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Trainingslager Tag 4

Sebastien Haller blickt zurück – und voraus

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Seit genau einer Woche ist Sebastien Haller nach seiner Krebserkrankung zurück im Kreis seiner Kollegen. Der Leistungsdiagnostik am vergangenen Montag folgte die Teilnahme am Mannschaftstraining und auch im Trainingslager in Marbella hat der Angreifer bisher an jeder Einheit teilgenommen.

Spricht man seine Mitspieler auf die Rückkehr von Sebastien Haller an, zaubert die Frage jedes Mal ein Lächeln ins Gesicht. „Ich habe Gänsehaut, wenn ich daran denke, dass er wieder auf dem Platz steht“, sagt etwa Kapitän Marco Reus. „Vom Kopf her ist er schon sehr weit. Mich hat es gefreut, ihn wieder auf dem Platz und in Aktion zu sehen“, erklärt Salih Özcan. Und Torwart Gregor Kobel fügt hinzu: „Sebastien macht einen sehr guten Eindruck. Er sieht stark aus, seine Bewegungen gefallen mir.“ 

Am Montag hat sich der Rückkehrer im Trainingslager das erste Mal selbst zu Wort gemeldet. „Es geht mir gut“, sagt der 28-Jährige direkt am Anfang der Medienrunde. „Es waren harte sechs Monate. Natürlich bin ich sehr glücklich, mit den Jungs hier zu sein und trainieren zu können.“ Und dann blickt er auf die vergangenen Monate zurück, in denen sein Alltag aus Behandlungen, Krankenhausaufenthalten und Zeit mit der Familie bestand. Seine Familie und Freunde haben ihn auf dem Weg zurück unterstützt. Mit ihnen hat er auch über ein mögliches Karriereende gesprochen. Das sei aber keine Option für den Fußballer gewesen. „Für mich war meine Rückkehr nur eine Frage der Zeit, deswegen habe ich immer weitergemacht.“ Auch mit den Profis Timo Baumgartl, Marco Richter und Jean-Paul Boetius, die ebenfalls eine Hodenkrebs-Diagnose erhalten hatten, tauschte Haller sich aus. „Wir haben sehr viel gesprochen über die Therapie, die Operation und die mentale Gesundheit. Das war sehr wichtig. Sie sind auch ein Teil des Heilungsprozesses.“

Die vergangenen Monate bestanden für Haller aber auch aus viel Arbeit. Denn er wollte die Zeit nutzen, fit zu bleiben für diesen Moment, wenn er wieder auf dem Platz stehen kann. „Es ist das beste Gefühl, das man haben kann“, sagt er über die Rückkehr auf den Rasen. „Wenn man diese Krankheit hat, kennt man seine Zukunft nicht. Ich konnte mich nur auf den nächsten Tag konzentrieren. Ich habe viel gearbeitet, sodass ich jetzt alles mitmachen kann.“ Schon in den vergangenen Monaten und auch jetzt steht er im engen Austausch mit der medizinischen Abteilung des BVB. „Es wird sehr darauf geachtet, wie mein Körper auf das Training reagiert. Jetzt werden meine Werte intensiv beobachtet. Solange ich mich wohlfühle, werde ich alles mitmachen, aber wir müssen alle Daten im Blick behalten.“

Wann Haller in den Spielbetrieb zurückkehrt, ist noch offen. „Wir wollen ihn ganz behutsam aufbauen“, sagt Sportdirektor Sebastian Kehl. „Er hat zwischen den Behandlungen Sport gemacht und läuferisch gearbeitet. Aber läuferisch zu arbeiten und mit einer Fußballmannschaft zweimal am Tag zu trainieren, ist ein Riesenunterschied, weil die Bewegungen anders und viel intensiver sind. Wir sollten ihm Zeit geben.“

Noch ist es nicht so weit, aber „auf lange Sicht gibt er uns eine Alternative im Spiel, die wir vielleicht noch nicht haben“, blickt Reus voraus. „Wir tun gut daran, Ruhe zu bewahren und ihm Zeit zu geben, bis er seinen Rhythmus gefunden hat.“ Und dann steht für den Stürmer auch das erste Mal ein Einsatz vor der Gelben Wand an: „Das war vom ersten Tag an in meinem Kopf. Ich freue mich, im Stadion und vor der Gelben Wand zu spielen. Das ist das Ziel.“
Christina Reinke

BVB-TV by 1&1: Medienrunde mit Sebastien Haller