In der Leverkusener BayArena kommt es am Sonntag (Anstoß 17.30 Uhr, live im Netradio) zum ersten großen Liga-Kracher im Jahr 2013, wenn sich der aktuelle Tabellenzweite aus Leverkusen und der -dritte aus Dortmund gegenüberstehen. Über 6.000 BVB-Fans werden dafür sorgen, dass das Stadion ausverkauft ist und das Spiel "einen würdigen Rahmen bekommt", wie Jürgen Klopp feststellt.

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Kadlec räumt Kuba ab, doch das Hinspiel gewann der BVB dennoch souverän mit 3:0.

"Das ist ein richtiges Spitzenspiel", freut sich der Trainer des amtierenden Deutschen Meisters vor dem Duell mit dem Vizemeister des Jahres 2011: "Und das nicht nur aufgrund der Tabellensituation, sondern auch wegen der absoluten Qualität, die in beiden Teams steckt."
Von daher dient das klare 3:0 aus dem Hinspiel auch nur bedingt als Vergleich, denn gerade unterm Bayerkreuz hat sich viel getan in den letzten Monaten. Die 4-3-3-Grundordnung suggeriert eine offensive Ausrichtung, doch tatsächlich ist das Umschaltspiel eine herausragende Stärke der Leverkusener. Klopps These ("Sie stören nicht wahnsinnig hoch im Feld") wird untermauert von der Personalauswahl im Bayer-Mittelfeld, wo mit Bender, Reinartz und Rolfes drei Akteure auflaufen, von denen jeder schon einmal einen klassischen Sechser, also einen sehr defensiv ausgerichteten Mittelfeldspieler gegeben hat.
Durchaus möglich, dass Borussia Dortmund - wie in Manchester oder in München - eine ähnliche Herangehensweise wählt, und damit wäre Platz für ein Trio aus dem Quintett Kehl, Bender, Gündogan, Sahin und Leitner. "Darüber", sinnierte Klopp, "kann man nachdenken."

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Bender gegen Sam - 0:0 endete das letzte Duell in der BayArena. [Fotos: firo]

Es ist aber auch denkbar, dass die gleiche Elf spielt, die zum Start 8:0 Tore und sechs Punkte eingefahren hat; wobei das ja keine "Elf", sondern eine "Zwölf" war - und deshalb aus dem Mittelfeldquartett mit Reus, Großkreutz, Götze und Blaszczykowski zunächst einer auf die Bank müsste.
Jürgen Klopp hat die "ungewöhnlich lange Pause mit acht Trainingstagen" zwischen dem 19. und dem 20. Spieltag genutzt, intensiv trainieren zu lassen und seine Mannschaft auf das Leverkusener System vorzubereiten. Es war dann aber auch zugleich die letzte normale Trainingswoche für sein Team. In der kommenden Woche sind die Nationalspieler unterwegs, und dann beginnen die "englischen Wochen" mit Champions League und DFB-Pokal.
In der Bundesliga will der BVB bis dahin Platz zwei zurückerobert haben. Das geht zunächst nur mit einem Auswärtssieg in Leverkusen. "Das", sagt Klopp, "ist eine richtig unangenehme Aufgabe. Aber wir sind bereit."
Boris Rupert