Es war ein Pokal-Drama. Aber es war trotz des superspäten Ausgleichs in der Nachspielzeit und trotz des superspäten Siegtores in der Verlängerung ein verdientes Weiterkommen – mit einem ebenso unglücklichen Verlierer, dem BVB-Trainer Lucien Favre für dessen Leistung ein großes Kompliment aussprach.

„Das war keine Überraschung für mich. Das Spiel war sehr schwer für uns“, sagte der Schweizer nach dem 2:1-Erfolg nach Verlängerung bei der Spielvereinigung Fürth und widmete sich dann seiner Mannschaft, die sich mit großer Leidenschaft, aber auch mit noch erkennbaren Lücken, in die zweite Runde gekämpft hat: „Wir haben das Spiel nicht über 90 Minuten kontrolliert, wir haben es nicht total beherrscht, wir haben zu viele Bälle verloren. Das war unnötig, das war gefährlich.“ Der Gegner habe insgesamt „hervorragend gespielt“ und sei mit zunehmender Spielzeit „sehr gefährlich bei Kontern“ gewesen.

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So jubelten Matthias Sammer und Hans-Joachim Watzke.

Lucien Favre nahm zugleich eine realistische Einordnung vor. Nach sechs Wochen Vorbereitung können die Mechanismen noch nicht perfekt greifen, vor allem, „wenn acht, neun Spieler sehr spät gekommen sind“ nach der WM. Der Coach unterstrich: „Es braucht seine Zeit. Das ist klar. Es sind viele Details zu verbessern.“

In den 120 Minuten – mit Nachspielzeiten waren es sogar 129 Minuten – erarbeitete sich Borussia Dortmund ein großes Übergewicht. 30:11 Torschüsse, 70 Prozent Ballbesitz und eine auch recht gute Passquote von 87 Prozent standen zu Buche.

„Wir haben viele Torchancen gehabt. Sieben, acht“, zählte Favre auf – und schaute nicht unzufrieden aus. „Es ist wichtig, dass wir Torchancen kreieren. Wir haben ordentlich gespielt. Wir hätten bei einem Konter zwar das 2:1 kriegen können, dennoch hat der Gegner nicht richtig viele Torchancen gehabt.“

Somit hat Borussia Dortmund auch im 13. Jahr in Serie die erste Runde erfolgreich überstanden und ist am Sonntag im Lostopf, wenn Runde zwei ausgelost wird. Favre: „Wir sind durch. Das zählt. Nur das.“
Boris Rupert