Von wegen „goldener Oktober“. Borussia bleibt in den vier Bundesligaspielen zu Beginn des Herbsts ohne Sieg und fällt in der Tabelle von Rang zwei auf sechs zurück. In der UEFA Champions League gelingt dagegen ein wichtiger Auswärtssieg – und im DFB-Pokal der Einzug ins Achtelfinale.

Die Niederlage in Leverkusen zum Abschluss eines Marathons von sieben Spielen binnen 22 Tagen mag auch dem Thema „Kräfteverschleiß“ zuzurechnen sein, zumal die personelle Situation angespannt ist. Die Schwarzgelben beherrschen zwar die Partie, können aus ihrer Feldüberlegenheit aber kein Kapital schlagen und laufen einem frühen Rückstand (Mehmedi, 10.) hinterher. Aubameyangs Abseitstor zählt nicht. Chicharito macht den Sack nach einem schnellen Konter zum 2:0-Endstand zu (79.).

In einer turbulenten Partie trennt sich der BVB nach der Länderspielpause von Hertha BSC mit 1:1-Unentschieden, wahrt dabei aber seine Heimserie: 25 Ligaspiele im Signal Iduna Park ohne Niederlage – Vereinsrekord! Valentin Stocker bringt die Gäste in Führung (51.). Pierre-Emerick Aubameyang gleicht in der 80. Minute aus, nachdem er zuvor einen Elfmeter und zwei Großchancen vergeben hat. In der Schlussphase sehen Emre Mor (84.) und Valentin Stocker (90.) die Rote Karte. Mikel Merino feiert sein BVB-Debüt, Marcel Schmelzer verlängert die Verletztenliste: Muskelfaserriss im Adduktorenbereich.

Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt

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Was für ein irres Spiel! Nach einem 0:2- und 1:3-Rückstand holt der BVB mit dem 3:3 (0:2) beim FC Ingolstadt zumindest noch einen Punkt. Nach zwei Standardsituationen von Markus Suttner sind Almog Cohen (6.) und Dario Lezcano (24.) zur Stelle und sorgen für eine 2:0-Führung der Gastgeber. Nach der Pause ist es ein wilder Schlagabtausch: Erst trifft Aubameyang zum 1:2 (59.), im direkten Gegenzug stellt Lezcano (60.) den alten Abstand wieder her. Adrian Ramos (69.) verkürzt erneut. In der Nachspielzeit sichert der eingewechselte Christian Pulisic (90.+1) dem im Vergleich zur ersten Hälfte stark verbesserten BVB einen Zähler. Beinahe werden es sogar noch drei, doch Aubameyangs Kopfball geht haarscharf am Torwinkel vorbei (90.+4).

Das 149. Revierderby endet ohne Tore und demnach ohne Sieger. Erst in der zweiten Halbzeit kommt der BVB so richtig ins Spiel, bekommt den Ball aber nicht im gegnerischen Tor unter. Mario Götze scheitert nach starker Aktion an Ralf Fährmann. Hans-Joachim Watzke lobt das Publikum: „Ich bedanke mich auch im Namen der Mannschaft sehr herzlich bei allen BVB-Fans für die kompromisslose Unterstützung! Alle, und insbesondere auch die Fans auf der Süd, haben ein feines Gespür dafür bewiesen, wie schwierig die Situation für unser Team gerade ist. Das war großer Borussen-Geist!“

Nach 97 spannenden und von großem Kampf geprägten Minuten bejubelt die Mannschaft am 3. Spieltag der UEFA Champions League einen 2:1-Auswärtssieg bei Sporting Lissabon. Aubameyang und Julian Weigl schießen die Tore zur 2:0-Pausenführung. Ein indirekter Freistoß bringt Sporting zurück ins Spiel (67.). Der Vorsprung schmilzt – und auch das Personal: Marc Bartra und Matthias Ginter müssen verletzt raus.

Weidenfellers Paraden im Elfmeterschießen

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Roman Weidenfeller avanciert zum großen Helden an einem unendlich langen Pokal-Abend. Borussia Dortmund muss vor 79.037 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Signal Iduna Park gegen den Zweitliga-Zweiten Union Berlin in die Verlängerung und ins Elfmeterschießen. Der 18 Jahre alte dänische Olympiateilnehmer Jacob Bruun Larsen erzielt kurz vor der Pause unter Mithilfe des Ex-Borussen Michael Parensen das 1:0, doch die Schwarzgelben agieren nach dem Wechsel zu passiv und werden in der 81. Minute mit dem Ausgleich von Steven Skrzybski bestraft. Da sie in der Folge gute Chancen auslassen, müssen sie ins Elfmeterschießen, wo Ousmane Dembélé, Matthias Ginter und Mario Götze sicher verwandeln. Weidenfeller pariert gegen Kroos und Fürstner!

40 Millionen Zuschauer! Im 835. Erstliga-Heimspiel ist es soweit: Als erster Klub in der Geschichte der Fußball-Bundesliga durchbricht Borussia Dortmund beim Heimspiel gegen Hertha BSC diese Schallmauer.
Boris Rupert