Borussia Dortmund ist mit einem Sieg ins Jahr 2022 gestartet. Zum Rückrunden-Auftakt gewann der BVB sein Bundesliga-Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt nach 0:2-Rückstand durch Tore von Hazard, Bellingham und  Dahoud mit 3:2 (0:2).

Aus Frankfurt berichtet Boris Rupert

Vor fast leeren Rängen (250 Zuschauer) nutzten die Frankfurter gegen bis dahin dominierende Dortmunder die erste Chance zur Führung (15.) und erhöhten durch Doppeltorschütze Borré früh auf 2:0 (24.). Meunier und Malen trafen in der ersten Hälfte den Pfosten des Frankfurter Tores. In der 71. Minute verkürzte der eingewechselte Hazard auf 1:2, drei Minuten vor dem Ende glich Bellingham aus, und in der 89. Minute erzielte Dahoud den Siegtreffer.

Bild

Ausgangslage:   

Sechster gegen Zweiter. Sieben Punkte trennten beide Mannschaften. Frankfurt hatte sechs der vorangegangenen sieben Partien gewonnen, der BVB an den vier letzten Spieltagen des Jahres 2021 nur einmal jubeln können: beim 3:0 gegen Fürth. Von den vorangegangenen zehn Duellen mit der Eintracht hatte Borussia nur eins verloren, wartete allerdings auswärts bei keinem aktuellen Bundesligisten länger auf einen Sieg (zuletzt im September 2013 mit 2:1).

Personalien:   
Borussia musste ohne Akanji, Morey, Reyna, Schmelzer, Wolf und Zagadou auskommen. Im Vergleich zum Hinrunden-Abschluss in Berlin kehrten Kobel, Hummels, Guerreiro und Bellingham ins Team zurück. Hitz, Pongracic, Witsel und Schulz rückten auf die Bank.

Taktik:   
Der BVB formierte sich in einem 4-3-3 mit Dahoud vor der Abwehr, Brandt und Bellingham im offensiven Mittelfeld, Malen und Reus auf den äußeren Angriffspositionen, Haaland im Zentrum. Die Eintracht agierte in einer 3-4-2-1-Grundordnung.

Spielverlauf & Analyse:
Der erste Frankfurter Angriff – und der daraus resultierende Führungstreffer – veränderte das Geschehen komplett. Denn bis dahin dominierte der BVB eindeutig, war griffig im Spiel und giftig in den Zweikämpfen. Keine zwei Minuten waren gespielt, als der von Hummels steil geschickte Meunier frei vor Trapp auftauchte, aus halbrechter Position die linke Ecke anvisierte, doch Frankfurts Keeper noch die Fingerspitzen an den Ball bekam und ihn an den Außenpfosten lenkte. Auch nach Reus‘ frechem Freistoß aus spitzem Winkel in Minute acht brannte es lichterloh im Eintracht-Strafraum.

Doch als die Gastgeber nach knapp einer Viertelstunde die erste längere Ballbesitzpassage in diesem Spiel hatten, wurden die Borussen für ihre Anfälligkeit in der Defensive bestraft. Nach einem Freistoßpfiff im Mittelfeld flankte Kostic aus dem linken Halbfeld nach innen, der einlaufende Borré wurde nicht entscheidend gestört und drückte den Ball Richtung Tor. Kobel war zwar noch dran, doch vom linken Innenpfosten prallte die Kugel ins Netz (15.). Gegen Kostic‘ Schuss aus spitzem Winkel war er dann auf dem Posten (19.), doch kurz danach führte Frankfurt mit 2:0. Nach einem Fehlpass im Aufbau kam der Ball auf den linken Flügel zu Kostic. Dessen Hereingabe landete beim freistehenden Kamada. Reus wollte klären, hatte aber das Pech, dass der Ball zu Borré sprang, der aus der Drehung ins lange Eck schoss (24.).

Bild

N’Dicka traf kurz darauf den Pfosten (30.), und auch bei Lindströms Schuss nach einem Konter ans Außennetz (34.) war die Eintracht dem dritten Treffer näher als Borussia dem Anschluss. Nach dem starken Beginn schlichen sich auch vorne zu viele Fehler ein. Und doch hätte die Partie zur Pause wieder offen sein können. Nach der fünften Ecke kam Hummels zum Kopfball, Trapp parierte abermals stark, und Malens Nachschuss landete am Pfosten (45.+2).

Wenige Sekunden nach Wiederbeginn wäre die Partie beinahe frühzeitig entschieden gewesen. Lindström tauchte frei vor Kobel auf, doch der Keeper hielt sein Team mit einer Parade weiter in einem Spiel, in dem Borussia zwar aktiver war als Eintracht, aber im letzten Drittel zu ungenau agierte. Haalands Schuss aus der Drehung nach genau einer Stunde war der erste nennenswerte Abschluss in Halbzeit zwei. Er ging knapp rechts vorbei.

Nach 65 Minuten kam Hazard für Brandt und besetzte zusätzlich zu Reus den linken Flügel. Fünf Minuten später fing Hummels einen langen Ball ab, Reus leitete weiter auf Haaland, der Hazard links frei sah, und der Belgier verkürzte aus zentraler Position auf 1:2 (71.). Trapp verhinderte gegen Haaland (72.) und Malen (77.) den Ausgleich, doch dann konnte auch der überragende Keeper das 2:2 nicht verhindern, als Bellingham Meuniers Flanke mit dem Kopf über die Linie drückte (87.).

Bild

Drei Minuten waren noch zu spielen. Hazard versucht es über links, kam aber nicht durch, ebenso wie Haaland. Der Abpraller landete bei Dahoud, der die Situation mit großer Übersicht nutzte und den Ball aus 18 Metern zum 3:2 für den BVB ins rechte Eck schlenzte (89.).

Ausblick: 
Am Freitag (20.30 Uhr) gastiert der Sport-Club Freiburg im SIGNAL IDUNA PARK. Zuschauer sind für diese Begegnung nicht zugelassen.

Teams & Tore