Die U19 von Borussia Dortmund hat sich am Sonntagnachmittag die deutsche A-Junioren-Meisterschaft gesichert! Im Finale bezwangen die Jungs von Trainer Mike Tullberg Nord/Nordost-Meister Hertha BSC in Berlin mit 2:1 (1:1).

Personal

Gegenüber dem Pokalfinale hatte Mike Tullberg eine personelle Änderung und damit eine taktische Modifizierung vorgenommen: Statt Angreifer Julian Rijkhoff, der zunächst auf der Bank Platz nahm, sollte Vasco Walz vor der Dreierkette bestehend aus Farouk Cisse, Nnamdi Collins und Colin Kleine-Bekel gemeinsam mit Dennis Lütke-Frie das defensive Mittelfeld stabilisieren. Bradley Fink übernahm die Rolle des Stoßstürmers, unterstützt wurde er von Jamie Bynoe-Gittens und Göktan Gürpüz auf den Halbpositionen.

Spiel

Die ersten Akzente bei anfangs strömendem Regen im Stadion auf dem Wurfplatz setzte der Berliner Jamil Najjar. Zunächst prüfte er Silas Ostrzinski mit einem tückischen 18-Meter-Schuss (5.), dann sah er nach taktischem Foul an Jamie Bynoe-Gittens die Gelbe Karte (10.). Hertha fand besser ins Spiel, zwang die in der Abwehr mitunter unsortierten Borussen zu Fehlern – und bestrafte sie in der 12. Minute: Julian Eitschberger hatte Tom Rothe das Nachsehen gegeben, den Flankenball bugsierte Luca Wollschläger unbedrängt in die Maschen.

„Wir standen anfangs ein wenig zu tief und haben vor dem 0:1 schlecht verteidigt. Später hat sich die Waage zu unserer Seite geneigt“, analysierte Hans-Joachim Watzke, der Vorsitzende der Geschäftsführung, in der Pause. Gemeinsam mit Präsident Dr. Reinhard Rauball, dem künftigen Cheftrainer Edin Terzic und Sportdirektor Sebastian Kehl verfolgte Watzke die Partie auf der Tribüne des Hertha-Amateurstadions.

Es dauerte eine knappe halbe Stunde bis die Schwarzgelben auf Touren und ins Tempo kamen. Nachdem Schiedsrichter Justin Joel Hasmann ein elfmeterreifes Foul von Eitschberger an Bradley Fink nicht geahndet hatte (Watzke: „Ein klarer Strafstoß“) und Göktan Gürpüz sowie Nnamdi Collins an Hertha-Schlussmann Robert Kwasigroch gescheitert waren, gelang Jamie Bynoe-Gittens in der 37. Minute nach Hereingabe von Tom Rothe der überfällige und hochverdiente 1:1-Ausgleich.

Der BVB war hellwach, er diktierte die Intensität dieser spannenden und unterhaltsamen Partie. Bradley Fink schloss nach dem Zuspiel von Göktan Gürpüz eine feine Einzelleistung mit dem Führungstor zum 2:1 ab (48.). Die Dortmunder verpassten es aber, schnell einen weiteren Treffer nachzulegen und gestatteten den Herthanern wieder mehr Spielanteile. Und sie haderten noch einmal mit dem Schiedsrichter, der nach einer harten Zweikampfführung des Berliners Mesut Kesik gegen Lion Semic nicht auf Elfmeter entschied (65.).

Die Gastgeber mussten ins Risiko gehen, so dass sich dem BVB Konterchancen eröffneten. Lion Semic traf das Außennetz (74.), Bradley Fink setzte den Ball per Hacke am rechten Pfosten vorbei (76.), und Tom Rothe fand mit seinem Kopfball in Hertha-Torwart Kwasigroch seinen Meister (83.). Aber diese vergebenen Chancen und Herthas mitunter gefährlichen Schluss-Attacken waren mit dem Abpfiff vergessen: Es gab kein Halten mehr, Schwarzgelb jubelte und feierte die neunte Deutsche Meisterschaft.

BVB: Ostrzinski – Semic (85. Husseck), Collins, Kleine-Bekel, Rothe – Lütke-Frie, Cisse, Walz – Bynoe-Gittens (80. Bamba), Gürpüz (85. El-Zein) – Fink.

Tore: 1:0 Wollschläger (12.), 1:1 Bynoe-Gittens (37.), 1:2 Fink (48.)

Wilfried Wittke