So schnell kann es gehen im Fußball. Am Montag hagelte es Kritik nach der dürftigen Leistung beim 1:1 gegen Augsburg. Am Samstag gab es Lob und Anerkennung nach dem 1:1 in Leipzig. Borussia Dortmund hatte sich – endlich wieder! – im Stile einer Spitzenmannschaft präsentiert.

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„Wir fahren einigermaßen zufrieden nach Hause“, bilanzierte Peter Stöger nach dem hochwertigen Fußballabend in Sachsen. Er hatte „in der ersten Halbzeit ein außergewöhnlich gutes, in der zweiten Halbzeit ein gutes Fußballspiel gesehen“, das, wie es Julian Weigl formulierte, „eine sehr gute Antwort“ gewesen sei auf die Kritik an der Spielweise insbesondere gegen Augsburg. Stöger fügte hinzu: „Heute haben wir viele Dinge von dem gesehen, was wir sehen wollten: Körpersprache, Passspiel, Zweikampfverhalten, Bewegung in die Tiefe. Vieles war gut gegen einen starken Gegner. Beide Mannschaften waren darauf aus, das Spiel gewinnen zu wollen.“

Im Gegensatz zum 1:0-Auswärtssieg in Gladbach und dem 1:1-Unentschieden in Bergamo benötigte die Mannschaft dieses Mal nicht ein Füllhorn voll Glück. Im Gegenteil: Angesicht von zwei (richtigerweise) wegen vorausgegangener Abseitsstellungen nicht anerkannter Treffer von Batshuayi und Reus in der ersten sowie einer verpassten XXL-Chance durch Batshuayi zu Beginn der zweiten Halbzeit war der BVB dem Sieg näher als Leipzig, das nach offenem Schlagabtausch in der ersten Hälfte im zweiten Durchgang weitgehend – bis etwa zur 75. Minute – in der eigenen Hälfte beschäftigt war. Erst dann kamen die Hausherren nochmal auf, in dem Wissen, dass „der Punkt für Dortmund wertvoller ist als für uns“ (Trainer Hasenhüttl) im Kampf um die Zulassung zur UEFA Champions League.

„Das Ergebnis ist okay. Wir haben den Abstand gehalten.“

„Das Ergebnis ist okay. Wir haben den Abstand gehalten“, befand Stöger. In der Tabelle rutschte der BVB zwar von zwei auf drei, wahrte aber den Drei-Punkte-Vorsprung auf Leipzig. Und wenn es gelingt, aus dem anstehenden Heimrecht gegen Frankfurt (am kommenden Sonntag, 11. März) sowie direkt danach gegen Hannover (18. März) auch einen Heimvorteil zu machen, könnte der BVB mit einem leichten Plus in die Endphase der Saison gehen.

Vor dem Heimspiel-Doppelpack in der Liga gegen Frankfurt und Hannover steht am Donnerstag (19 Uhr, Tickets gibt’s hier) das Hinspiel gegen den FC Salzburg in der UEFA Europa League an. Einen Nachteil in der Doppelbelastung sieht Peter Stöger nicht. Im Gegenteil. „Wir sind froh, dass wir dabei sind.“ Die Vielzahl der Spiele in diesen Wochen ist eine willkommene Gelegenheit, die „paar Jungs, die aus Verletzungen retour kommen“ schnell zu integrieren und auf Betriebstemperatur zu bekommen für den nationalen wie internationalen Endspurt: „Der Kader vergrößert sich. So hast du Spielpraxis, die für einige unserer Jungs auch ein wichtiger Faktor ist.“
Boris Rupert