In der Bundesliga und im DFB-Pokal hat Borussia Dortmund in diesem Jahr bisher alle Spiele gewonnen. Der nächste Sieg soll am Mittwoch in der UEFA Champions League folgen (Anstoß 21 Uhr). Sportdirektor Sebastian Kehl blickt auf das Achtelfinalhinspiel gegen den FC Chelsea.

Sebastian Kehl über die aktuelle Form:
„Wir sind in einer guten Verfassung, wir haben sechs Spiele in Folge gewonnen. Das zeigt, dass wir an ein paar Stellschrauben gedreht haben, ein paar Dinge besser funktionieren, dass die Mannschaft aber auch gewillt war, selbst an einigen Themen zu arbeiten. Dazu kommt die Qualität, die wir aktuell im Kader haben mit großen Möglichkeiten für den Trainer, unterschiedliches Personal und unterschiedliche Formationen aufbieten zu können. Wir haben gezeigt, dass wir uns weiterentwickelt haben. Das ist noch nicht genug, um die gesamte Saison davon zu zehren, aber es ist in der aktuellen Phase extrem wichtig für uns und zeigt, dass mit uns zu rechnen ist.“

… das Selbstbewusstsein der Mannschaft:
„Es ist gut, dass wir ein paar Spiele gewonnen haben, aber wir müssen uns trotzdem darauf fokussieren, was uns dahin gebracht hat. Dass sich harte Arbeit ausgezahlt hat, intensive Trainingseinheiten und der Konkurrenzkampf dazu geführt haben, dass wir jetzt dieses Selbstbewusstsein haben. So etwas erarbeitet man sich, man bekommt es nicht geschenkt. Man hat es aber auch nicht auf immer und ewig. Die Jungs wissen ganz genau, dass diese Fokussierung notwendig ist, dass wir sowohl in der Champions League als auch danach in der Bundesliga die Möglichkeit haben, weiter voll dabei zu sein und im Pokal eine Runde weiter sind. Trotzdem ist die Überzeugung, die die Mannschaft auch in schwierigen Phasen eines Spiels ausstrahlt, etwas, das uns positiv auffällt, weil es eine Facette ist, auf die wir eine ganze Zeit gewartet haben.“

… den FC Chelsea:
„Sie haben im vergangenen Winter und Sommer sehr viel Geld investiert. Sie stehen aktuell auf Platz neun in der Tabelle und demnach noch nicht da, wo sie sich selbst sehen. Das heißt aber nicht, dass sie am Mittwoch eine schlechte Mannschaft auf dem Platz haben werden. Sie haben gute Spieler hinzugekauft im Winter. Möglicherweise sind sie noch nicht so abgestimmt, wie sie sich das erhofft haben. Aber die Mannschaft hat eine hohe Qualität, die sie am Mittwoch auch zeigen wird, und da müssen wir höllisch aufpassen.“

… die Chancen für den Einzug ins Viertelfinale:
„Die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen liegt bei 50 Prozent. Das haben wir bei der Auslosung gesagt und das würde ich auch zum jetzigen Zeitpunkt unterschreiben. Ich möchte Chelsea wirklich nicht unterschätzen. Die Champions-League-Bühne ist auch für Chelsea etwas ganz Besonderes, darauf werden die Jungs heiß sein. Daher werden es ganz enge Partien, in denen wir zwei Top-Leistungen brauchen, um weiterzukommen. Aber wir können das packen.“

… die Besetzung im Angriff:
„Youssoufa sollte am Wochenende seine Chance von Anfang an bekommen. Jetzt wird er leider länger ausfallen. Sebastien Haller braucht nach dieser langen Zeit etwas Anpassung, um ihn alle drei Tage reinzuwerfen. Ich glaube aber, dass am Mittwoch jeder von Anfang an spielen will. Das ist ein großes Spiel, eine große Bühne, vor 81.000 Zuschauern bei uns zu Hause. Da wird es keine Wehwehchen und Müdigkeit geben. Ich sehe uns in einer guten Position.“

… Sebastien Haller:
„Er ist ein Puzzleteil, das uns leider lange gefehlt hat. Ein fitter Sebastien Haller bereichert unsere Mannschaft nicht nur durch sein Profil, sondern auch durch seine Persönlichkeit. Wir haben sehnsüchtig auf ihn gewartet, er hat lange darauf hingearbeitet. Wenn man ihn jetzt auf und außerhalb des Platzes verfolgt, sind wir froh und er auch, dass er wieder zurück ist. Die Champions League ist seine Bühne. Ich kann mich noch gut an die Spiele gegen Ajax erinnern, als er uns sehr wehgetan hat. Ich hoffe, dass er am Mittwoch auch wieder eine richtig gute Leistung bringen kann und dass er vor allem auch dauerhaft gesund bleibt.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke