Mit zwei Charterflügen starten Mannschaft, Medien und Sponsorenvertreter nach Madrid. Zum zweiten Mal in dieser Saison tritt Borussia Dortmund im berühmtesten Fußballstadion der Welt an, im Estadio Santiago Bernabeu. Und am Ende dieser Reise soll zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte der Einzug in ein Endspiel der UEFA Champions League stehen.

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In det Gruppenphase spielte der BVB 2:2 in Madrid: Xabi Alonso gegen Ilkay Gündogan. [Fotos: firo]

"Das wird kein Spaziergang, und wir müssen alles tun, dass es auch für den Gegner kein Spaziergang wird. Wir werden uns entsprechend vorbereiten", sagt Jürgen Klopp vor dem Halbfinal-Rückspiel am Dienstag (20.45 Uhr) bei Real Madrid. Das 4:1 aus dem Hinspiel macht "die Situation besser, als wir es je erhofft hätten", aber es ist keine Garantie fürs Weiterkommen.
Vor allem nicht in Madrid.
Seit dem Amtsantritt von José Mourinho vor drei Jahren haben die "Königlichen" 14 ihrer 17 Europapokalheimspiele gewonnen - neun davon, mit einem Ergebnis, mit dem sie gegen den BVB im Rückspiel weiterkommen würden.
Gegen Derby County (Landesmeister-Wettbewerb 1975/76) machten die Madrilenen aus einem 1:4 ein 5:1 nach Verlängerung, den RSC Anderlecht schossen sie 1984/85 nach einem 0:3 mit 6:1 aus dem UEFA-Pokal, und Borussia Mönchengladbach reichte 1985/86 ein 5:1 im Hinspiel nicht. Real gewann das zweite Duell mit 4:0.
"Wir haben uns eine gute Ausgangsposition geschaffen und vielleicht auch knapp über 50 Prozent Chancen, diesen historischen Finaleinzug zu schaffen! Aber genauso kann es auch noch anders passieren: Das ist eine geballte Ladung Weltklasse", sagt Hans-Joachim Watzke über den Gegner: "Die werden uns einen ordentlichen Tanz bieten - da können wir sicher sein!"

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Einsatz fraglich: Lukas Piszczek fliegt mit nach Madrid und testet heute Abend.

Auch die Spieler gehen alles andere als blauäugig an die Sache heran: "Im Leben und im Fußball habe ich schon so viele Sachen gesehen. Ich weiß, dass alles passieren kann", meint Jakub Blaszczykowski: "Wir haben vor dem Hinspiel auch nicht damit gerechnet, dass wir 4:1 gegen Madrid gewinnen. Natürlich ist das ein großer Vorteil, aber Madrid hat sehr großes Potenzial in der Mannschaft, da müssen wir immer wach sein. Aber das ist unsere Stärke, und die werden wir auch in Madrid zeigen."
Hinter einem Mitglied der Hinspielelf steht ein Fragezeichen: Lukasz Piszczek konnte wegen einer Zerrung im Adduktorenbereich auch am Sonntag nur ein leichtes Lauftraining absolvieren. Aber auch die Spanier haben Sorgen: Das Mitwirken von Cristiano Ronaldo bleibt fraglich. Muskuläre Probleme im Oberschenkel plagen den Portugiesen, der im Hinspiel das zwischenzeitliche Ausgleichstor geschossen hatte.
Boris Rupert