„Es wird sicherlich das ungewöhnlichste Derby der Geschichte“, sagt Sebastian Kehl. Nach zehnwöchiger Pause geht es am Samstag endlich wieder los in der Fußball-Bundesliga: Borussia Dortmund empfängt den FC Schalke 04 vor leeren Rängen zum 156. Revierderby.

„Dieses Spiel lebt von den Fans, von ihren Emotionen, von der Begeisterung im Stadion. Das alles werden wir sicher nicht erleben. Den Spielern wird es sehr stark fehlen, sich von den Fans und der Atmosphäre zusätzlich motivieren zu lassen“, erklärte Sebastian Kehl, Leiter der Lizenzspielerabteilung, in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt und fügte hinzu: „Eines ist nach meiner Überzeugung für den Bundesliga-Endspurt entscheidend: Es wird nicht darauf ankommen, wer die größere Qualität im Kader hat, sondern darauf, wem es am besten gelingt, sich auf das Spiel und die ungewohnte Situation einzulassen und die größte Teamdynamik zu entwickeln. Die richtige Einstellung und der richtige Umgang mit der aktuellen Situation werden entscheidend sein. Und außerdem sind wir uns der Tatsache sehr bewusst, dass wir auch in diesem Derby etwas schaffen können, was unseren Fans sehr viel bedeutet – trotz dieser für alle schwierigen Zeiten.“

Über das Wie hat sich Julian Brandt Gedanken gemacht. „Es ist eigentlich so ein bisschen die Besinnung auf Basissachen, so wie wir mit dem Fußball angefangen haben als kleine Kinder. Ist schon so ein bisschen back to the roots“, so der Nationalspieler in einem Gespräch mit dem Pay-TV-Sender Sky, der das Derby am Samstag im Rahmen der „Konferenz“ live und unverschlüsselt über seinen Kanal Sky Sport News HD ausstrahlen wird. So können alle Fußballfreunde live dabei sein. Die neun noch ausstehenden Partien werden allesamt ohne Publikum ausgetragen.

„Samstag wird vieles von Null losgehen, es gibt kein Heim- oder Auswärtsspiel in der Art mehr, keinen Vor- und keinen Nachteil“, sagte Brandt in diesem TV-Interview: „Am Ende kommt es drauf an, wer diese Situation am besten annimmt und am besten damit umgehen kann.“ (br)