127 Tage lang hat Julian Weigl auf diesen Moment warten müssen: Im Heimspiel gegen Köln kommt er erstmals seit seinem Knöchelbruch, erlitten am 13. Mai in Augsburg, wieder in der Bundesliga zum Einsatz. Eine Woche später gelingt ihm gegen Gladbach ein Traumtor.

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„Es war traumhaft, ein sehr schönes Gefühl, wieder hier im Stadion einzulaufen. Ich kann kaum glücklicher sein.“ Monatelang hat er zuschauen müssen, wie seine Kollegen auf dem Platz trainierten, während er allein im Kraftraum für sein Comeback schuftete.

In diesen Tagen passt halt alles, zumindest auf nationaler Ebene für Borussia Dortmund, auch wenn der Start in den Monat September mit einem 0:0 beim SC Freiburg trotz 60 Minuten in Überzahl nur halbwegs gelingt. Immerhin steht auch nach dem 3. Spieltag die Tabellenführung – insgesamt zum 150. Mal in der Bundesliga für den BVB. Grund für die Überzahl ist ein übles Foul an Marcel Schmelzer, der in Freiburg gerade erst sein Comeback feiert nach fünfwöchiger Pause und nun erneut ebenso lange pausieren muss. Freiburgs Ravet sieht nach Ansicht des Videobeweises die Rote Karte.

Dann folgen vier Siege in Serie: Maximilian Philipp trifft bereits in der zweiten Minute zum 1:0 gegen den 1. FC Köln. Unmittelbar vor der Pause gelingt Sokratis – anerkannt nach Videobeweis – das 2:0. Mit drei Gegentoren binnen zehn Minuten werden die Geißböcke in Durchgang zwei demontiert: Pierre-Emerick Aubameyang zunächst per Handelfmeter (59.) und 80 Sekunden später aus dem Feld sowie erneut Philipp (69.) stellen den 5:0-Endstand her.

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Im Volksparkstadion liefern sich der Hamburger SV und Borussia Dortmund eine temporeiche Partie. Weil der BVB mit seinen Chancen schludert, führt er zur Halbzeit „nur“ mit 1:0 durch ein Tor von Shinji Kagawa. Erst nach gut einer Stunde stellt Aubameyang mit dem zweiten Treffer die Weichen auf Sieg, den Christian Pulisic in der 79. Minute mit dem 3:0 endgültig sichert. Es ist das 3000. BVB-Tor in der Bundesliga-Geschichte, das zugleich den 750. Sieg beschert.

Zuhause gegen Gladbach dauert es zwar bis zur 28. Minute, bis die bis dahin sehr stabile Gladbacher Deckung geknackt ist, doch dann gibt es kein Halten mehr: Zunächst Philipp (28. und 38. Minute), dann Aubameyang mit einem Doppelpack kurz vor (45. Minute) und kurz nach der Pause (49.) stellen eine 4:0-Führung her. Nach gut einer Stunde vollendet der Gabuner ein Solo mit seinem dritten Treffer in dieser Partie, ehe Lars Stindl Borussia Dortmunds gegentorlose Serie mit dem – alles andere als unverdienten – Ehrentreffer beendet. Bis dahin hat Roman Bürki vier Mal glänzend pariert. Mit einem Traumtor stellt Julian Weigl in der 79. Minute den 6:1-Endstand her.

Mit einem hart erkämpften 2:1-Erfolg beim FC Augsburg baut der BVB sowohl den eigenen Startrekord als auch die Tabellenführung auf fünf Punkte aus. Yarmolenko (4.) und Kagawa (23.) erzielen die Tore für den BVB, der in der ersten Halbzeit zu weiteren hochkarätigen Möglichkeiten kommt, während Augsburg im zweiten Durchgang dann die bessere Mannschaft ist und auf den Ausgleich drängt. Aubameyang verschießt in Minute 79 arg leichtfertig einen Elfmeter.

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In der UEFA Champions League leistet sich der BVB mit einer unglücklichen 1:3-Niederlage gegen Tottenham Hotspur und einem verdienten 1:3 gegen Real Madrid jedoch einen Fehlstart. 67.343 Zuschauer im Wembley-Stadion sehen einen insbesondere in der ersten Hälfte dominanten BVB, doch die Gastgeber sind mit zwei Kontern früh erfolgreich, durch Son zum 1:0 (4.) und Kane zum 2:1 (11.). Andrey Yarmolenko gleicht zwischenzeitlich aus (11.). Pulisic’ Tor zählt zurecht nicht (45.), doch Aubameyang bei dessen Treffer in der 56. Minute im Abseits zu sehen, ist eine haarsträubende Fehlentscheidung des italienischen Schiedsrichtergespanns. Stattdessen erhöht Kane kurz darauf auf 3:1. Im Heimspiel gegen Madrid sind die Schwarzgelben immer präsent und spätestens nach Aubameyangs Anschlusstreffer in der 54. Minute voll drin in dieser Partie, kassieren aber in der 79. Minute ein Kontertor durch Ronaldo zum 1:3-Endstand.
Boris Rupert