Borussia Dortmund muss im Pokalspiel am Dienstag (20.30 Uhr) beim 1. FC Saarbrücken auch auf Marco Reus verzichten. Wegen eines Blutergusses in der Wade, der eine genaue Diagnose noch nicht zuließ, flog der Offensivspieler gar nicht erst mit ins Saarland. Zum Training bestellte Jürgen Klopp zahlreiche U23-Akteure. Denn die Liste der fraglichen Profis ist lang.

„Wir sind so nett und verletzen uns auf das Niveau des Gegners herunter“, hatte der Trainer schon am Samstag, nach dem mühsam erkämpften 3:1-Sieg beim 1. FSV Mainz 05 in der Bundesliga, etwas scherzhaft geäußert. Erst am Spieltag wird sich entscheiden, ob Sven Bender und Nuri Sahin, die beide über muskuläre Probleme im Oberschenkel klagten, einsatzfähig sind, und ob Jakub Blaszczykowski (Hüftbeschwerden) sowie Robert Lewandowski (Fußprellung) auflaufen können. Die Langzeitverletzten Ilkay Gündogan, Neven Subotic, Mats Hummels und Marcel Schmelzer fehlen ohnehin. Lukasz Piszczek soll eine Pause erhalten. Unabhängig betonte Jürgen Klopp: „Wir schicken das bestmögliche Team auf den Rasen.“

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Mitch Langerak und Erik Durm

Immerhin signalisierte Erik Durm, der in Mainz auf die Schulter gekracht war, Entwarnung. „Es klang nicht so, als müsse man sich Sorgen machen“, berichtete Klopp am Nachmittag.

Für das Abschlusstraining am Montagnachmittag hatte er gleich sechs U-23-Spieler bestellt: Außer Marvin Ducksch (Sturm) die drei Abwehrspieler Marian Sarr, Koray Günter und Jannik Bandowski sowie Tammo Harder und Mustafa Amini (beide Mittelfeld). „Wir wissen noch nicht, wer uns fehlen wird, und da die Amateure heute trainingsfrei haben, war das der unkompliziertere Weg“, so Klopp.

Angesichts der angespannten Personalsituation und der Bedeutung der Partie sei Schonung für einen oder mehrere der zuletzt arg strapazierten Profis nicht geplant: „Darüber nachzudenken, verbietet sich angesichts der Ambitionen beider Mannschaften in diesem Wettbewerb.“ Allein Lukasz Piszczek, der 189 Tage nach dem Champions-League-Finale gegen den FC Bayern am vergangenen Samstag in Mainz erstmals wieder über die volle Distanz ging, könnte auf die Bank rotieren. Klopp: „Wir gucken, ob es für ihn gut ist, ihn direkt nochmal einer weiteren Belastung auszusetzen.“

Unabhängig von allen personellen Engpässen ist ein Wechsel im Tor denkbar. Nachdem Mitch Langerak in den ersten beiden Runden im Tor stand, um Spielpraxis zu sammeln, da Roman Weidenfeller anschließend in Liga (Augsburg) und Königsklasse (Marseille) gesperrt war, könnte der Australier nun ohne derlei Hintergründe zum Einsatz kommen. „Das“, sagte Klopp, „bespreche ich noch mit dem Fach-Trainer.“
Boris Rupert

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