Zum Abschluss des Trainingslagers im spanischen La Manga hat Borussia Dortmund das zweite Testspiel im Kalenderjahr 2015 gewonnen. Gegen den 25-fachen rumänischen Meister Steaua Bukarest siegte der BVB mit 1:0 (0:0), verlor aber mit Sebastian Kehl und Kevin Großkreutz gleich zwei Spieler.

Das Tor des Tages erzielte vor ca. 5000 Zuschauern in Alicante der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Kuba (84.). Zuvor hatte der BVB vor allem in der ersten Hälfte einige gute Möglichkeiten (19., 21., 42., 43.) nicht nutzen können. Bukarest hatte die beste Torgelegenheit in der 51. Minute, als Steaua nur den Pfosten traf.

Es berichtet Felix Ulrich

Ausgangslage:
Nach dem 1:0 gegen Sion bildete das Duell gegen Steaua den Abschluss des Trainingslagers in La Manga. Zuletzt standen bei den täglichen Übungseinheiten das Umschaltspiel und der Torabschluss im Vordergrund. Bukarest und der BVB trafen in Pflichtspielen bislang vier Mal aufeinander, jeweils in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Die Bilanz: drei Siege und ein Unentschieden. Legendär sicher das 5:3 am 4. Dezember 1996 im damaligen Westfalenstadion. 

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Sebastian Kehl musste kurz vor der Pause verletzt ausgewechselt werden.

Personalien:
Nuri Sahin, Oliver Kirch, Henrikh Mkhitaryan und Lukasz Piszczek fehlten dem BVB gegen Bukarest wegen „individueller Belastungssteuerung“, Sven Bender aufgrund einer Meniskus-Operation, Erik Durm wegen eines Faserrisses im Adduktorenbereich, und Adrian Ramos hatte nach einem Faserriss noch Trainingsrückstand. Zudem musste Trainer Jürgen Klopp auf Mitchell Langerak, Shinji Kagawa und Pierre-Emerick Aubameyang, die beim Asien- bzw. Afrika-Cup weilten, verzichten. Die Borussia also ohne Sieben, dafür aber erneut mit Winter-Neuverpflichtung Kevin Kampl von Beginn an.

Taktik:
Die Borussia agierte aus einer 4-2-3-1-Grundordnung heraus. Ciro Immobile in vorderster Front. Offensiv unterstützten ihn Jojic, Reus und Kampl. In der Viererkette spielte Sokratis auf der ungewohnten linken Außenbahn, auf der rechten Seite durfte Großkreutz ran. Das Innenverteidiger-Paar bildeten Subotic und Hummels. Nach dem Wechsel wurde Hummels geschont und ausgewechselt. Sokratis rückte daher nach innen, während Schmelzer neu in die Partie kam und seine gewohnte Position nach links rückte. 

Spielverlauf und Analyse:
Trotz der intensiven Belastung in der Vorbereitung gefiel der BVB mit einem sehr laufintensiven und engagierten Spiel. Die Borussia setzte die Rumänen bei Ballbesitz von Beginn an früh unter Druck und zwang sie zu Fehlern. Immobile hatte gleich in der ersten Minute die Chance zum 1:0, eine gute Viertelstunde später setzte sich Sokratis über die linke Seite durch, passte auf Jojic, der Serbe schlenzte das Leder jedoch knapp vorbei (19.). Kurz darauf scheiterte Kampl, von Reus in Szene gesetzt, am gegnerischen Keeper (21.).

Steaua tat relativ wenig für die Offensive, begnügte sich damit, in der Deckung möglichst wenig zuzulassen. In der ersten Halbzeit kamen die Rumänen einzig in der vierten Minute gefährlich vor das BVB-Tor, als Keseru allein auf Roman Weidenfeller zulief, aber zwei Meter neben den Kasten schoss.

Schulterverletzung bei Kehl

Eine 1:0-Führung zur Pause wäre für die Borussia durchaus verdient gewesen, doch Immobile (42.) scheiterte mit seinem Rechtsschuss am gegnerischen Keeper Cojocaru, und Subotic (43.) köpfte haarscharf am rechten Pfosten vorbei. Eine Schrecksekunde gab es für den BVB zudem: Mats Hummels und Sebastian Kehl rasselten nach einer Standardsituation im gegnerischen 16er zusammen, Kehl blieb am Boden liegen und wurde wenig später wegen einer Schulterverletzung ausgewechselt.

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Marco Reus hatte in der ersten Halbzeit ein paar gute Szenen.

In der zweiten Halbzeit hatte zunächst Steaua die Riesenchance zum 1:0, ein Kopfball landete jedoch am Pfosten (51.). Im direkten Gegenzug hätte es nach einem Foulspiel an Immobile Strafstoß für den BVB geben müssen, die Pfeife des spanischen Unparteiischen blieb jedoch stumm.

Die Partie wurde in der Folge ausgeglichener, aber auch zerfahrener. Zum einen, weil vor allem die Rumänen immer ruppiger und nicht immer fair zu Werke gingen. Zum anderen, weil BVB-Coach Jürgen Klopp munter wechselte. Direkt nach der Pause kamen bereits Alomerovic, Schmelzer und Kuba zum Zuge, nach gut einer Stunde folgten auch die 16-jährigen Youngster Dzenis Burnic und Felix Passlack.

Großkreutz kommt unglücklich auf

Große Torchancen blieben lange Zeit Mangelware. Und dann fiel doch noch das 1:0: Nachdem Burnic (78.) aus 20 Metern noch vorbeigeschossen hatte, vollendete Kuba in der 84. Minute zum 1:0, Burnic hatte die Vorlage geliefert. 

Wie schon in der ersten Hälfte musste der BVB leider auch in Halbzeit zwei verletzungsbedingt wechseln, weil Großkreutz nach einem Zweikampf unglücklich auf den Boden aufkam. Wie schwer Großkreutz und Kehl verletzt sind, stand mit Schlusspfiff der Partie noch nicht fest. 

Ausblick:
Vor dem Rückrundenstart in Leverkusen (31. Januar, 18.30 Uhr) wird Schwarzgelb noch zwei Mal testen: Am Mittwoch (21. Januar, 19 Uhr) reist der BVB zum FC Utrecht, ehe es am kommenden Samstag (24. Januar, 15.30 Uhr) zum Duell mit Fortuna Düsseldorf kommt.

Die Aufstellung

BVB: Weidenfeller (46. Alomerovic) - Großkreutz (74. Harder), Subotic, Hummels (46. Schmelzer), Sokratis - Gündogan (61. Burnic), Kehl (44. Ginter) - Jojic, Reus (46. Blaszczykowski), Kampl (65. Passlack) - Immobile (74. Stankovic).
Bank: Göcke (TW).
Tor: 1:0 Blaszczykowski (84., Burnic)
Zuschauer: ca. 5000

BVB total!-Video: Die Highlights des Spiels gegen Bukarest, frei für alle

(und das gesamte Spiel)