In Rekordzeit ging die von außergewöhnlicher Harmonie geprägte Mitgliederversammlung des BV Borussia 09 e.V. am heutigen Sonntag in der Westfalenhalle über die Bühne. „Es macht wieder Spaß, Borusse zu sein. Der BVB steht im Herbst 2018 glänzend da“, erklärte Präsident Dr. Reinhard Rauball.

Vor einem Jahr in einer Mischung aus Beifall und leichten Pfiffen, 2018 mit Standing-Ovations in handgestoppten 1:47 Minuten wurde das Team des Bundesliga-Tabellenführers mit Trainer Lucien Favre an der Spitze begrüßt. „Wir freuen uns sehr darüber, dass es so schnell gelungen ist, eine Mannschaft zu formen, die sich wieder in das Herz aller Borussen gespielt hat“, bemerkte Rauball. Langanhaltenden Beifall hatte es zuvor auch für die Handball-Damen gegeben. Schatzmeister Dr. Reinhold Lunow betonte: „Das BVB-Gefühl ist wieder da. Wir sollten aufpassen, dass es nicht verloren geht.“

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Hans-Joachim Watzke führte in seiner immer wieder von Beifall unterbrochenen Rede „schnell durch Zahlen“. Mit 539 Millionen Euro erreichte der BVB im Geschäftsjahr 2017/18 den höchsten Umsatz der Klubgeschichte. Operatives Ergebnis: 126 Mio. €, Netto-Jahresüberschuss „rund 28,5 Millionen, Finanzschulden: null, Bankguthaben 59,5 Millionen“. Im laufenden Jahrzehnt erzielte der BVB addiert einen Gewinn in Höhe von 167,7 Mio. €. Der Vorsitzende der Geschäftsführung lobte auch die Spieler, die derzeit nicht zum Einsatz kommen oder gar nicht im Kader stehen („Sie machen uns so stark, weil sie das Niveau dramatisch heben“), hieß Paco Alcácer – begleitet von Ovationen – „herzlich willkommen bei Borussia Dortmund“ und mahnte an die Adresse der Profis: „Wir müssen dranbleiben und dürfen keine zwei Prozent nachlassen!“

Zur „Phantom-Diskussion“ in Sachen „Super League“ betonte Watzke: „Die Bundesliga ist ein Stück deutsches Kulturgut. Ihre Einführung ist nicht umsonst 1962 in Dortmund beschlossen worden und ein Teil der DNA des BVB.“

Schatzmeister Dr. Reinold Lunow stellte die Bilanz des e.V. vor. Der Umsatz bewegte sich mit 9 Mio. € auf Vorjahresniveau, der Überschuss betrug 1,139 Mio. Euro. Die Differenz zum Vorjahr (1,946 Mio. €) ist dem Anstieg der Personalkosten sowie sonstigen betrieblichen Aufwendungen geschuldet.

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Die 1119 wahlberechtigten und anwesenden der insgesamt 155.244 Vereinsmitglieder sprachen dem Vorstand einstimmig bei einer Enthaltung die Entlastung aus und wählten erneut diese vier Vertreter in den Wirtschaftsrat: Martin Eul (Vorstandsvorsitzender Dortmunder Volksbank), Dr. Winfried Materna (Gesellschafter Materna GmbH), Michele Puller (S&K Kapital AG) sowie Dr. Thomas Steg (Generalbevollmächtigter Volkswagen AG). Vom Vorstand in dieses achtköpfige Gremium berufen sind Ute Wolf (Finanzvorstand Evonik Industries AG), Christian Lindner (Bundesvorstand FDP), Oberbürgermeister Ullrich Sierau sowie Reinhold Schulte (Aufsichtsratsvorsitzender der Signal Iduna Gruppe). Die Kassenprüfer heißen Marco Blumberg und – neu – Günter Kutowski.

Rauball sprach insbesondere allen Ehrenamtlern seinen Dank aus sowie „allen Fans, die einen Großteil des Gesichts und des Gefühls von Borussia Dortmund ausmachen. In ganz Europa beneidet man uns für unsere Fans, wie sie unseren Verein repräsentieren und zu ihm stehen, in guten wie in schlechten Zeiten“.

Einstimmig wählte die Versammlung den seit Jahrzehnten in vielfältigen Funktionen für den Verein tätigen Fritz Lünschermann zum Ehrenmitglied. „Er hat so viele Verdienste um den BVB erworben, insbesondere in der Betreuung des Ältestenrats, dass ihm diese Anerkennung zuteil werden sollte“, so Rauball.
Boris Rupert