Borussia Dortmund hat auch das vierte Heimspiel der Saison gewonnen. Am 7. Spieltag der Fußball-Bundesliga feierte der BVB vor 41.000 Zuschauern einen 2:1 (1:1)-Sieg gegen den FC Augsburg.

Aus dem Signal Iduna Park berichtet Boris Rupert

Innerhalb von 48 Stunden waren für das zunächst mit 25.000 Zuschauern „ausverkaufte“ Spiel weitere 16.000 Tickets verkauft worden. Möglich machte es die neue, gestern in Kraft getretene Corona-Schutzverordnung. 41.000 Fans bejubelten ein frühes 1:0, als Raphael Guerreiro einen Elfmeter versenkte (10.), und sahen zehn Minuten vor der Pause den Ausgleichstreffer durch Andi Zeqiri. Nach Brandts Tor zum 2:1 (51.) ließ der BVB drei Hochkaräter aus, traf dabei Latte und Pfosten, brachte den knappen Sieg aber ins Ziel.

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Ausgangslage:  
Vierter gegen Fünfzehnter. Der BVB setzte auf seine insgesamt große Heimstärke (sieben Siege in Serie) und zudem auf eine gute Bilanz gegen den FCA: Schwarzgelb hatte die vorangegangenen drei Bundesliga-Heimspiele gegen diesen Gegner gewonnen und dabei insgesamt zwölf Tore erzielt (4:3, 5:1, 3:1).

Personalien: 
Ohne Dahoud (verletzt, gesperrt), Haaland (Bluterguss im Oberschenkel), Morey (Reha-Training), Reyna (Muskelverletzung) und Zagadou (Trainingsrückstand) ging der BVB in die Partie. Im Vergleich zum Champions-League-Spiel gegen Lissabon am Dienstag gab es zwei Veränderungen: Brandt und Wolf ersetzten Dahoud sowie Hazard, der das Abschlusstraining nicht beschwerdefrei absolvieren konnte und deshalb auf der Bank Platz nahm.

Taktik:  
Der BVB trat in einer 4-3-3-Grundordnung an und überlagerte dabei häufig die rechte Seite, auf der neben den Mittelfeldspielern Brandt und Bellingham auch der bei Ballbesitz weit vorgezogene Meunier zu finden war. So war es im Aufbau häufig ein 3-3-4 beim BVB, dem die Augsburger dann eine Fünferkette gegenüberstellten. Gegen den Ball formierten sich beim FCA Zeqiri, Maier und Cordova als erste Pressinglinie. Bei eigenem Ballbesitz spielte Maier zentral hinter den beiden Angreifern.

Spielverlauf & Analyse:
Donyell Malen stand in der Anfangsviertelstunde mehrfach im Blickpunkt. In der neunten Minute trat Gouweleeuw dem Holländer, der den Ball noch vor Überschreiten der Grundlinie im Spiel halten wollte, von hinten aufs rechte Sprunggelenk. Guerreiro schnappte sich den Ball und verwandelte seinen ersten BVB-Elfmeter sicher zum 1:0. Kurz darauf brach Malen nach einem abgefangenen Augsburger Angriff über die halblinke Seite durch und wurde, nachdem er Oxford überlaufen hatte, von diesem umgerissen. Das war hart an der Grenze zum Platzverweis („Notbremse“), doch Schiedsrichter Welz sah, dass ein anderer FCA-Abwehrspieler möglicherweise noch die Möglichkeit besessen hätte, gegen den durchgebrochenen Malen einzugreifen und beließ es bei Gelb.

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Der BVB hatte mehr vom Spiel (70% Ballbesitz Mitte der ersten Hälfte), ohne jedoch zu glänzen, und die Gäste versteckten sich trotz defensiver Grundordnung nicht, kamen mehrmals in die Nähe des Strafraums und glichen in der 35. Minute zum 1:1 aus. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld, bei dem Witsel zu Fall kam, marschierte Maier durchs Mittelfeld, zog aus etwas 25 Metern ab und traf die Latte. Den Abpraller verwertete Zeqiri.

Die Gäste blieben auch nach Wiederanpfiff eng an ihren Gegenspielern, aggressiv in den Zweikämpfen, doch Borussia zog das Tempo an. Wolf überlief in der 51. Minute zwei Augsburger, passte vom linken Flügel ins Zentrum auf Reus, der sofort weiterleitete auf Brandt. Der 25-Jährige zog aus 16 Metern ab und traf zum 2:1 (51.). Im Gegenzug jubelte Zeqiri über das vermeintliche 2:2, doch der Augsburger hatte vorher Akanji mit der Hand ins Gesicht geschlagen. Der Treffer zählte nicht.

Hazard kam für den angeschlagenen Meunier ins Spiel und besetzte die Position auf dem linken Flügel; Wolf spielte fortan rechter Verteidiger. Seinen Offensivdrang behielt er bei: In Minute 57 hatte Gikiewicz größte Mühe mit einem Wolf-Kracher. Den Nachschuss knallte Reus an die Latte. Auf der anderen Seite war Kobel gegen Pedersen auf dem Posten (58.).

Die in Durchgang eins chancenarme Partie hatte nun deutlich mehr Torszenen. In der 66. Minute hatte Hazard nach Bellinghams Zuspiel vom rechten Flügel das 3:1 auf dem Fuß. Frei vor dem Tor zielte er aus 16 Metern zu genau und traf den Pfosten. Auch Reus ließ die Vorentscheidung aus, als er aus sehr guter Position über den Kasten schoss (70.).

Kurz darauf musste Wolf verletzt runter. Guerreiro spielte fortan rechter (!) Verteidiger, und da auch Hummels raus musste, spielte die Kette fortan in nie zuvor gekannter Besetzung: Guerreiro, Akanji, Pongracic, Schulz.

Ausblick: 
Die Liga legt zum zweiten Mal in dieser Saison eine „Länderspielpause“ ein. Weiter geht es am 16. Oktober mit einem Heimspiel gegen Mainz 05.

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