Borussia Dortmund hält das Titelrennen offen. Am 31. Spieltag der Fußball-Bundesliga besiegte der BVB den VfL Wolfsburg mit 6:0 (3:0) und liegt in der Tabelle weiterhin einen Punkt hinter Bayern München auf Platz zwei. Sicher ist seit heute die Qualifikation für die UEFA Champions League 2023/24.

Aus dem SIGNAL IDUNA PARK berichtet Boris Rupert

81.365 Fans sahen ein schwarzgelbes Feuerwerk mit Toren von Adeyemi (14.), Haller (28.) und Malen (37.) zur 3:0-Halbzeitführung. Und auch der zweite Durchgang bot beste Unterhaltung: Bellingham (54.) und Adeyemi (59.) erhöhten auf 5:0. Adeyemi verpasste einen Dreierpack, als er einen Elfmeter übers Tor schoss (65.). Bellingham setzte vier Minuten vor dem Ende den Schlusspunkt.

Ausgangslage:   
Durch einen 2:1-Erfolg in Bremen hatte der FC Bayern am Samstagabend vorgelegt und den Vorsprung auf Borussia Dortmund auf vier Punkte ausgebaut. Der BVB ging als heimstärkstes Team der Saison in den viertletzten Spieltag. Der VfL Wolfsburg, Dritter der „Auswärtstabelle“, hatte zuletzt zwei deutliche Siege (5:1 in Bochum, 3:0 zuhause gegen Mainz) gefeiert und sich auf Rang sieben verbessert.

Personalien:   
Bynoe-Gittens (Schulterbeschwerden), Meunier und Morey standen nicht zur Verfügung, Schlotterbeck war zurück im Kader (Bank). Im Vergleich zum Spiel in Bochum gab es eine Änderung: Wolf startete anstelle von Guerreiro, der unter der Woche nur eingeschränkt trainieren konnte.

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Taktik:   
Wolfsburg baute im 3-1-4-2 auf mit Arnold zentral vor einer Dreierkette und hinten dann sechs mit Blick nach vorn ausgerichteten Wolfsburgern, die mit hohem Pressing versuchten, die Schwarzgelben zu langen Bällen im Spielaufbau zu nötigen. Wenn sie in der Defensive gefordert waren, staffelten sie sich im 5-3-2. Der BVB agierte wie gewohnt in einer 4-3-3-Formation und suchte den Weg nach vorn meist über die Außenstürmer oder -verteidiger…

Spielverlauf & Analyse:
… möglicherweise auch deshalb, weil die Wolfsburger bis dahin knapp ein Drittel ihrer Gegentore nach Flanken von außen hatten hinnehmen müssen. In einer außergewöhnlich lauten Atmosphäre bestimmte der BVB von Beginn an das Geschehen, aber Wolfsburg spielte nicht nur gut mit, sondern ließ in den ersten knapp 15 Minuten nichts zu. Dann verlagerte Can den Ball auf die linke Seite, wo Ryerson bis zum Sechzehner marschierte, nach innen flankte. Adeyemi setzte sich gegen Guilavogui durch und traf per Kopf zum 1:0 (14.).

Auf der anderen Seite parierte Kobel gegen den aus abseitsverdächtiger Position durchgebrochenen Wimmer, den Nachschuss von Kaminski klärte Hummels zur Ecke. Die wurde abgewehrt und führte zu einer großen Konterchance. Adeyemi trieb den Ball über den halben Platz, passte in den Lauf von Malen, dessen Querpass im Strafraum auf Brandt aber zu ungenau geriet – das Tor war frei (20.).

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Es war ein interessantes Spiel, in dem Borussia Druck und Konzentration hochhielt. Hummels eroberte an der Mittellinie den Ball gegen Wind, schickte Adeyemi, der Bornauw abhängte. Die Hereingabe vom linken Flügel drückte Haller zum 2:0 über die Linie (28.). Malen hatte nach Rückpass von Brandt die Chance aufs 3:0, verzog aber aus acht Metern halbrechter Position (32.), im Gegenzug kratzte Kobel Kaminskis platzierten Schuss aus dem linken Toreck (33.). Wolfsburg hatte Möglichkeiten, aber Dortmund war effektiver. Wolf öffnete mit einem langen Ball auf den rechten Flügel den Raum für Brandt, der von der Hintermannschaft nicht zu halten war. Die punktgenaue Hereingabe verwertete Malen aus sechs Metern zum dritten BVB-Treffern (37.).

Bei Borussia ließ die Lust aufs Toreschießen auch nach der Pause nicht nach, und da Wolfsburg weiterhin mitspielte, gab es die Räume. Brandt prüfte Casteels (49.), Süle schoss knapp vorbei (50.), Haller wurde im letzten Moment gestoppt (53.). Doch dann durften die 80.000 BVB-Fans im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK das vierte Mal jubeln. Bellingham war nicht vom Ball zu trennen, zog aus gut 20 Metern ab, Casteels lenkte den Schuss an die Latte. Der Ball prallte zurück auf den Rasen und mit Effet zum 4:0 ins Netz – ein kurioser Treffer (54.). Fünf Minuten später hatte Adeyemi nach Brandts Steilpass freie Bahn, wurde dann aber noch vom Ball getrennt, setzte jedoch nach und Bornauw unter Druck. Der Wolfsburger verlor die Kugel an Haller, der direkt weiterleitete zu Adeyemi – aus acht Metern das 5:0.

In der 63. Minute war Bellingham nach Pass von Adeyemi durch und wurde von Fischer im Strafraum gefoult. Den folgenden Strafstoß schoss Adeyemi jedoch übers Tor. Und es ging weiter rund. Nach zahlreichen Wechseln auf beiden Seiten scheiterte Moukoko auf Zuspiel von Passlack am stark reagierenden Casteels (80.). Keine Chance hatte der Keeper dann gegen Bellingham, der Brandts Zuspiel technisch perfekt mitgenommen hatte und flach unten rechts zum 6:0 traf (86.).

Ausblick:   
Am kommenden Wochenende hat der BVB erneut Heimrecht, wenn Borussia Mönchengladbach im SIGNAL IDUNA PARK gastiert. Anstoß ist am Samstag (13. Mai) um 18.30 Uhr.

Teams & Tore

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Fußball-Bundesliga, 31. Spieltag
BORUSSIA DORTMUND – VFL WOLFSBURG  6:0 (3:0)

Bor. Dortmund: Kobel – Wolf, Süle, Hummels (63. Özcan), Ryerson (76. Passlack) – Can – Bellingham, Brandt – Malen (63. Reus), Haller (62. Moukoko), Adeyemi (69. Reyna)
VfL Wolfsburg: Casteels – Bornauw, Guilavogui (46. Paredes), van de Ven – Baku (46. Fischer), Arnold, Kaminski (65. Cozza) – F. Nmecha, Svanberg (65. Gerhardt) – Wimmer, Wind (65. Marmoush)
Bank: Meyer, Schlotterbeck, Guerreiro, Modeste – Pervan, Ambros, Pejcinovic, Waldschmidt
Tore: 1:0 Adeyemi (14., Ryerson), 2:0 Haller (28., Adeyemi), 3:0 Malen (37., Brandt), 4:0 Bellingham (54.), 5:0 Adeyemi (59., Haller), 6:0 Bellingham (86., Brandt)
Eckstöße: 10:6 (Halbzeit 5:4), Chancenverhältnis: 13:4 (6:2)
Schiedsrichter: Fritz (Korb), Gelbe Karte: – Fischer
Zuschauer: 81.365 (ausverkauft), Wetter: leicht bewölkt, 18 Grad