi und Youssoufa Moukoko kannten die Situation, einem 0:2-Rückstand nachzulaufen, in dieser Saison bisher nicht. Entsprechend schwer taten sie sich, ins Spiel zurückzukommen.

Pakia traf die Latte, Hetemi verschoss Elfmeter  

Die Probleme deuteten sich schon nach vier Minuten an: Sponsel gewann gegen Tim Böhmer einen Zweikampf im Mittelfeld, Jansen sah, dass Klußmann weit vor dem Tor postiert war und versuchte einen Distanzschuss, der nur knapp das Ziel verfehlte. Köln spielte unbekümmert, Dortmund verkrampft und bei weitem nicht so kombinationssicher, wie man es von dieser U17 kennt. Dennoch eröffnete sich Borussia die Möglichkeit zur 1:0-Führung: Nach herrlichem Zuspiel von Dennis Lütke Frie schoss Ware Pakia den Ball allerdings gegen die Latte. Fast im Gegenzug dann Klußmanns unglückliche Aktion und das 0:1.

Erst nach einer knappen halben Stunde setzten die Borussen ein Ausrufezeichen. Ansgar Knauff hatte Youssoufa Moukoko freigespielt, doch Daniel Adamczyk wehrte mit einer starken Fußabwehr ab. Der Torjäger vom Dienst schlug stattdessen kurz danach zu: Nach einer Kombination über Böhmer und Pakia kam Moukoko zum Schuss, bei dem es für den starken Adamczyk nichts zu halten gab (35.). Nur 60 Sekunden später glänzte Adamczyk dann zum Leidwesen der Schwarzgelben aber wieder: Bei einem von Örneck an Moukoko verschuldeten und von Rilind Hetemi geschossenen Foulelfmeter parierte er glänzend und verhinderte den schnellen Ausgleich vor der Halbzeitpause.

Sponsel rettet auf der Linie

Die Kölner blieben in der Offensive brandgefährlich, wohingegen die Borussen den schnellen FC-Stürmern zu viel Raum ließen und nicht früh genug attackierten - fast jeder Angriff endete mit einer Chance für den FC. So auch der erste nach Wiederanpfiff: Da reagierte Klußmann allerdings prächtig gegen Wirtz (41.). Nahezu im Gegenzug erzielte dann aber Ansgar Knauff nach einer tollen Einzelaktion über die rechte Seite den 2:2-Ausgleich. Doch die Gäste zeigten sich unbeeindruckt und erzielten durch Meiko Sponsel in der 47. Minute das 3:2. 

Im Anschluss ging es hin und her. Klußmann zeichnete sich mit guten Reaktionen gegen Wirtz und Obuz aus und Sponsel verhinderte in der 59. Minute auf der Linie Borussias Ausgleich, als sich Moukoko spektakulär in Schussposition gebracht hatte. Tim Böhmer traf den Pfosten (64.) und Kölns Keeper Adamczyk zeichnete sich immer wieder aus.

Am Ende fehlte den Schwarzgelben die klare Linie, um in diesem packenden Finale noch einmal die Wende zu erzwingen. Köln verwaltete und verteidigte mit großem Geschick die Führung und den am Ende nicht einmal unverdienten Sieg.

BVB: Klußmann – Semic, Thaqi, Böhmer, Kuffour (68. Meier) – Amedick, Lütke Frie– Knauff, Hetemi (51. Fehler), Pakia (76. El-Zein) – Moukoko

Wilfried Wittke

BVB-TV: Hier gibt es die Highlights des packenden Finales zu sehen