Im Frühling dieses Jahres spielten sich einige Höhepunkte des schwarzgelben Jahres 2022 ab. Im ersten Teil unserer Momentaufnahmen betrachteten wir bereits die Rückkehr zur Vollauslastung des SIGNAL IDUNA PARK. Wenige Wochen später ereigneten sich an Ort und Stelle mit dem Benefizspiel gegen Dynamo Kiew und dem Abschied von Michael Zorc zwei weitere emotionale Momente, die dieses Jahr prägten. Außerdem im zweiten Teil 09 schwarzgelber Momente in 2022: der Titel-Doppelpack der BVB-Frauen im Premierenjahr. 

Denkwürdiges Freundschaftsspiel für die Ukraine

Nach dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine Ende Februar war es Borussia Dortmund ein Anliegen zu helfen. Aus diesem Grund absolvierte der BVB am 26. April im SIGNAL IDUNA PARK ein Freundschaftsspiel für den guten Zweck gegen den ukrainischen Topklub Dynamo Kiew.

Die unterhaltsame Partie ging vor 35.000 Zuschauern mit 2:3 verloren, das Ergebnis war an diesem Tag allerdings Nebensache. „Es geht darum, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen für Solidarität und gegen diesen verabscheuungswürdigen Angriffskrieg“, erklärte Hans-Joachim Watzke. Der Vorsitzende der Geschäftsführung taxierte die Spendensumme auf 400.000 Euro.

Die Aufstellung von Dynamo Kiew las Ivan Matviichuk vor. Der 16-Jährige, als Fußballer aktiv in der U17 von Shakhtar Donezk, war mit seiner Mutter und seinem Großvater aus der Ukraine geflüchtet. Nikita Semenov (13), der in der Fußballakademie von Dynamo Kiew gespielt hat, führte den Anstoß durch.

Neben dem Spiel gegen Dynamo Kiew unterstützte der BVB die Ukraine auch mit weiteren Aktionen. Im Spiel gegen Arminia Bielefeld trugen die Profis ein Sondertrikot, im Onlineshop gab es ein Solidaritätsarmband zu erwerben und an den Westfalenhallen wurden unzählige Kartons mit Güterspenden gepackt, um anschließend den Weg in die Ukraine zu finden. Denn eines gilt immer: Borussia verbindet Generationen, Männer und Frauen, alle Nationen.

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„Deine Träume wurden unsere Geschichte. Danke, Michael“

Einer der emotionalsten Tage des Jahres 2022 fand am 14. Mai rund um den letzten Bundesligaspieltag und den 2:1-Heimsieg gegen Hertha BSC statt. Neben den Verabschiedungen von acht Spielern, zu denen ebenfalls BVB-Legende Marcel Schmelzer nach 17 Jahren im Verein gehörte, nahm auch Michael Zorc in seiner letzten Partie als Verantwortlicher bei Borussia Dortmund auf der Bank Platz. 44 Jahre als Spieler und Sportdirektor in Schwarzgelb – für immer einer der größten Borussen aller Zeiten.

„Wir sind alle Dortmunder Jungs!“ und „Wir werden immer Borussen sein!“ schallte es von der Südtribüne. „Deine Träume wurden unsere Geschichte. Danke, Michael“ wurde auf den Banden eingeblendet, als Zorc zur Südtribüne schritt, um sich von den Fans zu verabschieden. Zu seinen Ehren gab es mit dem Einlaufen der Teams eine große Choreo zu bestaunen.

Nach dem Spiel flossen im Stadion einige Tränen und Zorc selbst wendete sich noch einmal an alle BVB-Fans: „Es ist ein sehr schwieriger, aber zugleich auch sehr schöner Tag. Vielen Dank für die Choreo, wunderbar, mehr geht nicht. Ich weiß nicht, ob ich das verdient habe. Das ist für mich heute wie eine Zeitreise. Vor 47 Jahren habe ich das erste Mal da gestanden, wo ihr heute steht. Ich bedanke mich für eure Unterstützung und kann mich nur ganz tief vor euch verbeugen. Nur der BVB!“

44 Jahre in Schwarzgelb, mit 572 Einsätzen Rekordspieler des BVB, 159 Tore, fünfmal Deutscher Meister, viermal DFB-Pokalsieger, Champions-League- und Weltpokalsieger – danke für alles, Legende!

Das große Abschiedsinterview mit Michael Zorc gibt es hier.

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BVB-Frauen: Aufstieg und Pokalsieg im ersten Jahr

Im Sommer 2021 wurde sie gegründet – die erste Frauenmannschaft von Borussia Dortmund. Ein knappes Jahr später standen nach der ersten Spielzeit die Meisterschaft in der Kreisliga A und der damit einhergehende Aufstieg in die Bezirksliga sowie der Gewinn des Kreispokals.

Mit der maximalen Punktausbeute von 54 Zählern aus 18 Duellen und einem imponierenden Torverhältnis von 143:3 marschierten die Mädels in der Liga vorneweg. Das reichte jedoch noch nicht für den Schritt in die nächste Klasse. Am 25. Mai stand das entscheidende Aufstiegsspiel gegen den TV Brechten II an, der seines Zeichens ebenfalls Meister in der zweiten Kreisliga-A-Staffel geworden war. Vor rund 1.000 Zuschauern auf der Bezirkssportanlage in Dortmund-Nette gewann die Elf von Cheftrainer Thomas Sulewski mit 4:0 und belohnte sich für eine herausragende Saison. Ganz nach den Worten des Coaches im Anschluss an die Begegnung: „Die Saison war grandios, wir haben eine geile Mannschaft.“

Nur wenige Tage später stand das Kreispokalfinale für die Schwarzgelben an. Es ging diesmal gegen die erste Mannschaft des TV Brechten, ein frischgebackener Landesliga-Aufsteiger. Mit dem 3:0-Sieg und dem Hochrecken des Potts setzten die BVB-Frauen dann endgültig die Krone auf eine fantastische erste Spielzeit.

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