Tolle Atmosphäre, harter Kampf, gerechtes Remis. Das 92. Westduell zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Dortmund war ein mit hoher Intensität geführtes Spiel, in dem der BVB am Ende am Sieg schnupperte, sich jedoch mit einem Punkt begnügen musste.

Nach gutem BVB-Start und frühem 0:1 durch Marius Wolf in Minute acht war der FC in Halbzeit eins Herr im eigenen Haus, hatte da mehr Ballbesitz (58%) und gab fast doppelt so viele Torschüsse ab (sieben) wie die Borussen, die ihre vier Abschlüsse zudem alle in den ersten 25 Minuten verbuchten.

„Wir haben dann umgestellt und viel besser Zugriff bekommen, hatten in der zweiten Halbzeit und insgesamt die besseren Chancen, um das Spiel gewinnen zu können“, bilanzierte Cheftrainer Marco Rose. Folge der Systemumstellung von 4-3-3 auf 3-4-3: Vor der Pause flankte Köln 15-mal (darunter auch zum Ausgleichstreffer durch Andersson in der 36. Minute), danach nur noch fünfmal.

„Wir haben auf Dreierkette umgestellt, weil wir so außen mehr Druck haben auf den Flankengeber und innen drei Kopfballspieler gegen die beiden starken Kopfballspieler da in der Mitte“, erklärte Manuel Akanji und fügte hinzu: „Die Umstellungen waren gut. Aber sie haben nicht gereicht, um zu gewinnen. Wir hatten gute Konterchancen, haben uns jedoch zu oft für den langen Ball entschieden.“ Der Schweizer, der erstmals seit dem 17. Februar wieder mitwirken konnte, bot eine gute Leistung, genauso wie Torschütze Marius Wolf, der sagte: „Es war eine anstrengende Woche für uns. Wir wollten alle drei Spiele gewinnen. Ich hoffe, dass nach der Länderspielpause alle wieder fit sind.“

Auch Rose sprach von „drei wahnsinnig intensiven Spielen in der englischen Woche“ und fügte hinzu: „Meine Jungs haben alles rausgefeuert.“ Das war ein bewusstes Lob, „auch wenn wir enttäuscht sind, dass wir das Spiel nicht gewonnen haben“.  Und mit Blick auf die noch anstehenden sieben Partien kündigte er an: „Wenn wir aus der Länderspielpause rauskommen, haben wir Leipzig, hoffentlich volles Haus. Wir wollen versuchen, das Maximum aus der Saison herauszuholen.“

Dabei mithelfen wird weiterhin Marius Wolf, der sich nicht nur wegen seiner drei Tore in den jüngsten fünf Partien scheinbar einen Stammplatz erarbeitet hat. „Ich schätze neben seiner Qualität seine Mentalität“, betonte Marco Rose: „Marius hat ein ordentliches Tempo, ist torgefährlich und gibt uns Tiefe. Er hat es sich verdient zu spielen – und macht das gut.“ (br)