1:0 im Halbfinal-Hinspiel gegen den hoch favorisierten Gegner als Produkt einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Vor 27 Jahren reichte dieses knappe Ergebnis gegen Manchester United, wo damals die Stars der Fußballwelt unter Vertrag standen.

Heute heißt der Gegner Paris Saint-Germain. Das Rückspiel findet abermals auswärts statt, am kommenden Dienstag in Paris. Im Hexenkessel SIGNAL IDUNA PARK hat sich Borussia Dortmund am bundesweiten „Tag der Arbeit“ die Tür nach Wembley offengehalten. „Dann müssen wir halt in Paris bestehen“, sagte Mats Hummels: „Wir wollen dahin, das ist die klare Zielsetzung. Dienstag wird noch einmal ein bretthartes Ding. Wenn man ins Finale will, muss man auch dort bestehen.“

Nicht mitnehmen kann die Mannschaft die „Gelbe Wand“. Sie war für die spanische Zeitung As ein großer Faktor im Hinspiel. „Mbappé kracht gegen eine Wand – es war eine gelbe, die Borussia ins Fliegen brachte“, ist dort zu lesen: „Sie übertraf die Franzosen in allen Aspekten des Spiels, brachte eine Intensität zum Ausdruck, als wäre es das letzte Spiel ihres Lebens, und gewann am Ende dank eines tödlichen Treffers von Füllkrug mit minimalem Vorsprung.“ Auch BVB-Chef Hans-Joachim Watzke war voll des Lobes: „Der unglaubliche Zusammenhalt in unserem Stadion zwischen Fans und Mannschaft war wieder einmal spürbar und die Basis für den Erfolg. Unsere Fans haben wieder einmal bewiesen, warum die Südtribüne und die Stadionatmosphäre auf der ganzen Welt berühmt und für unsere Gegner gefürchtet sind.“

1997 war der Spielverlauf ein ähnlicher. Manchester United verpasste mehrfach ein mögliches Tor. Damals war es Martin Kree, der auf der Linie für den geschlagenen Stefan Klos rettete, diesmal war der Pfosten zweimal Partner von Gregor Kobel, dessen Tor „mit Weihwasser übergossen zu sein schien“, wie es der Guardian formulierte und anerkennend hinzufügte: „Aber vielleicht hatte Dortmund auch sein Glück verdient.“ (br)