Am vergangenen Wochenende konnte Fortuna Düsseldorf den ersten Heimsieg der Saison feiern. Gegen den Hamburger SV kamen die Rheinländer zu einem 2:0-Erfolg. Der Aufsteiger, der nach 15 Jahren Abwesenheit wieder in der Bundesliga mitmischt, war zuvor dank einer stabilen Defensive stark in die Saison gestartet.

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Düsseldorfs Trainer Norbert Meier führte die Fortuna in Liga eins.

"Wir sind nicht durch Zufall in der ersten Liga gelandet", machte Fortuna Düsseldorfs Trainer Norbert Meier am vergangenen Wochenende deutlich und richtete sich an alle Kritiker, die seiner Mannschaft in den letzten Wochen die Bundesligatauglichkeit abgesprochen hatten. Nach dem Spiel gegen den Hamburger SV hatte Meier gute Argumente auf seiner Seite: Mit einem 2:0-Sieg schickte Düsseldorf den HSV nach Hause.
Nach einer ruhigen Anfangsphase wurden die Fortunen mutiger und setzten über Konter erste Nadelstiche. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit ging Fortuna durch einen Treffer des Australiers Robbie Kruse schließlich in Führung. Die Entscheidung fiel durch Stefan Reisinger, der bei seinem Traumtor drei Gegenspieler umkurvte und den Ball in den Torwinkel schickte.
Nach sechs erfolglosen Versuchen konnte die Fortuna mit dem Erfolg gegen den HSV den ersten Heimsieg in dieser Bundesliga-Saison feiern, zuvor war Düsseldorf nur auf fremden Plätzen erfolgreich (in Augsburg und in Fürth). "Es fühlt sich toll an. Es ist super, dass wir einen Heimsieg feiern konnten. Das war sehr wichtig für uns", freute sich Torschütze Stefan Reisinger.
Die Rheinländer komplettierten zu Saisonbeginn als dritter Aufsteiger das Teilnehmerfeld der Bundesliga. Zunächst hatte Düsseldorf in zwei Relegationsspielen gegen Hertha BSC Berlin nachsitzen müssen. Sportlich hatte die Mannschaft den Vergleich auf dem Platz für sich entschieden. Weil die Fortuna-Fans allerdings voller Freude über den Aufstieg eben diesen zu früh stürmten, mussten die Verantwortlichen noch in die sportgerichtliche Verlängerung, die den Aufstieg schließlich endgültig besiegelte. Nach 15 Jahren Abwesenheit und einem zwischenzeitlichen Absturz in die Viertklassigkeit durfte Düsseldorf wieder an der Bundesliga teilnehmen. Die Zielsetzung beim Rückkehrer ist eindeutig. "Wir wollen mit allem, was wir haben, drinbleiben", peilt Trainer Meier den Klassenerhalt an.

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Fortuna-Legende Lambertz und Borussen-Torjäger Lewandowski [Fotos: firo]

Das Tohuwabohu um die Ligarückkehr hinterließ beim Aufsteiger keine Spuren. Fortuna startete stark in die Saison, hatte nach sechs Spieltagen zehn Punkte auf dem Konto, war unbesiegt und hatte nur zwei Gegentore kassiert. Vor allem durch ihre defensive Stabilität zeichnete sich die Mannschaft aus. Anschließend kam es jedoch zu einem Knick. Bis zum HSV-Spiel addierte sich nur ein weiterer Punkt aus ebenfalls sechs Spielen. Düsseldorf wurde in der Tabelle vom zweiten Rang (nach dem ersten Spieltag) bis auf den Relegationsplatz durchgereicht. Immerhin konnte sich die Fortuna in dieser Zeit nach einem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach (1:0 n.V.) für das Achtelfinale des DFB-Pokals qualifizieren.
Insgesamt 15 Neuzugänge musste Norbert Meier, der die Fortuna von der dritten in die erste Liga geführt hatte, integrieren. Zu einer echten Verstärkung hat sich Torhüter Fabian Giefer entwickelt, der bei Bayer Leverkusen eine erstklassige Ausbildung genoss. Mit einem kicker-Notenschnitt von 2,67 schrammt er nur knapp an den Top 10 der besten Bundesligaspieler vorbei und zeigt oft überdurchschnittliche Leistungen. Zusammen mit Stelios Malezas, ebenfalls neu in die Landeshauptstadt gekommen, sorgte er für die angesprochene
Stabilität in der Abwehr.
Seit Anfang Oktober muss der griechische Innenverteidiger jedoch mit einer Oberschenkelverletzung passen. Mittlerweile ist er auf den Trainingsplatz zurückgekehrt, seine Rückkehr in den Spielbetrieb wird gegen Borussia Dortmund allerdings noch nicht erwartet. Der Zeitpunkt wäre allerdings günstig: Für Abwehrchef Jens Langeneke könnte es wegen einer Knieverletzung für das Gastspiel beim Deutschen Meister knapp werden. "In Dortmund können wir jetzt befreit aufspielen, wir haben nichts zu verlieren", sagt Stefan Reisinger. Auch dank seines Tores hat Düsseldorf den Relegationsplatz wieder verlassen.
Christina Reinke