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Handball

Rückkehr nach Dortmund – Neuzugang Alicia Stolle im Interview

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Alicia Stolle hat von 2011 bis 2014 bereits für Borussia Dortmund gespielt. In diesem Sommer ist die Handballerin nach Dortmund zurückgekehrt. Darüber und was sie in den vergangenen Jahren erlebt hat, haben wir mit ihr gesprochen.

Willkommen zurück in Dortmund, Alicia. Wie sind die ersten Tage in der alten Heimat für Dich bisher gelaufen?
„Vielen Dank. Nach der Auftaktveranstaltung und der Einkleidung sind wir direkt in ein Trainingslager in die Niederlande gefahren, wo viel Teambuilding und viele Meetings auf dem Programm standen, also eher weniger der Handball. Aber bisher bin ich sehr positiv gestimmt. Es ist eine super Stimmung in der Mannschaft. Die Mädels sind alle nett und wir wurden sehr, sehr gut aufgenommen.“

Jetzt ist es ein paar Jahre her, dass Du hier gespielt hast. Welche Veränderungen hast Du wahrgenommen?
„Damals, als ich hier war, hat der BVB noch in der zweiten Liga gespielt. Ich denke, dass die Abteilung generell sehr gewachsen und professioneller aufgestellt ist, alleine durch die Jugendarbeit. Der BVB hat sich für das Final Four qualifiziert und die B-Jugend hat zuletzt die Deutsche Meisterschaft gewonnen. Ich denke, dass es auch ein wichtiger Schritt ist, die Jugend mit einzubinden und zu fördern. Gerade die Professionalisierung in der ersten Mannschaft war aber natürlich der wichtigste Schritt.“

Nach Deiner Zeit in Dortmund hast Du in Blomberg gespielt, dann beim Thüringer HC und anschließend drei Jahre in der Champions League in Budapest beim FTC. Was hast Du in den vergangenen Jahren, vor allem im Ausland, gelernt?
„Man sagt natürlich immer schnell ‚Erfahrung‘, das ist klar. Man erlebt viel Gutes, hat aber auch Situationen, in denen es mal nicht so läuft. Und dann spielt man in einem Verein, in dem die persönlichen Befindlichkeiten vielleicht eher hinten angestellt werden und es einfach nur um Leistung geht. Da wird eine mentale Stärke umso wichtiger. Wenn man dann alleine dort ist, kann es manchmal nicht so leicht sein, gerade bei Verletzungen. Ich glaube, dass ich mich persönlich und handballerisch vom Kopf her deutlich weiterentwickelt habe. Ich kann einschätzen, was genau gut für mich ist und was eher weniger. Das habe ich auch von absoluten Top-Profis wie Andrea Lekic gelernt, gerade in Bezug auf den eigenen Körper, was Regeneration und zusätzliche Trainingseinheiten alleine betrifft.“ 

Du hast ein abgeschlossenes Studium und konzentrierst Dich also voll auf den Handball.
„Ich habe in Budapest noch meine Masterarbeit geschrieben, war dann fertig mit meinem Psychologie-Studium und habe anschließend zwei Jahre nur Handball gespielt. Jetzt möchte ich einfach mal gucken, wie es hier in Dortmund so läuft. Wenn sich alles eingespielt hat, mache ich vielleicht ein bisschen was, um auch in diesem Bereich ein bisschen voran zu kommen. Aber der Fokus liegt natürlich weiterhin auf dem Handball.“

Welche Rolle hat bei Deiner Entscheidung für den BVB gespielt, dass Du aus der Gegend kommst und es hier ein wenig familiärer zugeht?
„Es war auf jeden Fall ein Grund, ich hatte das gerade ja schon angesprochen. Ich weiß, dass ich zwischendurch einfach auch mal nach Hause fahren kann. Das ist natürlich einfacher, wenn man sich mal kurz ins Auto setzen kann und Familie und Freunde in der Nähe sind. Und ja, darauf freue ich mich auf jeden Fall.“

Welchen Eindruck hast Du von den Spielerinnen bekommen, die Du ja noch nicht kanntest?
„Ein paar kannte ich schon aus der Nationalmannschaft, wie Lena Degenhardt, Sarah Wachter und Lisa Antl, viele aber auch nur vom Sehen und Hören. Bisher sind alle super lieb, hilfsbereit und ich fühle mich sehr, sehr wohl. Ich denke, dass wir in dieser Saison gerade über die Mannschaft kommen werden und da eine große Stärke von uns liegen wird.“

Welche Ziele hast Du mit der Mannschaft?
„Wir wollen begeisternden Handball spielen und natürlich in allen Wettbewerben so weit wie möglich kommen. Es ist das Ziel, weiter zu Bietigheim aufzuschließen zu können. Aber erst einmal ist es uns wichtig, dass wir in jedem Spiel und Training vollen Einsatz zeigen und wir aus den Spielen mit dem Gefühl rausgehen, alles gegeben zu haben. Und dann können wir schauen, was am Ende möglich ist und es wäre toll, den Frauen-Handball in Dortmund weiter voranzubringen und die eine oder andere Halle mit vielen Fans zu füllen.“

Wann wäre es für Dich persönlich eine erfolgreiche Saison?
„Ich möchte das eigentlich ungern von Ergebniszielen abhängig machen und sagen, dass ich unbedingt unter die ersten Zwei in der Liga und in der European League sehr weit kommen möchte. Aber auf mich persönlich bezogen möchte ich wieder vermehrt meine Stärken zeigen und einbringen können, einen Schritt nach vorne machen und einfach befreit aufspielen, ohne mir selber mental Druck zu machen.“

War das in den vergangenen drei Jahren anders?
„Es war nicht immer leicht, gerade mental war es wirklich nicht immer einfach. Man verliert ganz schnell das Selbstvertrauen, wenn mal nicht auf einen gebaut wird. Ich hatte leider auch zwei große Verletzungen, mit denen ich länger raus war. Dann ist es gerade in einem sehr professionellen Verein, wo man in der Champions League weiterkommen will, wo in der Liga nur der Sieg zählt, nicht so leicht, wieder zu alter Stärke zurückzufinden.“

Wie sehr ist denn der Schalter schon von Budapest nach Dortmund umgelegt? 
„Ich habe mich schon einigermaßen gut eingelebt. Im Handball geht es jetzt erst los. Wir hatten erst wenige Halleneinheiten und deswegen bin ich gespannt, wie es danach läuft. Wir hatten das erste Testspiel, und dann geht es schon ins Trainingslager. Ich freue mich auf die kommende Zeit.“