„Wollen unser Spiel in Bochum spielen und nicht das des VfL“

„Bei Derbys denken alle an Dortmund gegen Schalke. Trotzdem hat man in den vergangenen Jahren aber auch gespürt, wie wichtig das Spiel für den VfL Bochum ist“, sagt BVB-Trainer Edin Terzic vor dem Duell mit dem Reviernachbarn. „Wir sind definitiv bereit, egal wie hitzig und intensiv das Spiel geführt wird. Wir haben große Lust und haben in Bochum auch etwas gutzumachen.“ Zum dritten Mal in diesem Jahr fährt der BVB den kurzen Weg über die B1 nach Bochum. Im Februar siegte Schwarzgelb im Achtelfinale des DFB-Pokals mit 2:1, im April endete das Bundesliga-Spiel mit 1:1. 

Viele Zweikämpfe, Eins-gegen-eins-Situationen über den kompletten Platz und gefährliche Standards haben das Spiel des VfL in der Vergangenheit geprägt. „Das war der Stolperstein für viele Mannschaften. Besonders in den Heimspielen haben sie in der vergangenen Saison sehr gut ausgesehen“, so Terzic, der seit Sonntag mit seiner Mannschaft darüber spricht, wie er den Gegner erwartet und dabei auch noch einmal auf das jüngste Unentschieden in Bochum verweist. „In der ersten Halbzeit konnten wir uns noch Chancen herausspielen. In der zweiten war es das Spiel, das sich der VfL Bochum vorgestellt hat: mit sehr vielen Zweikämpfen, mit sehr viel Passivität von unserer Seite. Dann wird es leichter für den Gegner, Eins-gegen-eins-Situationen zu kreieren.“ Der Trainer betont: „Wir nehmen uns vor, die Dinge, die richtig und erfolgversprechend waren, von der ersten bis zur letzten Minute zu zeigen und unser Spiel in Bochum spielen und nicht das des VfL.“

Bochum hat beide Spiele verloren

Die Bochumer haben beide Pflichtspiele in dieser Saison verloren: In der ersten Pokalrunde schied der VfL gegen Arminia Bielefeld im Elfmeterschießen aus, zum Bundesliga-Auftakt unterlag Bochum mit 0:5 beim VfB Stuttgart. „Sie waren sehr unzufrieden nicht nur mit der Leistung, sondern auch der Höhe der Niederlage. Es gab sofort in der ersten Minute eine Riesenchance für den VfL, da hätten sie in Führung gehen müssen. Auch eine große Chance auf das 1:2 haben sie nicht genutzt. Dann wurde es deutlich. Das wird sie ärgern und sie dazu bringen, dass sich für ihr erstes Heimspiel viel vornehmen“, so Terzic.

Der BVB hat 6:1 im DFB-Pokal bei Schott Mainz und 1:0 zum Bundesliga-Auftakt gegen Köln gewonnen und ist in der noch jungen Saison ungeschlagen, doch vor allem das Heimspiel am vergangenen Samstag stellte den Trainer nicht zufrieden: „Es gab genug Räume, aber die haben wir nicht gefunden. Das haben wir in dieser Woche angesprochen.“ Auf dem Trainingsplatz standen daher drei Offensiv-Themen im Mittelpunkt: die Positionierung im Zentrum, die Positionierung auf dem Flügel sowie das Nutzen der angebotenen Räume, um mehr Torchancen herauszuspielen.

Fragezeichen hinter Julian Ryerson

Julian Ryerson konnte nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung im Köln-Spiel in den vergangenen Tagen nicht beschwerdefrei trainieren. Hinter seinem Einsatz steht das einzige Fragezeichen. Sonst stehen alle Spieler aus dem Köln-Spiel wieder zur Verfügung. Gio Reyna wird am Donnerstag erstmals wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren.  

Dem VfL Bochum gehören in Patrick Osterhage, Moritz Broschinski sowie dem erst in diesem Sommer gewechselten Felix Passlack drei ehemalige Borussen an. Edin Terzic kennt Passlack seit der U16: „Er wird sich alles vornehmen, um uns zu besiegen. Ich freue mich, ihn am Samstag zu sehen. Aber wir werden die richtigen Antworten finden, damit wir als Sieger wieder nach Dortmund kommen.“
Christina Reinke

BVB-TV by 1&1: Die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Bochum