Borussias U19 hat einen weiteren Meilenstein gesetzt und das Play-off-Spiel in der UEFA Youth League beim FC Empoli mit 5:3 (2:2) gewonnen. Der BVB ist damit als einziger deutscher Verein im Lostopf, wenn am kommenden Montag in Nyon die Paarungen für das Achtelfinale (1./2. März) ermittelt werden.

Die Jungs von Mike Tullberg verdienten sich den Sieg in einer intensiven und turbulenten Partie mit einer ganz starken Darbietung in der zweiten Halbzeit. Die fünf Treffer verteilten sich auf fünf Schützen: Jamie Bynoe-Gittens, Julian Rijkhoff, Bradley Fink, Lion Semic und Leonardo Pezzola, der ein Eigentor zum Dortmunder 2:2-Ausgleich fabrizierte.

Die Schwarzgelben kamen nach kurzem Abtasten gut ins Spiel, attackierten vornehmlich über die linke Seite und den in der Offensive spielfreudigen Tom Rothe. Dem vor der Saison vom FC St. Pauli nach Dortmund gewechselten Außenverteidiger gelang nach Soumaila Coulibalys sehenswerter Spieleröffnung eine präzise Hereingabe, die der zum richtigen Zeitpunkt ins Angriffszentrum gestartete Jamie Bynoe-Gittens (15.) zur 1:0-Führung vollendete. Doch die Freude währte nur kurz, denn Empoli glich durch einen Sonntagsschuss vom halbherzig angegriffenen Luca Magazzu (16.) postwendend aus. 

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Das war ein Wirkungstreffer, zumal sich kurze Zeit später auch noch der im Mittelfeld stark aufspielende Abdoulaye Kamara nach einem Foulspiel verletzt hatte und in der 27. Minute ausgewechselt werden musste. Der BVB wirkte in der Defensive ungeordnet und lud Magazzu (28.) in der Folge zum 2:1-Führungstreffer ein. Doch die Mannschaft hat mittlerweile gelernt, sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen zu lassen und belohnte sich schon vor der Pause mit dem Ausgleich. Nach einer weiteren guten Flanke von Rothe produzierte der von Bradley Fink unter Druck gesetzte Leonardo Pezzola per Kopf ein Eigentor (41.). Mit dem 2:2 ging es dann in die Halbzeitpause.

Lion Semic führte sich blendend ein

Mike Tullberg modifizierte zum Seitenwechsel die taktische Ausrichtung und stellte damit die Weichen in Richtung Sieg. Für Nnamdi Collins kam Lion Semic in die Partie, Göktan Gürpüz rochierte ins zentrale Mittelfeld. Und diese Maßnahmen zeigten Wirkung: Eine feine Ballpassage über Bynoe-Gittens, Semic und Gürpüz veredelte Julian Rijkhoff mit dem Treffer zum 3:2 (57.). Es war das 18. Tor des Niederländers in seinem 22. Pflichtspiel für den BVB. Fünf Minuten später schlugen die im zweiten Durchgang deutlich strukturierter auftretenden Schwarzgelben erneut zu: Rothe gelang nach Gürpüz‘ Ecke ein wuchtiger Kopfball an die Unterkante der Latte, Fink schaltete blitzschnell und drückte das Spielgerät über die Linie (63.). 

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Der Widerstand der Gastgeber war damit fast gebrochen, der agile Semic erhöhte in der 77. Minute noch auf 5:2. Vorausgegangen war ein langer Pass von Bradley Fink, Semic legte sich den Ball vom rechten auf den linken Fuß und jagte ihn unhaltbar in die Maschen. Der BVB, der sich in der zweiten Halbzeit auch im Defensivverhalten und in der Abwehr deutlich verbesserte zeigte, ließ in der 86. Minute nur noch Empolis Ergebniskorrektur durch Filippo Panicucci zu.

Stimmen zum Spiel

Lars Ricken „Dieses intensive und tolle Spiel hat gezeigt, weshalb die UEFA Youth League für den Verein und die Entwicklung unserer Talente so wichtig ist. Die Jungs mussten an ihre Grenzen gehen und nach dem Rückstand ihre Widerstandsfähigkeit zeigen. Sie haben super reagiert, auch auf die taktischen und personellen Umstellungen von Mike Tullberg, und am Ende verdient gewonnen.“

Mike Tullberg: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben auch ein schönes Tor zum 1:0 erzielt, hatten aber in der Abwehr in unserer 3 – 5 – 2-Formation einige Probleme. Das 1:1 konnte man nicht verhindern, das 1:2 resultierte aus einem großen Fehler. Ich habe nach 25 Minuten umgestellt und wusste, dass ich mit Lion Semic einen wichtigen Spieler in der Hinterhand hatte. Der Plan mit den beiden Schlüsselspielern über Außen, Lion Semic und Tom Rothe, ist aufgegangen. Wir sind gegen einen nicht einfachen Gegner verdient weitergekommen, Borussia steht erst zum zweiten Male im Achtelfinale. Darauf können die Jungs stolz sein.“

BVB: Ostrzinski – Collins (46. Semic), Coulibaly, Kleine-Bekel, Rothe – Kamara (27. Walz), Lütke-Frie – Bynoe-Gittens (70. Mengot), Rijkhoff (89. El-Zein), Gürpüz –Fink.

Wilfried Wittke