Wiedergutmachung gelungen, an der Sensation geschnuppert, aber sie ganz knapp verpasst: Borussia Dortmunds U19 gewann das Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft gegen Hertha BSC mit 3:1, doch dieses Ergebnis reichte nach der 0:4-Niederlage in Berlin nicht, um zum dritten Male in Serie ins Endspiel einzuziehen.

Als David Kopacz in der 83. Minute mit einem Traumtor die 3:0-Führung erzielt hatte, schien ein Elfmeterschießen in der Luft zu liegen. Doch die Berliner rissen die Borussen nach einem Konter, den Muhamed Kiprit mit dem Treffer zum 3:1 abschloss (88.), aus allen Träumen.

Die Schwarzgelben haderten später mit zwei – allerdings berechtigten – langen Spielunterbrechungen wegen heftiger Gewitter. Als Schiedsrichter Justus Zorn die Mannschaften erstmals in der Kabine geschickt hatte, waren die Borussen drauf und dran, nach dem Elfmetertor durch Emre Aydinel (71. Minute) Treffer Nummer drei zu erzielen.

Nach der 3:0-Führung nahe am Elfmeterschießen

Ähnlich die Situation danach: Die Jungs von Trainer Benjamin Hoffmann drückten die Gäste in den eigenen Strafraum zurück, Patrick Osterhage vergab eine Riesen-Chance, doch erneut stoppte ein Unwetter den Tatendrang und verschaffte den Berlinern in der nächsten Dortmunder Sturm- und Drangphase eine willkommene Verschnaufpause. Die Schwermann, Kilian und Co, ließen sich nicht entmutigen, fanden danach schnell wieder ihren Rhythmus und bejubelten die 3:0-Führung. Dann kam die kalte Berliner Dusche...

Die erste Halbzeit verlief relativ ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für die Borussen, die unter den Augen von BVB-Chef Hans-Joachim Watzke in der 23. Minute die 1:0-Führung durch Enrique Pena Zauner nach Flanke von Dominik Wanner erzielten. Nach dem Wechsel drückten sie mächtig aufs Tempo und die Berliner in die Defensive, Julian Schwermann traf die Latte (66.), der eingewechselte Paul Besong scheiterte aus kürzester Distanz. Nach Aydinels verwandeltem Elfmeter und dem fulminanten Schuss von David Kopacz schien sogar ein kleines Fußball-Wunder Wirklichkeit zu werden. Bis Kiprit traf.
Wilfried Wittke