Borussia Dortmund ist ausgeschieden. Im Achtelfinale des DFB-Pokals verlor der BVB mit 0:2 (0:0) beim VfB Stuttgart.

Aus Stuttgart berichtet Boris Rupert

Beide Mannschaften bekämpften sich mit hohem Einsatz. Stuttgart dominierte die erste Hälfte, näher dran am 1:0 war aber hier der BVB, der durch Sabitzer die Torlatte traf. Guirassy nutzte neun Minuten nach Wiederanpfiff seine zweite Großchance und schoss den VfB mit 1:0 in Führung. Bynoe-Gittens Treffer sechs Minuten später zählte wegen Abseits nicht. Stattdessen markierte Guirassy in der 77. Minute die Entscheidung.

Ausgangslage:   
Borussia gewann sieben der jüngsten zehn Bundesliga-Gastspiele in Stuttgart, siegte insgesamt nirgendwo sonst so oft wie beim VfB (16-mal); zuletzt aber – vor 25 Tagen – gab es eine hochverdiente 1:2-Niederlage. Im Pokal war es das sechste Aufeinandertreffen (3:2-Siege für Dortmund).

Personalien:   
Neben Sébastien Haller (Knieprobleme), Felix Nmecha (Hüftverletzung) und Julien Duranville (Aufbautraining) fehlten die erkrankten Niklas Süle und Giovanni Reyna. Salih Özcan war hingegen wieder fit und direkt in der Mannschaft, die sich im Vergleich zum 1:1 in Leverkusen auf insgesamt drei Positionen veränderte: Neben Özcan rückten Karim Adeyemi und Youssoufa Moukoko für Julian Brandt, Marco Reus und Niclas Füllkrug in die mit einem Durchschnittsalter von 25,9 Jahren zweitjüngste BVB-Startelf der Saison (gegen Hoffenheim, ebenfalls im Pokal, betrug das Durchschnittsalter 25,4 Jahre).

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Taktik:   
Der BVB formierte sich in einer 3-4-3-Grundordnung mit Hummels im Zentrum einer Dreierkette, die Wolf (rechts) und Ryerson bei Stuttgarter Angriffen zu einer Fünferkette erweiterten (5-4-1). Stuttgart agierte defensiv in einer 4-4-2-Formation, im Aufbau im 2-4-4, presste mit drei Akteuren in vorderster Linie (und weiteren zwei dahinter), suchte nach Ballgewinn mit weiten Pässen nach außen den Weg über die Flügel, die Millot (rechts) und Führich (links) besetzten.

Spielverlauf & Analyse:
Stuttgart attackierte sehr hoch, wollte keinen kontrollierten Aufbau zulassen und erzwang zunächst auch zahlreiche Ballverluste. Der BVB fand da noch keine Lücken im Mittelfeld, ließ aber defensiv so gut wie nichts zu. Ab der 20. Minute wurde das Dortmunder Offensivspiel lebhafter. Nach einem nicht geahndeten Foul an Adeyemi kurz vor der 16-Meter-Linie blieb der BVB am Ball, Bynoe-Gittens legte auf für Sabitzer, der den Ball an die Latte schoss (22.). Kurz darauf dann aber auch die erste VfB-Chance: Kobel wehrte Undavs Kopfball ab zur Ecke (24.). Borussia musste da schon erstmals wechseln: Füllkrug ersetzte Moukoko. Nach gut einer halben Stunde erwischte es auch Wolf, der nach Behandlungspause aber auf den Rasen zurückkehren konnte.

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Für Wolf und auch für Sabitzer ging es nach der Pause nicht mehr weiter. Bensebaini und Brandt kamen neu ins Team. Ryerson wechselte auf die rechte Seite. Ein Ballverlust des Norwegers leitete in der 51. Minute eine dicke Chance für die Gastgeber ein. Kobel aber machte sich breit und wehrte den Schuss von Guirassy ab (51.). Drei Minuten später aber konnte er den Rückstand nicht mehr verhindern. Millot war von der rechten auf die linke Seite gewechselt und war frei anspielbar, der Pass auf Guirassy in den Strafraum nicht mehr zu verhindern, und der VfB-Torjäger schoss flach ein zum 1:0.

Mit einer weiteren Riesentat, diesmal gegen den von Guirassy perfekt in Szene gesetzten, frei vor ihm auftauchenden Millot, verhinderte Kobel in der 58. Minute die Vorentscheidung. Auf der anderen Seite scheiterte Bynoe-Gittens nach Zuspiel von Füllkrug zunächst an Nübel (59.) und drückte die Kugel nur eine Minute später zum vermeintlichen 1:1 über die Linie. Doch der VAR kassierte den Treffer: Der Torschütze stand nach Füllkrugs Querpass knapp im Abseits.

20 Minuten vor Schluss stellte Stuttgart um auf Fünferkette. Das Geschehen spielte sich nun weitgehend in der VfB-Hälfte ab, doch früh nutzten die Gastgeber eine Konterchance: Millot auf Mittelstädt, weiter in den Lauf von Guirassy, der halblinks vor dem Tor eiskalt blieb und auf 2:0 erhöhte (77.). Der eingewechselte Reus hätte Borussia acht Minuten vor dem Ende heranbringen können, doch er kam nach Hummels‘ langem Ball nicht an Nübel vorbei.

Ausblick:   
Vier Spiele sind noch zu absolvieren in diesem Jahr, vier Spiele innerhalb von elf Tagen: am Samstag (18:30 Uhr) in der Liga gegen Leipzig, am kommenden Dienstag gegen Paris, Samstag in Augsburg sowie am übernächsten Dienstag (19.12.) gegen Mainz.

Teams & Tore

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DFB-Pokal, Achtelfinale
VFB STUTTGART – BORUSSIA DORTMUND 2:0 (0:0)

VfB Suttgart: Nübel – Vagnoman (81. Stergiou), Anton, Zagadou, Mittelstädt – Karazor, Millot (90.+3 Jeong) – Stiller, Führich (71. Silas) – Undav (71. Rouault), Guirassy (90.+3 Leweling)
Bor. Dortmund: Kobel – Can, Hummels, Schlotterbeck – Wolf (46. Bensebaini), Özcan (78. Reus), Sabitzer (46. Brandt), Ryerson – Adeyemi, Moukoko (24. Füllkrug), Bynoe-Gittens (71. Malen)
Bank: Bredlow, Stenzel, Haraguchi, Kastanaras – Meyer, Meunier, Blank, Papadopoulos
Tore: 1:0 Guirassy (54., Millot), 2:0 Guirassy (77., Mittelstädt)  
Eckstöße: 4:2 (Halbzeit 2:1), Chancenverhältnis: 6:3 (2:1)
Schiedsrichter: Brand (Schwebheim), Gelbe Karten: Anton – Bensebaini
Zuschauer: 54.200 (ausverkauft), Wetter: trocken, 1 Grad