Lukasz Piszczek
- 26
- Roman Bürki 1
- Mateu Morey Bauza 2
- Dan-Axel Zagadou 5
- Thomas Delaney 6
- Jadon Sancho 7
- Mahmoud Dahoud 8
- Erling Haaland 9
- Thorgan Hazard 10
- Marco Reus 11
- Raphael Guerreiro 13
- Nico Schulz 14
- Mats Hummels 15
- Manuel Akanji 16
- Youssoufa Moukoko 18
- Julian Brandt 19
- Reinier Jesus 20
- Jude Bellingham 22
- Emre Can 23
- Thomas Meunier 24
- Luca Unbehaun 25
- Steffen Tigges 27
- Axel Witsel 28
- Marcel Schmelzer 29
- Felix Passlack 30
- Giovanni Reyna 32
- Marwin Hitz 35
- Ansgar Knauff 36
- Tobias Raschl 37
Mit 35 Jahren geht Lukasz Piszczek in seine elfte Saison bei Borussia Dortmund und zugleich in seine letzte als Fußballprofi. Der Pole kam im Sommer 2010 von Hertha BSC zum BVB, wurde mit Schwarzgelb jeweils zweimal Deutscher Meister und Pokalsieger. Und er erreichte mit seiner Mannschaft 2013 das Finale der UEFA Champions League.
„Ich bin zwar kein gebürtiger Dortmunder, doch dieser Verein und diese Fans sind mir über die Jahre so sehr ans Herz gewachsen, dass ich mich seit Jahren als echter Borusse fühle und nie im Ansatz den Wunsch verspürt habe, den BVB verlassen zu wollen“, äußerte er im Jahr 2018 und kündigte an: „Ich möchte meine Karriere in Dortmund beenden.“ Und so wird es auch kommen. „Ich fühle mich deshalb hier sehr wohl, weil es einfach passt.“
Ein „Höchstmaß an Identifikation mit Borussia Dortmund“ attestiert ihm Hans-Joachim Watzke: „Lukasz ist ein wirklich außergewöhnlicher Charakter. Ein Spieler, der immer und in jeder noch so schwierigen Situation unbedingt gewinnen will. Er ist eine Institution auf unserer rechten Abwehrseite.“
Das Fußballspielen erlernte der 1985 geborene Lukasz Piszczek in seiner schlesischen Heimat bei LKS Goczalkowice Zdroj – als Stürmer. 2004 verpflichtete Hertha BSC Berlin den damals 20-Jährigen, lieh ihn aber umgehend an den polnischen Erstligisten MKS Zaglebie Lubin aus, wo er Spielpraxis sammeln sollte. Dort wurde er Stammspieler und feierte 2007 den Gewinn der polnischen Meisterschaft. In jenem Jahr debütierte er auch in der Nationalmannschaft, für die er an drei EM sowie einer WM-Endrunde (2018) teilnahm und 66-mal am Ball war.
Zur Saison 2007/2008 kehrte Piszczek zurück nach Berlin. Einem guten ersten Jahr in der Hauptstadt mit insgesamt 24 Einsätzen (ein Tor) als Stürmer und Linksaußen folgte eine durchwachsene Spielzeit 2008/2009, in der er oft verletzt war und nur 13 Einsätze verzeichnen konnte. Der Pole wurde vom damaligen Hertha-Trainer Lucien Favre nun häufig als rechter Verteidiger eingesetzt. Zu Beginn seiner Berliner Zeit hatte er sich noch als Mittelstürmer durchsetzen wollen. Vergeblich, wie Piszczek im Rückblick betont: „Ich habe schnell kapiert, dass ich gegen Marko Pantelic keine Chance habe.“ Anfangs war er über die neue Position gar nicht glücklich, dann aber erkannte er: „Ohne Favre würde ich längst wieder in Polen spielen…“
Piszczek agierte auch in der Saison 2009/2010 rechts in der Viererkette, avancierte dort zum absoluten Stammspieler (40 Pflichtspiele) und zählte zu den Besten im Berliner Trikot. Trotzdem stand am Ende der Saison mit dem Abstieg der Hertha eine ganz bittere Erfahrung, der ein Jahr später der größte anzunehmende Triumph folgte als Meisterspieler des BVB. Mit dem Gewinn des Doubles (2012) und dem Einzug ins Champions-League-Finales (2013) erlebte er in Dortmund höchst erfolgreiche Jahre. 2017 kam ein weiterer Sieg im DFB-Pokal hinzu, bis 2020 zudem fünf Vizemeisterschaften.
Lukasz Piszczek ist in der Defensive und Offensive gleichermaßen stark: Hinten geschickt und zweikampfstark, immer fokussiert und darüber hinaus mit seiner Lauf- und Sprintstärke stets nach vorne unterwegs – den Job als Außenverteidiger kann man kaum besser verrichten. In 253 Bundesliga-Spielen für den BVB beging er nur 149 Fouls (2019/20 lediglich 17) und sah nur 21 Gelbe Karten. Eine Sperre musste der Vorbild-Profi in der Bundesliga noch nie absitzen!
Mit dem 35-Jährigen auf dem Platz stand die Defensive auch in der vergangenen Spielzeit besser als ohne ihn. Er kam in der vergangenen Bundesliga-Saison 29-mal zum Einsatz und stand dabei 25-mal in der Startelf, verzeichnete im Schnitt 94 Ballkontakte pro Partie. Auch in der UEFA Champions League wirkte der Routinier in sechs der acht Partien mit.
Außerhalb des Platzes in der Öffentlichkeit ist Lukasz Piszczek kein Mann der lauten Töne. Der Ehemann mitsamt seiner Frau Ewa und seinen drei Kindern Sara, Nela und Patryk umgibt sich gerne mit Menschen, die er kennt und die ihm nahestehen. Interviews zählen nicht unbedingt zu seinen Lieblingsaufgaben. „Die Leute wollen viel wissen, aber ich habe auch ein Privatleben und möchte meine Familie schützen.“
Über seine Zukunft sagt er: „Meine Frau und ich haben schon lange entschieden, wieder nach Polen zurückzuziehen. Da lebt unsere Familie, da ist mein Heimatverein und da habe ich meine Akademie aufgebaut. Wir haben ungefähr 60 Kinder in vier Jahrgängen von der U8 aus der Region bis zur U12. Wir wollen das sukzessive aufbauen bis zur U18, da können die Jungs aus ganz Polen kommen, wenn sie denn gut genug sind.“