Erstmals seit dem 11. Spieltag Ende November steht Borussia Dortmund wieder auf Tabellenplatz drei. Nachdem man die Patzer der Konkurrenz in der vergangenen Woche nicht nutzen konnte, lief am Samstagnachmittag endlich alles für den BVB, der seine Heimstärke auch trotz widriger Umstände abermals unter Beweis stellen konnte.

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Schier unglaubliche 31 Heimspiele ist Schwarzgelb in der Bundesliga nun ungeschlagen. Der Vereinsrekord wird von Spiel zu Spiel weiter in die Höhe getrieben. In der gesamten Bundesliga-Historie gab es nur sieben längere Serien dieser Art. Der SIGNAL IDUNA PARK ist eine Festung – und das auch ohne die Unterstützung der Südtribüne, die am Samstagnachmittag erstmals gesperrt blieb. Eine „komische Atmosphäre“, so Thomas Tuchel, der trotzdem eine „tolle Stimmung“ erlebt hatte. Am Ende des Spiels gegen Wolfsburg hatte seine Mannschaft unter Beweis gestellt, dass sie auch mit diesen erschwerten und ungewohnten Bedingungen sehr gut umgehen konnte. „Beim nächsten Heimspiel haben wir zum Glück wieder volles Haus“, stellte Kapitän Marcel Schmelzer fest. „Natürlich hat da was gefehlt“, sagte auch Lukasz Piszczek. Viel wichtiger sei es aber gewesen, dass die Mannschaft nach den Niederlagen in Darmstadt und Lissabon „eine Reaktion gezeigt“ habe.

„Wir brauchen die Konstanz“

Denn anders als in den Spielen zuvor gelang es den Schwarzgelben endlich, mehr als eine der vielen, hochkarätigen Chancen in Tore umzumünzen. Endlich mussten Mannschaft und Fans mal nicht bis zum Schluss um den möglichen Erfolg zittern, sondern konnten schon nach dem 3:0 von Ousmane Dembélé in der 59. Minute relativ entspannt dem Samstagabend entgegenblicken. „Wir haben es endlich geschafft, frühzeitig eine Entscheidung herbeizuführen“, analysierte Thomas Tuchel, der – trotz der beiden Niederlagen zuletzt – eine gewisse Konstanz in der Leistung seiner Mannschaft sieht. „Die Konstanz verbunden mit den Leistungen in der Champions League und im Pokal ist das, was wir brauchen“, so Tuchel.

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Ein Sonderlob von seinem Trainer bekam Lukasz Piszczek, der neben seinem Treffer zum 2:0 auch noch die anderen beiden Tore vorbereitete und so zum Spieler des Spiels avancierte. Es läuft einfach beim Polen. Mit fünf Treffern ist er nun nicht nur torgefährlichster Abwehrspieler der laufenden Spielzeit, sondern hat jetzt so oft getroffen, wie noch nie in einer Saison. „Ich freue mich wahnsinnig, dass er im Moment so gut drauf ist und das so konstant auf den Platz bekommt“, lobte Thomas Tuchel seinen 31-jährigen Routinier. „Er verkörpert alles, was den BVB auszeichnet und für was der BVB stehen soll.“

Der nächste Fünferblock mit wegweisenden Spielen

Tabellarisch ist Borussia Dortmund nun wieder in der Region angekommen, in der man auch am Ende der Saison stehen möchte. Jetzt heißt es, den derzeit hauchdünnen Vorsprung ins Ziel zu bringen, auch wenn das noch einiger Arbeit bedarf. „Wir können noch mehr“, sagte Thomas Tuchel. Die nächste Möglichkeit, das zu zeigen, gibt es nächste Woche beim SC Freiburg. Dann startet der nächste „Fünferblock“, wie Tuchel es nennt.

Der besteht aus zwei englischen Wochen mit drei Bundesliga-Spielen (Freiburg, Leverkusen und Hertha BSC), dem Viertelfinale im DFB-Pokal in Lotte und dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Benfica Lissabon. Auf diese fünf wegweisende Duelle gilt es sich nun einzustellen. Eine reine Trainingswoche steht dem „Fünferblock“ nun bevor. „Diese müssen wir nutzen, um zu regenerieren und mit der nötigen Frische in die nächsten englischen Wochen zu starten“, so Thomas Tuchel.
Dennis-Julian Gottschlich