Julian Weigl entschuldigte sich gleich zu Beginn des Interviews mit BVBtotal! bei seiner Mannschaft für den Fauxpas, der ihm gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit gegen Leipzig unterlaufen ist. Danach analysierte er treffend, dass man tolerieren müsse, dass Leipzig die bessere Mannschaft gewesen sei. Fügte aber auch gleich an: „Wir haben nicht alles schlecht gemacht. Vor allem der Kampfgeist und die Moral haben gestimmt.“

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Julian, Ihr habt die erste Saisonniederlage kassiert, dazu ist Eure grandiose Heimserie gerissen. Wie groß ist die Enttäuschung?
„Natürlich sehr, sehr groß. Gerade ich muss mich entschuldigen bei der Mannschaft, für den Fehler direkt nachdem ich reingekommen bin. Das hat uns ein bisschen das Genick gebrochen, denn wir kassieren danach die Rote Karte, gehen durch den Elfmeter mit 1:3 in Rückstand. Ich wollte eigentlich frischen Wind reinbringen, das ist schiefgegangen mit der ersten Aktion und das habe ich mir natürlich anders vorgestellt. Wir haben dann trotzdem nochmal alles nach vorne geworfen, gekämpft, uns das 2:3 verdient und waren nah dran am 3:3. Unterm Strich sind wir aber enttäuscht, gerade auch, weil wir unser Stadion zu einer Festung gemacht haben. Das war die erste Niederlage, seitdem ich in Dortmund bin. Das ist sehr schade und tut uns Leid für die Fans.

Die Chancen waren da, allerdings nicht so viele wie sonst. Ihr konntet nicht so dominant auftreten. War das bisher der stärkste Gegner in dieser Saison?
„Sie haben es uns auf jeden Fall sehr schwer gemacht. Sie haben sehr gutes Pressing gespielt, wir mussten in der ersten Halbzeit oft den langen Ball suchen. Sie waren sehr giftig auf die zweiten Bälle. Sie sind häufig in unserer Hälfte in Ballbesitz gekommen. Wir haben hinten den Ball laufen lassen, bis sie uns gepresst haben. Wir haben nicht die richtigen Lösungen gefunden, auch in der zweiten Halbzeit phasenweise. Deshalb müssen wir tolerieren, dass Leipzig heute die bessere Mannschaft war.“

„Müssen in Spitzenspielen die Dinger machen“

Was könnt Ihr aus dieser Niederlage lernen?
„Das müssen wir uns jetzt erstmal genau anschauen. Die Crux lag glaube ich wirklich an den zweiten Bällen, die Leipzig mehrheitlich gewonnen hat. Auch mit Ball haben wir keine Lösungen gefunden. Wir müssen viel analysieren, dürfen den Kopf jetzt aber auch nicht komplett in den Sand stecken. Am Dienstag geht es schon weiter. Wir haben nicht alles schlecht gemacht, haben nach der Pause nochmal alles gegeben, haben Kampfgeist gezeigt und Moral. Unterm Strich haben wir unsere Chancen nicht genutzt, auch wenn es weniger waren als sonst. Manchmal muss man in so Spitzenspielen dann auch die wenigen Dinger machen, die man bekommt.“ (djg)

BVB total! Video: Interview mit Julian Weigl.