Borussia Dortmund hat den 29. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 2:0 (1:0)-Auswärtssieg beim VfB Stuttgart eröffnet. Der früh eingewechselte Julian Brandt erzielte beide Tore.

Aus Stuttgart berichtet Boris Rupert

In einer tempo- und chancenreichen Partie traf Guerreiro den Pfosten (8.), schob Brandt zum frühen 0:1 ein (12.), mussten die Borussen schon früh dreimal wechseln: Reyna und Dahoud schieden verletzt aus, Hummels blieb nach der Pause in der Kabine. Mit seinem zweiten Treffer sicherte Brandt in der 71. Minute den Sieg.

Ausgangslage:  
Der Tabellenzweite Borussia Dortmund trat beim Fünfzehnten VfB Stuttgart an und hatte acht der vorangegangenen zehn Bundesliga-Duelle gegen die Schwaben gewonnen, die mit einer Serie von vier ungeschlagenen Liga-Partien in diese Partie gingen. Der BVB hatte in 2022 keines seiner sechs Auswärtsspiele verloren.

Personalien: 
Dahoud und Reyna kamen neu ins Team. Witsel und Wolf rückten auf die Bank. U19-Spieler Bynoe-Gittens zählte erstmals zum Kader.

Taktik:  
Der BVB staffelte sich in einer 4-3-3-Grundordnung mit einem „Sechser“ (Dahoud) im zentralen Mittelfeld. Bellingham und Reyna bzw. Brandt besetzten die offensiven Halbpositionen. In der dreiköpfigen Angriffsreihe startete Hazard auf dem rechten Flügel. Auch die Stuttgarter wählten ein 4-3-3, attackierten nach dem frühen 0:1 das Dortmunder Aufbauspiel aber erst in der eigenen Hälfte. Nach Balleroberung wurden die Außenstürmer schnell mit langen Bällen gesucht.

Spielverlauf & Analyse:
Das Spiel war gerade einmal 60 Sekunden alt, als Reyna auf der rechten Seite einen Angriffsversuch abbrach, sich an den Oberschenkel fasste und unter Tränen, getröstet von Mit- und Gegenspielern, den Rasen verließ. Nach gut fünf Minuten war der BVB wieder komplett, Brandt für Reyna auf dem Rasen. Bei nun wieder elf gegen elf gab’s die erste Ecke für Borussia Dortmund, die die VfB-Abwehr nicht weit genug abwehrte. An der Verlängerung der linken Strafraumkante, etwa 20 Meter vom Tor entfernt, hielt Guerreiro volley drauf – und traf den Pfosten (8.).

Vier Minuten später überspielte Bellingham die hochstehende Stuttgarter Hintermannschaft, Haaland sprintete so schnell über den linken Flügel, dass der Linienrichter die Fahne hob, nachdem Brandt die Hereingab am rechten Fünfereck ins Tor gedrückt hatte. Die Szene wurde gecheckt, und dann zählte der Treffer doch. Tor Nummer zwei verhinderte Keeper Müller mit einer starken Reaktion: Reus hatte es am Fünfer mit der Hacke versucht (17.).

Es war ein interessantes Spiel, in dem beide Teams das Mittelfeld schnell überbrückten, die Stuttgarter dann zweimal zu viel Platz hatten auf ihrer rechten Angriffsseite. Zunächst versandete ein Zuspiel in den Rückraum, dann aber hatte Tomás das 1:1 auf dem Fuß, hob den Ball über Kobel, aber auch knapp über das Tor (23.). Auf der anderen Seite spielte Hazard einen Konter stark aus, bediente Brandt, der rechts im Stuttgarter Strafraum jedoch den Ball nicht zu Haaland brachte (27.). Dann musste der nächste Dortmunder runter: Witsel ersetzte Dahoud (Schulter, 36.). Kurz vor der Pause verpasste Reus eine scharfe, aber zu hohe Hereingabe zentral vor dem VfB-Tor (44.).

Das, was sich schon in den letzten zehn, 15 Minuten der ersten Hälfte abgezeichnet hatte, setzte sich auch nach Wiederbeginn fort: Konzentration und Konsequenz waren nicht so da, wie nötig. Stuttgart kam zu Beginn des zweiten Abschnitts zu zwei gefährlichen Aktionen, bis sich Borussia wieder aufmerksamer zeigte, nach gut einer Stunde zu Abschlüssen durch Reus und Guerreiro kam und 20 Minuten vor dem Ende das 2:0 bejubelte. Witsel leitete den Treffer mit einem Zuspiel auf Brandt ein, der nach Doppelpass mit Reus plötzlich viel Platz hatte, aus 17 Metern abzog, auch ein Stück weit davon profitierte, dass Keeper Müller auf dem von starken Regenfällen gezeichneten Rasen nicht rechtzeitig vom Fleck ins Eck kam.

Mit einer überragenden Parade gegen Sosa verhinderte Kobel den Anschlusstreffer (80.) und damit eine spannende Schlussphase, in der Sosa mit einem Heber die Querlatte traf (90.) und Haalands Tor (90.+4) wegen Abseits nicht zählte.

Ausblick:   
Am kommenden Samstag (15.30 Uhr) trifft der BVB im SIGNAL IDUNA PARK auf den VfL Wolfsburg.

Teams & Tore