Tolle Stimmung, tolle Tore: 79.000 feiern ein 6:1 gegen Wolfsburg

Es berichtet Boris Rupert

79.200 Zuschauer im SIGNAL IDUNA PARK sorgten bei strahlendem Sonnenschein für eine überragende Atmosphäre und sahen fünf Tore in einer Halbzeit! Rothe, Witsel, Akanji, Can und Haaland trafen zwischen der 24. und 38. Minute zum 1:0 bis 5:0! Im zweiten Durchgang war nicht mehr so viel los: Haaland erhöhte auf 6:0 (54.), Baku gelang der Ehrentreffer für Wolfsburg (81.).

Ausgangslage:  
Zweiter gegen Dreizehnter. Beide Klubs trafen zum 50. Mal in der Bundesliga aufeinander. Borussia Dortmund hatte seit der Niederlage im DFB-Pokal-Finale 2015 (1:3) keins der 13 Bundesliga-Spiele gegen den VfL Wolfsburg verloren und mit zwölf Siegen und einem Remis 37 der 39 möglichen Punkte geholt.

Personalien: 
Der 17 Jahre junge A-Jugendspieler Tom Rothe gab sein Debüt bei den Profis. Der Linksverteidiger war neben Lion Semic und Jamie Bynoe-Gittens (beide ebenfalls U19) sowie Antonios Papadopoulos (U23) – dazu der 17-Jährige Yossoufa Moukoko – einer von vier „U-Spielern“ im BVB-Kader, der aus dem Spiel in Stuttgart fünf Ausfälle zu beklagen hatte: Dahoud (Schulter), Guerreiro, Hummels (beide muskuläre Beschwerden), Hazard (Rücken) und Reyna (Muskel- und Sehnenverletzung im Oberschenkel) fehlten. Zudem standen Malen, Meunier, Morey, Passlack, Schmelzer und Tigges nicht zur Verfügung.

Taktik:  
Rose schickte seine Elf in seiner 3-2-4-1-Formation auf den Rasen. Vor der Dreierkette bildeten Witsel und Bellingham allerdings „nur auf dem Papier“ eine Doppelsechs, denn Bellingham hatte seinen Wirkungskreis meist deutlich weiter vorn in der Offensivreihe mit Wolf, Reus, Brandt und Rothe. Die Gäste traten ebenfalls mit Dreierkette an, staffelten sich gegen den Ball im 5-4-1.

Spielverlauf & Analyse:
Mit einer überragenden Parade gegen Nmecha, der nach Winds Hereingabe links am Fünfer zum Abschluss gekommen war, verhinderte Kobel in der dritten Minute einen frühen Rückstand. Nur in der Anfangsphase zeigte Borussias Deckung kleinere Lücken, was auch daran lag, dass hier die Abstimmung zwischen Absicherung und Angriff noch nicht reibungslos funktionierte. Jedenfalls ging die Mannschaft mit Mut und mit Mumm in die Partie. Wolf und Can rissen schon in der Anfangsphase mit mutigen Dribblings Lücken, die erste Chance ging auf das Konto von Rothe, der seine anfängliche Nervosität schnell abgelegt hatte, aber mit einem Schuss aus 18 Metern an einem Abwehrspieler hängen blieb (10.). Wolfs Schuss halbrechts im Strafraum ging knapp am linken Pfosten vorbei (21.).

Danach aber war (fast) jeder Schuss bis zur Pause ein Treffer. Zunächst köpfte Rothe eine Brandt-Ecke ins Tor (24.), dann leitete Haaland mit Balleroberung gegen Schlager und Pass auf den aufgerückten Witsel das 2:0 ein (26.), bugsierte Akanji eine Freistoßflanke von Reus mit dem ausgestreckten Bein zum 3:0 ins Netz. Drei Tore innerhalb von weniger als vier Minuten! Schwarzgelb spielte wie entfesselt. Can versuchte es aus 18 Metern – und traf flach unten ins linke Eck (34.). Und nach einem Konter über Brandt und Reus schoss dann auch ein Offensivspieler ein Tor: Haaland traf zum 5:0-Pausenstand (38.).

Direkt nach Wiederbeginn holte Kobel Winds Schuss aus dem Winkel, auf der anderen Seite parierte Casteels nicht minder stark gegen Reus (51.) und Haaland (61.). Zwischen diesen beiden BVB-Großchancen war der VfL Keeper jedoch zum sechsten Mal geschlagen: Nach einer Kombination über Reus und Brandt hämmerte Haaland die Kugel am linken Fünfereck unter die Latte (54.). Die traf wiederum Wolfsburgs Vranckx (70.).

Danach war die Intensität raus aus dem Spiel. Wolfsburg war froh über längere Ballbesitzpassagen und kam auch noch zum Ehrentreffer: Nachdem Kobel den Schuss des allein auf ihn zulaufenden Felix Nmecha stark parierte hatte, knallte Baku den Nachschuss unter die Latte (82.).

Ausblick: 
Am kommenden Samstag tritt der BVB beim FC Bayern München an. Anstoß ist um 18.30 Uhr.

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