Die Champions-League-Hymne hat man in Dortmund lieb gewonnen. Zum siebten Mal seit dem "Neustart" der Borussia erklingt sie am Dienstagabend, wenn der Deutsche Meister im Achtelfinalrückspiel der UEFA Champions League gegen Shakhtar Donetsk antritt. "Es ist für uns das Spiel des Jahres", sagt Jürgen Klopp: "Wir waren noch nie in dieser Konstellation."

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Der BVB darf auf Mats Hummels hoffen.

Personell kann der Cheftrainer weitgehend aus dem Vollen schöpfen. Die Hoffnung, dass Mats Hummels wieder mitwirken kann, war am Montagabend gegeben, als Klopp vor die internationale Presse trat: "Er ist gelaufen und schläft die Nacht zu Hause. Morgen wird er mittrainieren, dann sehen wir weiter."
Mario Götze und Sven Bender, die beim Anpfiff des Bundesligaspiels gegen Hannover (3:1) auf der Bank saßen, waren bereits während der Begegnung in die Elf rotiert, um sich einzustimmen auf die Partie gegen Donetsk, und auch Lukasz Piszczek (Hüftbeschwerden) signalisierte Einsatzbereitschaft: "Ich kann spielen"
Somit ist die nominell stärkste Elf zu erwarten, wobei es die faktisch gar nicht gibt angesichts von 14 "Stammspielern" bei Borussia Dortmund, die in der laufenden Saison in allen drei Wettbewerben auf 1.000 und mehr Einsatzminuten kommen.

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Im Hinspiel holten Reus & Co. ein 2:2

Der BVB geht nach dem 2:2 im Hinspiel mit zwei leichten Vorteilen in das entscheidende Match. Zum einen hat er 65.000 euphorisierte Zuschauer im Rücken, zum anderen ist er zunächst mal eine Runde weiter, wenn Schiedsrichter Skomina um Punkt 20.45 Uhr die Begegnung anpfeift. "Wir wissen jetzt mehr über den Gegner, aber auch der kann uns nun besser einschätzen", so Klopp: "Jetzt werden die Visiere hochgeklappt, und es geht los." Und weiter: "Es ist für uns das Spiel des Jahres. Wir waren noch nie in dieser Konstellation. Alles, was wir bisher gemeinsam zum ersten Mal erlebt haben, war besonders schön. Deswegen möchten wir etwas ganz Besonderes aus dem Spiel machen, am besten etwas Positives."
Dass nach Pokal-Aus und sattem Punkterückstand in der Liga der heutigen Begegnung ein ganz besondere Bedeutung zukommt, wie von außen souffliert, retourniert der Coach: "Es ist keine verlorene Saison, wenn wir nicht weiterkommen. Wir haben in der Bundesliga die Möglichkeit, Platz zwei zu erreichen. Davon hätten wir vor drei Jahren nicht zu träumen gewagt. Ein Jahr ohne Titel als verlorenes oder dieses Spiel als Ehrenrettung zu bezeichnen, verstehe ich nicht. Das ist ein wichtiges Spiel für uns, weil wir etwas Großes erreichen können, nicht, weil wir damit andere verpasste Ziele kaschieren wollen."
Boris Rupert