Die Partie in Leipzig ist seit zwei Stunden beendet. Der Fokus liegt auf dem Spiel der Spiele in dieser Saison, dem Halbfinal-Hinspiel in der UEFA Champions League am Mittwoch gegen Paris Saint-Germain. Julian Brandt versichert: „Ich weiß, wie ich den Fokus innerhalb von ein paar Tagen aufs neue Spiel kriege.“ Eine wichtige Rolle sollen die Fans spielen.

Bei fünf Punkten und 18 Toren Rückstand sowie nur noch drei ausstehenden Bundesligaspielen ist Rang vier kaum noch zu erreichen. Platz fünf ist sicher – und der BVB kann am Mittwoch viel dafür tun, dass diese Platzierung erstmals für eine Champions-League-Teilnahme reichen würde.

Die Bundesliga liegt aussichtsreich im Rennen um einen zusätzlichen Startplatz in der kommenden Saison in der Königsklasse. Und Borussia Dortmund kann selbst einiges dazu beitragen, diesen Bonusplatz zu sichern. Bei einem Sieg am Mittwoch gegen PSG müssten alle drei Bundesligisten in ihren Halbfinals in Hin- und Rückspiel nur noch einen weiteren Punkt holen, um rechnerisch nicht mehr von der Premier League (England) oder von der Ligue 1 (Frankreich) überholt werden zu können.

„Wir müssen den Blick schnell auf Mittwoch richten, um Platz fünf am Ende für uns zu einem Champions-League-Platz zu machen. Das haben wir mit in der eigenen Hand“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl nach dem Spiel in Leipzig. „Wir werden nicht aufgeben und zudem anderweitig versuchen, uns für die Champions League zu qualifizieren“, versicherte Julian Brandt mit Blick auf Liga und Champions League und fügte hinzu: „Ich bin nicht erst seit diesem Jahr Profi und weiß, wie ich den Fokus innerhalb von ein paar Tagen aufs neue Spiel kriege.“

„Wir haben bewiesen, dass wir sehr schnell umswitchen können. Wir haben am Mittwoch eine Riesenchance, ein Wahnsinnsspiel vor der Brust, auf das sich jeder freut“, bestätigte Gregor Kobel und empfahl allen, „heute den Frust rauslassen, darüber quatschen, was nicht gut gelaufen ist, und dann mit Vollgas in die Champions League gehen“.

Auch Kehl blickt mit Optimismus auf das Halbfinal-Hinspiel am Mittwoch gegen Paris Saint-Germain im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK. „Wir werden es hinbekommen, weil es ein anderer Wettbewerb ist. Das haben wir häufig genug schon gezeigt. Ganz Deutschland freut sich auf dieses Spiel. Im Halbfinale der Champions League standen wir seit 2013 nicht mehr. Wir werden es mit maximaler Konzentration angehen.“ Der Sportdirektor fügte hinzu: „Wir werden die Wunden lecken, und der eine oder andere steht am Mittwoch auch wieder zur Verfügung.“

Kapitän Emre Can, Linksverteidiger Ian Maatsen und vermutlich auch Marcel Sabitzer, der unter der Woche wegen eines Infektes nur bedingt belastbar war, sollten wieder mit dabei sein. Bei Mats Hummels, der in Leipzig eine Risswunde am Schienbein erlitt, gab Kehl bedingt Entwarnung und nimmt die Fans mit ins Boot: „Wir brauchen eine gute Stimmung, wir brauchen eine Euphorie von außen, wir brauchen unser Stadion.“
Boris Rupert